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Jenny Niederstadt (Hg.)

Der Poet der Canyons

Leben und Legende des Abenteurers Everett Ruess

(2001, Piper, ISBN 3-89029-174-0)


Umschlagtext:

Zuletzt sahen ihn zwei Schäfer im Grenzgebiet von Utah, wo er ein paar Tage lang am Rande des Canyons campte. An einem Novembermorgen 1934 belud Everett Ruess seine Esel mit Proviant und Büchern, schulterte Proviant und Leinwand und stieg in die Schlucht hinab, um dem Lauf des Escalante River zu folgen. Seitdem gilt Everett als verschollen. Der rastlose Abenteurer war erst zwanzig, als er für immer in den Canyons verschwand. Sein letztes Lebenszeichen war eine in die Felswand geritzte Inschrift: NEMO 1934.

Everetts Tagebücher und Briefe erzählen von einem überschwenglichen Romantiker auf der Suche nach einem Leben im Einklang mit der Natur. "Der einsamste Weg ist am Ende der beste Weg. Und wenn meine Zeit gekommen ist und ich sterben muss, werde ich mich auf das wildeste, einsamste und verlassenste Fleckchen in dieser Wildnis zurückziehen."

In den Schluchten von Utah und Arizona wurde Ruess zum Mythos und zur Kultfigur für Generationen.


Kommentar BeNe:

Die Legende Ruess lebt von vorliegenden Reiseaufzeichnungen, die typischen Tagebucheintragungen eines Teenagers: mal albern, mal sentimental, euphorisch und verzweifelt zugleich. Ein Bericht über das Leben in Extremen. Stück für Stück setzt sich aus unzähligen Briefen und Notizen, einigen Gedichten und einem Dutzend Fotos eine ergreifende Geschichte zusammen: eine Geschichte vom Erwachsenwerden. Eine Geschichte der Flucht aus dem Alltäglichen. Eine Geschichte des Scheiterns. Und eine sehr amerikanische Geschichte - Lagerfeuerromantik mit einem Schuss Kerouac.

Als unscheinbarer Wanderer setzt sich Ruess unbekümmert zu Cowboys ans Lagerfeuer, nächtigt bei Farmerfamilien und klettert in verlassene Steinhäuser der Indianer. Allein durchstreift er rotglühende Felsgebirge und verlassene Täler, sucht und beschreibt die Erhabenheit der Natur. Ruess versteht sich jedoch nicht nur als Wanderer, sondern auch als Künstler: In Holzschnitten und Ölgemälden versucht er die faszinierende Landschaft der Canyons einzufangen, mit Gedichten und Essays sein Leben in Steilhängen und Pinienwäldern zu be-schreiben.

Was bleibt, ist das stellenweise melancholische Zeugnis eines Flüchtenden, das dem Leser nicht nur die Schönheit des amerikanischen Südwestens nahe bringt, sondern auch seinen Hunger nach Abenteuer und seine Sehnsucht nach einem Leben fern beengender Städte, in weiter, einsamer Natur weckt.

Absolut einfache, lesenswerte Literatur!


Zu Jenny Niederstadt:

Die Herausgeberin, geboren 1972, lebt als Journalistin in Frankfurt am Main und schreibt für "Die Zeit". Auf die spektakuläre Geschichte von Everett Ruess stieß sie ganz zufällig und begeisterte sich im Laufe ihrer Recherchen immer mehr für den Mythos um diesen frühen "Aussteiger".


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