Umschlagtext:
Zuletzt
sahen ihn zwei Schäfer im Grenzgebiet von Utah, wo er ein paar Tage
lang am Rande des Canyons campte. An einem Novembermorgen 1934 belud Everett
Ruess seine Esel mit Proviant und Büchern, schulterte Proviant und
Leinwand und stieg in die Schlucht hinab, um dem Lauf des Escalante River
zu folgen. Seitdem gilt Everett als verschollen. Der rastlose Abenteurer
war erst zwanzig, als er für immer in den Canyons verschwand. Sein
letztes Lebenszeichen war eine in die Felswand geritzte Inschrift: NEMO
1934.
Everetts
Tagebücher und Briefe erzählen von einem überschwenglichen
Romantiker auf der Suche nach einem Leben im Einklang mit der Natur. "Der
einsamste Weg ist am Ende der beste Weg. Und wenn meine Zeit gekommen
ist und ich sterben muss, werde ich mich auf das wildeste, einsamste und
verlassenste Fleckchen in dieser Wildnis zurückziehen."
In
den Schluchten von Utah und Arizona wurde Ruess zum Mythos und zur Kultfigur
für Generationen.
Kommentar
BeNe:
Die
Legende Ruess lebt von vorliegenden Reiseaufzeichnungen, die typischen
Tagebucheintragungen eines Teenagers: mal albern, mal sentimental, euphorisch
und verzweifelt zugleich. Ein Bericht über das Leben in Extremen.
Stück für Stück setzt sich aus unzähligen Briefen
und Notizen, einigen Gedichten und einem Dutzend Fotos eine ergreifende
Geschichte zusammen: eine Geschichte vom Erwachsenwerden. Eine Geschichte
der Flucht aus dem Alltäglichen. Eine Geschichte des Scheiterns.
Und eine sehr amerikanische Geschichte - Lagerfeuerromantik mit einem
Schuss Kerouac.
Als
unscheinbarer Wanderer setzt sich Ruess unbekümmert zu Cowboys ans
Lagerfeuer, nächtigt bei Farmerfamilien und klettert in verlassene
Steinhäuser der Indianer. Allein durchstreift er rotglühende
Felsgebirge und verlassene Täler, sucht und beschreibt die Erhabenheit
der Natur. Ruess versteht sich jedoch nicht nur als Wanderer, sondern
auch als Künstler: In Holzschnitten und Ölgemälden versucht
er die faszinierende Landschaft der Canyons einzufangen, mit Gedichten
und Essays sein Leben in Steilhängen und Pinienwäldern zu be-schreiben.
Was
bleibt, ist das stellenweise melancholische Zeugnis eines Flüchtenden,
das dem Leser nicht nur die Schönheit des amerikanischen Südwestens
nahe bringt, sondern auch seinen Hunger nach Abenteuer und seine Sehnsucht
nach einem Leben fern beengender Städte, in weiter, einsamer Natur
weckt.
Absolut
einfache, lesenswerte Literatur!
Zu
Jenny Niederstadt:
Die
Herausgeberin, geboren 1972, lebt als Journalistin in Frankfurt am Main
und schreibt für "Die Zeit". Auf die spektakuläre
Geschichte von Everett Ruess stieß sie ganz zufällig und begeisterte
sich im Laufe ihrer Recherchen immer mehr für den Mythos um diesen
frühen "Aussteiger".
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