Klappentext/Verlagsinformation:
"Was,
um Himmels willen, hat mich eigentlich dazu getrieben, mich auf diese
Wanderung zu begeben? Ich könnte jetzt zu hause auf meinem Lieblingssofa
liegen. Stattdessen beginnt hier und heute meine persönliche Pilgerreise
auf dem Jakobsweg ..."
Kein
Witz: Hape Kerkeling, Deutschlands vielseitigster TV-Entertainer, geht
zum Grab des heiligen Jakob: 600 Kilometer durch Frankreich und Spanien
bis nach Santiago de Compostela, und erlebt die außergewöhnliche
Kraft einer Pilgerreise.
Es
ist ein sonniger Junimorgen, als Hape Kerkeling, bekennende couch potato,
endgültig seinen inneren Schweinehund besiegt und in St.-Jean-Pied-de-Port
aufbricht. Sechs Wochen liegen vor ihm, allein mit sich und seinem elf
Kilo schweren Rucksack: über die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen,
durch das Baskenland, Navarra und Rioja bis nach Galicien zum Grab des
heiligen Jakob, seit über tausend Jahren Ziel für Gläubige
aus der ganzen Welt. Mit Humor und Blick für das Besondere erschließt
Kerkeling sich die fremden Regionen, lernt er die Einheimischen ebenso
wie moderne Pilger und ihre Rituale kennen. Er erlebt Einsamkeit und Stille,
Erschöpfung und Zweifel, aber auch Hilfsbereitschaft, Freundschaften
und Belohnungen – und eine ganz eigene Nähe zu Gott. In seinem Buch
über den Wert des Wanderns zeigt der beliebte Spaßmacher, wie
er auch noch ist: abenteuerlustig, weltoffen, meditativ.
Kommentar:
Eine
Hetz
Würde
man hierzulande mit einem Wort Kerkerlings Buch charakterisieren wollen,
würde "eine Hetz!" am besten zutreffen. Denn Kerkerling
schreibt, wie ihm der schalkhaft-freche Show-Schnabel gewachsen ist, in
lockerem, Herz erfrischendem, manchmal köstlich ironisierendem "Piefke"-Ton
die Begebnisse seiner Tour, die vielen Zufallsbekanntschaften, aber auch
die Veränderungen in sich selbst. Nein, er wird nicht plötzlich
fromm, obwohl er stellenweise zumindest versucht, das Thema "Gott"
abzuhandeln, er bleibt Kerkerling, das aber auf sehr sympatische, bescheidene
und aufrichtige Weise. Und das Allheilmittel, das er anpreist, ist weder
Frömmigkeit noch Selbstdisziplin, sondern Humor und eine augenzwinernde
Distanz zu sich selbst. So schält sich im Laufe seines Pilgerwegs
der Mensch hinter dem Fernsehstar hervor, ein Mensch wie du und ich, der
ohne Arroganz und Star-Allüren in schäbigen Pilgerunterkünften
übernachtet, sich ohne Bedenken schrägen Wegpartnern anschließt
und auch ununwunden zugibt, bei manchen Etappen geschummelt zu haben.
Kerkerling beweist sich als Meister der Selbstironie, der über nichts
mehr lachen kann als über sich selbst und seine Schwächen. Wer
sich eine exakte Weg- oder Landschaftsbeschreibung erwartet, wird enttäuscht
sein, wer sich ein amüsantes, oft schelmisch-witziges Tourentagebuch
erwartet, wird reichlichst belohnt.
Amüsante, kurzweilige und absolut lesenswerte Reiseliteratur!
Zum
Autor:
Hape
(eigentlich Hans-Peter) Kerkeling, geboren 1964 in Recklinghausen, spricht
vier Fremdsprachen und arbeitet seit 1984 als TV-Entertainer. Der
41-jährige Entertainer gehört zu den größten Komikertalenten
Deutschlands. Schon als Schüler schreibt er seine ersten Sketche,
die er vor Mitschülern aufführt. Seine erste eigene Fernsehsendung
hat er mit 20 Jahren. Zu seinen größten Vorbildern zählt
Loriot, mit dessen Haussender Radio Bremen er die wohl erfolgreichste
Sendung "Total Normal" produzierte. Unvergessen und immer wieder
zu sehen ist sein Auftritt als Königin Beatrix von Holland bei einem
Staatsempfang des damaligen Bundespräsidenten in Berlin. Berühmt
wurde Kerkeling mit der Rolle "Hannilein". Seitdem folgte eine
Vielzahl erfolgreicher Shows und Serien wie "Total normal" und
"Hape trifft". Hape Kerkeling ist u.a. Bambi- und Grimme-Preisträger
und erhielt den deutschen Comedy-Preis 2005 als bester Komiker.
Hape
Kerkeling wuchs in einfachen Verhältnissen in Recklinghausen auf.
Seine Mutter stirbt als er acht Jahre alt ist; gemeinsam mit seinem Vater
und seinem Bruder zieht er zu seinen Großeltern, die ihn prägen.
Trotz
seines Ruhmes und seines Erfolges ist Hape Kerkeling immer ein bescheidener
Mensch geblieben, der seine Herkunft nie verleugnet hat. Die Bodenständigkeit
der Ruhrgebietsmenschen, die jede Form von Eitelkeiten durchschauen, haftet
auch ihm an.
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