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Mit Stöcken gehen

Vorteile, Funktion von Stöcken, Geh-Technik, Nachteile | Technik, Kauftipps, Pflege

Technik:

  • Skistöcke: Prinzipiell ausreichend, aber etwas unhandlich sind Skistöcke. Skistöcke sind vor allem im Winter bei Schneeschuhtouren (und beim Skitourengehen sowieso) zu empfehlen: Die wechselnden Schneetiefen verlangen oft ein schnelles Umgreifen, womit die höhenverstellbaren Teleskopstöcke arbeitslos wären. Ein um das Rohr unterhalb des Griffs gewickeltes Tennisgriffband verhindert ein Frieren der Finger am kalten Metall und erhöht die Griffigkeit auch bei feuchten Verhältnissen (siehe Bild). Griffband am SkistockAußerdem lassen sich Skistöcke bei der Abfahrt maximal belasten. Auch mit ultraschweren Lasten wie auf Expeditionen über lange ebene Strecken sind Skistöcke zu empfehlen. Ein Vorteil der Teleskopstöcke kann hier hier, fernab jedweder Einkaufs- und Reparaturmöglichkeiten , schnell zu einem Nachteil werden: Die "Gelenke" samt Verschlussmechanismus. Sie gehören nach wie vor zu den sensibelsten Teilen eines Teleskopstockes. Gibt schon eines der Gelenke den Geist auf, ist man vor fast unlösbare Probleme gestellt. Das kann bei Skistöcken nicht passieren. Außerdem lässt sich ein Skistock leichter als behelfsmäßige Zeltstange oder als Sturmbefestigung verwenden als ein Teleskopstock. Natürlich ist diese Empfehlung obsolet, sobald es in felsiges Gelände geht, wo die Stöcke auch mal schnell im Rucksack verschwinden müssen. Skistöcke, die sich nicht verstellen lassen, stoßen vor allem beim Bergabgehen an ihre Grenzen, da sie dann fast immer zu kurz sind. Außerdem lassen sie sich bei flachen Passagen (oder beim Klettern) kaum am Rucksack befestigen, ohne zu stören.
  • Teleskopstöcke sind in der Länge stufenlos verstellbar und lassen sich je nach Körpergröße oder Gelände zwischen einem halben und etwa anderthalb Metern einstellen. Wenn sie nicht gebraucht werden, können sie leicht im Rucksack verstaut werden. Üblich sind mittlerweile Stöcke mit 3 Segmenten. Wichtig ist eine ausreichend feste Fixierung, damit sich der Stock bei Belastung nicht plötzlich zusammen schiebt.
  • Gewicht und Stabilität: Optimal ist ein möglichst leichter, stabiler und steifer Stock, der ungewollte Schwingungen durch seinen Aufbau ausfiltert. Um trotz extrem geringen Gewichts keine Einbußen bei der Stabilität hinnehmen zu müssen, setzt die Firma Komperdell z. B. auf Hi-Tech Materialien wie Carbon und Titanal ein.
  • Komperdells Antishock Beim Bergabgehen treten Stoßbelastungen auf die Hände und Arme auf, wodurch die Gelenke belastet werden können. Zur Entlastung der Handgelenke gibt es Stöcke mit eingebauter Stoßdämpfung, die die Hand- und Armgelenke schont! Komperdell bietet 2 unterschiedliche Dämpfungssysteme an, um die Schläge auszufiltern: Airshock (Luftdruckfedersystem, dessen Dämpfungswerte stufenlos an den Benutzbar anpassbar sind) und Antishock (Dämpfungssystem mit Stahlfeder, siehe Bild rechts). Die Dämpfung kann beim Bergaufgehen mit einem Handgriff gesperrt werden, um keine Kraft zu verschwenden. Auch bei Leki heißt das Dämpfungssystem "Antishock". Durch die "progressive Federwirkung" und den Einbau einer speziellen Endlagendämpfung wird eine schonende Federwirkung erzielt, die bei steigendem Druck immer härter wird (siehe Bild unten).

Lekis Verschlusssystem

  • Beim Verschluss gibt es ebenso viele Philosophien wie Firmen. Das Klemmsystem ist jedoch der wichtigste Teil eines Stocks, muss es die einzelnen Teile doch in beliebiger Länge fixieren und dabei nicht nur mit möglichst wenig KomperdellKraft und Aufwand bombensicher klemmen, sondern auch wieder möglichst leicht zu lösen sein. Auch den hohen Längs- und Querbelastungen muss es langfristig standhalten. Komperdell bietet neben dem lange bewährten Drehsystem, wo ein Konus gespreizt wird, nun nach dem Motto "Doppelt hält besser" das neue Duolock an: Zwei gegengleich wirkende Konuskeile gewährleisten die sichere Fixierung mit geringer Drehbewegung. Das ebenfalls von Komperdell entwickelte Power Lock System ist ein externer Verstellmechanismus (siehe Bild rechts), der es nicht zuletzt durch die Verwendung eines 100 % Carbonrohres ermöglicht, die Stocklänge auch bei kalter Witterung sicher und leicht, auch mit Handschuhen, zu verstellen bzw. zu fixieren.
  • In der Regel haben Teleskopstöcke oberhalb der Spitze Teller, die ein zu tiefes Einsinken verhindern. Meistens werden Stöcke gleich mit "Sommer- und Wintertellern" ausgeliefert. Beim normalen Bergwandern im festen Gelände können die großen "Winterteller" stören - also abnehmen und kleine oder gar keine Teller benutzen! Umgekehrt droht im weichen Gelände (Matsch, Firn, Schnee) ein Stock ohne Teller einzusinken. Und das kann gefährlich werden! Unbedingt große Teller verwenden! Für verschiedene Einsatzbereiche ist es sinnvoll, wenn sich die Teller schnell und ohne Werkzeug wechseln lassen. Tellerwechselsysteme sind daher sehr beliebt, man sollte aber sicherstellen, dass die Teller nicht ungewollt verloren gehen. Für die eigene Sicherheit ist es auch sehr wichtig, dass sich der Teller im montiertem Zustand frei nach links und rechts drehen lässt. Ein fester Teller würde durch die Rotationsbewegung beim Stockeinsatz das untere Segment langsam lockern – Stöcke mit festem Teller sind ein Sicherheitsrisiko!
  • Leki StockDie meisten Stöcke sind mit anatomisch geformten Griffen ausgestattet und so konzipiert, dass man sie variabel umgreifen kann. In der Regel von oben auf den Stock. Die Geometrie der Griffe unterstützt zusätzlich die Stützfunktion dieser Art der Stöcke. Seitlich angedeutete Stützflächen und die auf die richtige Länge eingestellten Schlaufen verhindern außerdem das Abrutschen der Hand. Beliebt sind weiche Griffe aus Naturkautschuk und eine Mischung aus Naturkautschuk und Korkgranulat (links im Bild ein Stockgriff von Leki). Bei Spitzenmodellen kommen PU-Schaumgriffe zum Einsatz. Sie zeichnen sich durch ihr sehr geringes Gewicht und ein angenehm weiches Griffgefühl aus. Solche Griffe sind unempfindlich gegen Verschmutzungen und Feuchtigkeit, mit stets angenehmem Griffgefühl.
  • Spitzen: Die Qualität einer Spitze zeigt sich, wenn es über Stock und Stein oder Eis und Fels geht. Eine gute Spitze muss auch auf einem glatten oder eisigen Untergrund sicheren Halt bieten. Beides erreicht man mit Hartmetallkernen, die in die Spitze eingepresst sind. Dieser Hartmetallkern sorgt dafür, dass er bleibt über Jahre scharf und nutzt sich kaum ab.

Tipp: Legt man sich neue Stöcke zu, sollten gerade beim Verschlusssystem und bei der Dämpfung keine Kompromisse eingegangen werden. Billige Angebote von No Name-Firmen aus Diskontshops geben oft schon nach einigen Touren den Geist auf. Auf durchdachte und mit innovativen Ideen versehene Systeme bewährter Marken - wie eben Komperdell oder Leki - ist hingegen lange Verlass und gewährleisten Sicherheit und Komfort. Deswegen: Besser einmal mehr zahlen statt nach zwei Wanderungen wieder neue kaufen.

Pflege

  • Stöcke sollten einmal im Jahr auseinander genommen, Rohre, Gelenke und Spitzen mit einem trockenem Tuch oder einer Bürste abgerieben und wieder zusammengebaut werden. Dabei aber kein Fett oder Öl verwenden!

  • Trocken lagern
Empfehlenswerte Firmen: Komperdell, Leki

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