www.BergNews.com
www.bergnews.com www.bergnews.com

Wall-Fahren am Traisental-Radweg
Traismauer – St. Pölten – Walster – Mariazell

Traisental-Radweg
Mai 2009

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Kleine Terrassenweingärten, weite Ebenen, auf denen Obst und Gemüse gedeihen, dazwischen kleine Dörfer, Aussichtswarten und Kulturschätze – darunter spirituelle Zentren wie das Augustiner Chorherrenstift in Herzogenburg, das Zisterzienserstift in Lilienfeld und die Mariezeller Basilika; ostwärts schließlich sanft ansteigendes Hügelland mit dem Ötscher als sprichwörtlichem Höhepunkt. Das Mostviertler Traisental besticht durch sein malerisches, in sich gekehrtes Landschaftsbild – ein Gelände wie geschaffen für Radwallfahrer, die Einkehr, Sinn und Inspiration suchen.
Der Traisental-Radweg verläuft vorwiegend durchwegs auf Radwegen und auf ruhigen Nebenstraßen, die nebenher fließende Traisen lädt immer wieder zu kleinen Wasserspielen ein, weshalb die Route auch Otto Normalradler, Anfängern und Familien mit Kindern ab 12 zuzumuten ist.

Prolog

Traismauer – Herzogenburg – St. Pölten, 23 km

Saurierpark
Spannendes und Schauriges kann im Saurierpark von Traismauer erlebt werden.

 

radeln
Dahingleiten und Spaß haben lautet die Devise am Traisental-Radweg.

 

Stift Herzogenburg
Stift Herzogenburg, Bild: www.herzogenburg.at

"Langsam fahren! Abstand halten! Klingeln, wenn Gefahren wie Autos oder Fußgänger drohen!", lauten die letzten Kommandos, ehe sich unser Konvoi aus 26 Radpilgern in Gang setzt. Bald sirren 52 Reifen über den Asphalt, klappern Ketten, quietscht manche Bremse, und warnen Klingeln in jeder Tonart vor etwaigen "Gefahrenquellen", selbst wenn's ein Vogerl ist, das auf dem Weg gelandet ist.
Die Römerstadt Traismauer mit seinem Schlossmuseum, Herzogenburg mit dem eindrucksvollen Augustiner-Chorherrenstift und die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten sind die Eckpunkte dieses ersten Streckenabschnittes des Traisental-Radweges.

Aufgesessen wird am Marinehafen von Traismauer, per Bus/Bahn leicht zu erreichen. Verlässt man nach ca. 1 km die Verbindungsstraße, die von der Donau nach Traismauer führt, gelangt man zum östlichen rechten Traisenufer, wo der verkehrsfreie Radweg beginnt.
Wer Zeit hat, kann bereits hier wieder absitzen und den Saurierpark besuchen, ein Knüller für Familien mit Kindern. "Jurassic Island" wartet mit Natursee, Dino-Werkstatt, Labor, Kino, Shop und vielem mehr auf.
Zweigt man in die Innenstadt von Traismauer ab, lohnt sich ein Besuch des am Hauptplatz gelegenen Schlosses, das ein Frühgeschichtsmuseum sowie diverse Sonderausstellungen beherbergt. Sehenswert auch die Kirche in Traismauer mit den Ausgrabungen in der Unterkirche, die bis in das 8. Jahrhundert (Römerzeit) zurückreichen. Aber auch der historische Stadtkern von Traismauer mit seinem Römertor (bekannt durch die Nibelungensaga) und das alte "Schlosserhaus" in der Florianigasse, wo sich auch das Heimatmuseum im dort ansässigen Hungerturm befindet, laden zu einem lohnenden Seitenblick ein.

Aber zurück ans Traisenufer, schließlich wollen wir doch endlich in Fahrt kommen! Ohne nennenswerte Steigungen geht es unanstrengend traisenaufwärts über Einöd gen Herzogenburg. Nach ca. 3,5 km wechseln wir beim St. Andräer Steg auf das linke Traisenufer, wo man den Radweg Richtung Herzogenburg Stadtmitte verlassen und an schön renovierten barocken Bürgerhäusern vorbei das bekannte Augustiner-Chorherrenstift ansteuern könnte. Der weithin sichtbare barocke Turm der Stiftskirche ist schon von weitem zu sehen. Das von Jakob Prandtauer und Fischer von Erlach kunstvoll gestaltete Gebäude gilt als bedeutendster Bau des österreichischen Spätbarock. Kulturell gesättigt gleiten wir weiter über Wasserburg, Pottenbrunn und Viehofen nach St. Pölten. Schon dieser erste Abschnitt hat uns den wichtigsten Charakterzug des Traisental-Radweges kennenlernen lassen: nie steil, nie anstrengend, immer gemächlich auf Asphalt dahingleitend könnte man alle paar Stunden anhalten und ein historisches Kunstwerk besichtigen. Es macht Spaß hier zu radeln, nur Zeit sollte man sich nehmen, viel Zeit.

Am Traisentalradweg
Eben, durchgehend asphaltiert und traumhaft angelegt – der Traisental-Radweg eignet sich auch für Otto Normalradler ...

1. Etappe

St. Pölten – Wilhelmsburg – Lilienfeld – St. Aegyd/Neuwalde – Kernhof, 52 km

St. Pölten
Das Landhausviertel von St. Pölten

An der Traisen

Rast

Lilienfeld
Rast im Schatten des Zisterzienserstifts Lilienfeld

Genuss

panne
Nur einem ist die Luft ausgegangen – einem Reifen nämlich.

 

Kernhof
Das Gemeinschaftsgefühl bleibt sicher am längsten in Erinnerung.

Kultureller Höhepunkt des Traisental-Radweges ist sicher St. Pölten, die Römer-, Barock-, Jugendstil- und Europastadt von Weltgeltung. Auf den vier Bühnen des Festspielhauses, des Landestheaters, der Bühne im Hof und des VAZ erklingt über das ganze Jahr über klassische und moderne Musik, die barocke Altstadt, das Stadtmuseum mit den Schwerpunkten Jugendstil und Archäologie, das moderne und multimediale NÖ Landesmuseum, begehbare Klangräume und Kugeln mit Aussichtsplattform im Klangturm, das Landhausviertel und der Kulturbezirk bieten Kunstgenuss in Reinkultur. Wenn der Eisengaul nicht so ungeduldig wäre, würden wir wohl noch länger hier verweilen.
So aber durchfahren wir die Landeshauptstadt ziemlich flott, ziehen immer gegen den Strom der Traisen zunächst am modernen Landhausviertel vorbei, ehe wir nach Kurzem bereits die Stadt verlassen und auf der gepflegten Uferpromenade weniger strampeln als vielmehr fast schwerelos dahinfliegen. Die Radlerei am durchwegs asphaltierten Traisental-Radweg bedeutet pures Bicycle-Vergnügen, keine Steigungen, keine Bergwertungen, die uns außer Atem bringen würden – entspanntes, herrlich genussvolles Radpromenieren. Sicher keine Herausforderung für Stock- & Steinpedalisten, aber ideal zum Plaudern, Blödeln und Genießen, bis – Kling, Kling! – ein Geisterfußgänger auftaucht, der just gegen unsere Richtung unterwegs ist und umschifft werden muss. Pause an einer idyllischen Flussbucht, derer es zuhauf hier gibt. Schließlich wallfahren wir ja! Symbolisch werfen wir allen unnötigen geistigen Ballast in die Traisen und machen uns auf zu uns selbst und Gott. Wir wollen eine kurze Auszeit nehmen, uns befreien von Unwichtigem und einen Versuch wagen, das Wesentliche, den Sinn unseres Daseins zu entdecken: "Wer bin ich, wer will ich sein?", fragen wir uns, "Was ist mir wichtig, wofür will ich leben?"

Wir setzen unsere Fahrt fort durch das sog. Obere Traisental, pendeln zwischen Traisen, Freiland und Wilhelmsburg immer wieder von einem Flussufer zum anderen, lassen uns vom Fahrtwind kühlen, denn es ist heiß und die Sonne brennt sich in unsere Nacken ein.

Lilienfeld am Fuß des Muckenkogels (27 km), Mittagessen im Weißen Hahn im Schatten des bekannten Stifts. Wer Zeit hat, sollte unbedingt einen Seitensprung in dessen kühlende, aber auch hochinteressanten Gemäuer wagen, es lohnt sich! Das Zisterzienserstift Lilienfeld mit seinem beeindruckenden Kreuzgang ist seit jeher beliebte Raststätte für Pilger. Die größte mittelalterliche Klosteranlage Österreichs wurde einst im Stil der Gotik erbaut, ehe man es im 17. Jahrhundert um barocke Zubauten erweiterte. Hier ist auch das Siegel aufbewahrt, das erstmals die heutige österreichische Flagge (rot – weiß – rot) zeigt.
Einen Abstecher wert ist auch das Bezirksheimatmuseum in Lilienfeld mit dem Mathias-Zdarsky-Skimuseum, gewidmet einem der Pioniere des alpinen Skilaufs.

Aber mit gefülltem Magen wieder aufgesessen und weiter pedaliert. Noch spricht keiner von Müdigkeit, 24 Kilometer sind es noch bis St. Aegyd am Neuwalde. Rund 200 Höhenmeter gilt es auf dieser ersten Lang-Etappe zu bewältigen, die allerdings auch für ganz junge Radfahrer ab 12 Jahren leicht zu meistern sind. Vor allem wenn es durch hübsche Schmetterlingswiesen geht oder ganz nah am Wasser, wird diese Fahrt zum meditativen Genuss.

freiland

In Freiland verabschiedet sich einer der beiden Quellflüsse der Traisen (die "Rechttraisen" oder "Türnitzer Traisen"). Von nun an folgt der Weg der Unrechttraisen, die die Radfahrer zuerst bis Hohenberg leitet, wo der Schleierwasserfall zum Absteigen verleitet. Die Pause im Gasthaus Vogelleitner (wo auf einem neuen, sehr günstigen Lager auch übernachtet werden könnte) in St. Aegyd dauert verdächtig lange, manche haben ihr Limit bereits erreicht.
Aber noch einmal heißt es, die Zähne bzw. die schmerzenden Pobacken zusammenzureißen und 20 Minuten die letzten 5 Kilometer nach Kernhof abzustrampeln. Selbst geringste Steigungen scheinen unüberwindbar, "I kann nimmer!", hört man hie und da. Alarmiert davon lassen sich die fitten Radprofis zurückfallen, um die Müden anzuschieben und aufzurichten: "Hopp, hopp! Nur mehr ein paar Meter! Langsam, lass dir Zeit, denk an die Dusche … das Abendessen … und das Bett!"... "Ohne diese Gemeinschaft hätte ich es nicht geschafft!", gesteht eine Radpilgerin am Ende dieses Tages, ja so eine Unternehmung schweißt zusammen, das tiefe Gemeinschaftsgefühl gehört zu den nachhaltigsten Eindrücken einer Wallfahrt. Alle erreichen das erste Etappenziel: Kernhof, wo wir im Gasthaus Gnedt übernachten. Etwas über 50 Kilometer liegen hinter uns bzw. in unseren Wadln und Oberschenkeln. Nichts als unter die Dusche, ordentlich gegessen, eine kurze Abendandacht gehalten und halbschlafend das letzte Bierchen gekippt. Gute Nacht!

Abendlob
Ein letztes gemeinschaftliches Singen und Beten, ehe es in die wohlverdiente Nachtruhe geht.

1. und 2. Bergwertung, Zielankunft

Kernhof – Gscheid – Walster – Kreuzberg – Mariazell, 32 km

Gnedt

 

Gscheid
Johanna hat gut Lachen auf der 1. Bergwertung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gitarre

 

Wasser

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mariazell
Bild: © Roger Ernst

1. Bergwertung
Leichtes Nieseln am Morgen. Aber just in dem Moment, in dem wir die Zügel straffen, also in die Lenkstange greifen, bricht die Sonne durch die Regenwolken. Ein kleines Wunder, vertreibt sie doch auch das angesagte Gewitter – und unsere Schläfrigkeit.
Erste richtige Bergwertung aufs Gscheid hinauf, etwa 20 Minuten führt ein asphaltierter Weg in mehreren, nicht unmenschlich steilen Serpentinen bergan. Manche fahren am letzten Ritzel, niedrigere Gänge gibt es nicht. Schiebung aber, wenn da jemand behauptet, dass geschoben wurde! Alle schaffen es! Welche Power in uns steckt! Atempause und Auftanken beim Alpengasthof Gruber. Dann weiter zum wohl schönsten Teilstück der gesamten Strecke: in die Walster! Seltsamer Weise will uns der Traisental-Radweg auf belebter Straße in einer weiten Schleife via Ulreichsberg dorthin führen, obwohl es einen viel schöneren und stilleren Weg gibt! Dieser folgt dem üblichen Wallfahrerweg bis zu den Göllerliften und biegt kurz danach von der Straße nach rechts auf eine Schotterstraße ein, die zuerst etwas bergan auf den Krumbachsattel (951 m), dann aber ordentlich abfallend in die Walster hinabführt. Da rauchen die Bremsen, da lacht das Gemüt – so was macht Freude. Bis zur Buchtlwirtin wird abwechselnd über hübsche Lichtungen, laubduftenden Wald, am Ende dann entlang der klaren Walster gerollt, wo – eh klar! – eingekehrt werden muss! Auch die Schoko-Buchtln sollten in die Liste der erlaubten Dopingmittel aufgenommen werden.

Hubertuskapelle

Betendes Innehalten auf den Stufen der Hubertuskapelle am Ufer des Sees: "Ins Wasser fällt ein Stein, ganz still und leise … Wo Gottes Liebe in einen Menschen fällt, da wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus in uns're Welt", dieses bekannte Lied dürfte der See selbst geschrieben haben.
Dann wieder aufgesessen und los gestrampelt durch einen in den Felsen gemeißelten Tunnel zur Staumauer des Sees. Ab hier folgen wir der glasklaren, smaragdgrünen Walster, an dessen Ufer nicht nur idyllische Lichtungen zum Verschnaufen einladen, sondern auch geschichtsträchtige Denkmäler wie das Kaiser- oder Kriegerdenkmal im Rechengraben. Mit aller Leichtigkeit des Seins rollen wir ins Halltal hinunter. Reinster Fahrgenuss. Wir wissen, wir sind nahe am Ziel, aber noch wartet die zweite Bergwertung ... Nach einiger Zeit verengt sich das schmale Tal zu kleinen Schluchten; hoch aufragende, mit Moosen und Farnen bewachsene Felsen zwängen Bach und Straße Seite an Seite durch den engen Felsdurchbruch. Dann weichen die Felswände wieder zur Seite und machen Platz für Weiden- und Erlenwälder. Sanft bergab durch den Rechengraben bis zur Mariazeller Brundesstraße. Diese nach rechts, kurz von der Salza begleitet durchs Halltal bis zum Kreuzberg, dem anstrengenden Schlusskriterium und Grande Finale dieser Rad-Etappe und der Wall-Fahrt insgesamt.

2. Bergwertung
Es sind zwar nur einige weite Serpentinen, aber nach über 100 km in den Wadln genügt auch eine einzige, um uns den letzten Nerv zu ziehen. Nach der letzten Kurve beim Eingangstor nach Mariazell gehen Arme zum Jubel hoch, spreizen sich Finger zum Victory-Zeichen, geht die "Welle" durch den Tross wie bei einem Tour de France-Sieg. Befreites und stolzes Strahlen in sonnenverbrannten Gesichtern, tief empfundene Befriedigung scheinbar Unmögliches geschafft zu haben.

Kreuzberg

Ja, wir haben es geschafft und nur einem ist die Luft ausgegangen – einem Reifen nämlich. Es ist genau dieses Gefühl, über die eigenen Grenzen gegangen zu sein und eine große Herausforderung bewältigt zu haben, das so befriedigt und mit Selbstbewusstsein füllt. Das ist Wall-Fahren, das ist Pilgern zu sich und seinen eigenen Limits, diese erfüllende Freude ist jene Kraftquelle, die uns noch lange mit Energie versorgen wird.

Zielankunft
Mariazell, die Alma Mater Austriae! 111 Kilometer, Abertausende Pedaltritte, 400 Höhenmeter, Hitze, Anstrengung, aber auch viele erfüllende Augenblicke liegen hinter uns. Allein das genügt, um mit sich selbst wieder zufrieden zu sein und neues Vertrauen zu sich und seinen Fähigkeiten zu gewinnen. Abschlussmeditation am Kreuzweg über Mariazell. Mit Blick auf die Basilika und über die Mariazeller Berge lassen wir das Vergangene Revue passieren und sehen mit mehr Optimismus in unsere Zukunft. Festessen im Gasthaus Himmelreich – nomen est omen, Eiskaffee in der Konditorei Kerner nebenan – ein würdiger Schlusspunkt, oder kommt noch ein würdigerer ...?

Abschluss
Abschluss-Gebet am Kreuzweg über Mariazell

Epilog

Mit der Mariazellerbahn zurück

Mariazellerbahn

Mariazellerbahn
Bilder: © Roger Ernst

Wer der Tour die Krone aufsetzen will, sollte, nein: MUSS!, die Rückfahrt mit der Mariazellerbahn nach St. Pölten zurück – ein grandioses Schauerlebnis angesichts des Ötscher und der ständig wechselnden, malerischen Landschaften des Mostviertels. Ein Speisewagen und ein eigenes "Catering-Service" bietet Kaffee, Bier, Wurstsemmeln und Mehlspeisen. Der Reiz der Mariazellerbahn besteht sicher nicht nur darin, dass sie die höchste, steilste, schnellste etc. unter den Schmalspurbahnen ist, sondern eher in ihrer sanften – und genialen – Ausnutzung der natürlichen Geländeformen, ohne spektakuläre Kunstbauten und mit einer geradezu zierlichen Streckenführung durch ständig wechselnde Landschaftsformen. "Roter Faden" des ersten Abschnitt ist der alles überragende Ötscher.
Von Mariazell nach St. Pölten durchfahren wir vier Flusstäler, das Salza-, das Erlauftal zwischen St. Sebastian und Gösing, das Pielachtal und das Traisental bei St. Pölten. Schauen und staunen ist angesagt – und ausrastend genießen. Diese Fahrt haben wir uns verdient.
Der Kreis schließt sich in St. Pölten, wie auch wir uns zusammengeschlossen haben, obwohl es nun Abschied nehmen heißt. Mir klingt noch das letzte Lied nach, das wir in Mariazell gesungen haben: „Danke für deinen Geist des Lebens, danke, dass ich ihn in mir trag; danke für die, die mich begleiten, danke für jeden, der mich liebt."

Das Obere Traisental

Das obere Traisental ist großteils von Berghängen und Waldflächen geprägt. Der Bezirk Lilienfeld ist der waldreichste Bezirk Österreichs. Dort beträgt der Anteil des Waldes an der gesamten Bezirksfläche 80 Prozent, während der durchschnittliche Waldanteil in Österreich mit 47 Prozent zu beziffern ist. Das waldreichste Bundesland ist übrigens die direkt an den Bezirk angrenzende Steiermark. Der Hauptbestand ist Nadelwald, die Fichte ist mit über 50 Prozent die am häufigsten vertretene Baumart, die Buche kommt auf einen Anteil von 10 Prozent. Dennoch gibt es im Oberen Traisental auch an den Waldhängen viele beeindruckende "Lichtblicke" im Wald, idyllische Waldlichtungen mit hervorragenden Ausblicken auf das Traisental oder auch idyllische Wanderrouten. Über die Geschichte der Land- und Forstwirtschaft im Oberen Traisental informieren die Heimatmuseen in Lilienfeld und St. Aegyd am Neuwalde.

Das Stift Herzogenburg bei Wikipedia >>>

Das Stift Lilienfeld bei Wikipedia >>>

Die Walster

Der Name des Naturschutzgebietes Walster rührt von der Walster her, einem kleinen Fluss in der Steiermark in der Nähe von Mariazell, der mit einer Länge von 6,5 km und einer Breite zwischen 6 und 12 m das Halltal durchfließt, ehe er in die Salza mündet.
Das gesamte Gebiet entlang der Walster ist Naturschutzgebiet, wo sich schon lange Zeit ausgedehnte Jagd- und Fischreviere befinden. Auch Kaiser Franz Joseph hielt sich hier zum Jagen auf.
Im Jahr 1906 ließ Margret Krupp als Geschenk an ihren jagdbegeisterten Mann Arthur anlässlich ihrer Silberhochzeit die Walster zum 15 ha großen Hubertussee aufstauen, um so ein größeres Fischgebiet zu schaffen.
Heute gehört das Gebiet entlang der Walster den Österreichischen Bundesforsten. Im Fadental, einem traumhaften Langlauf- und Mountainbikegebiet in herrlich ruhiger Lage, liegt auch der Erlebnislandgasthof der Familie Labenbacher, ein beliebter Stützpunkt für Wanderer und Loipenfans.

Hubertussee

Der Hubertussee verdankt seine Entstehung der Feier der Silbernen Hochzeit des Ehepaares Krupp im Jahr 1906. Damals wurde in einer Talenge unterhalb des Jagdhauses durch eine Talsperre das Wasser der Walster aufgestaut. Der See wurde nach dem Hl. Hubertus benannt und präsentiert sich als Paradies für Wasservögel (Stockenten, Blässhühner) und Fische.
Die erhöht am Ufer liegende Hubertuskapelle ist dem Patron der Jäger geweiht, wie die Bruder Klaus Kirche mit ihrer sehr eigenwilligen Dachkonstruktion dem Schweizer Nikolaus von der Flüe. Der Patron des Friedens entschloss sich 1467 zu einem Leben des Gebetes in der Einsamkeit einer Schweizer Schlucht. Das Leben dieses Eremiten wird in den kunstvoll gestalteten Kirchenfenstern der Kapelle dargestellt.
Kaiserdenkmal: Das Denkmal wurde anlässlich des 80. Geburtstages Kaiser Franz Josephs I. erbaut. Die Walstern gehörte zu den bevorzugten Jagdgebieten des Monarchen.
Kriegerdenkmal im Rechengraben: Dieses Denkmal ist den Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs gewidment.

Mariazell

Diese Bergstadt, bestehend aus den Gemeinden Mariazell und St. Sebastian, liegt in einer eiszeitlich geformten Passmulde zwischen Salza- und Erlauftal. Mit seiner aus dem 17. Jahrhundert stammenden Basilika ist Mariazell Österreichs bedeutendster Wallfahrtsort. Begnadete Künstler ihrer Zeit gestalteten die großartige Inneneinrichtung und schufen mit dieser Kirche, die 1907 zur Basilika erhoben wurde, eines der schönsten barocken Bauwerke christlicher Kunst.
Mehr über Mariazell: http://de.wikipedia.org/wiki/Mariazell


Ausgangspunkt:
Größere Kartenansicht
Schwierigkeiten:
Der Traisental-Radweg steigt auf zwei Drittel der Länge von einigen kurzen Ausnahmen abgesehen kaum wahrnehmbar an, ab Hohenberg etwas mehr und ab Kernhof stärker, davon zwei Kilometer stark auf das Gescheid (970 m), schließlich genauso lang über den Kreuzberg nach Mariazell. Dazwischen folgen noch einmal zwei etwa zwei Kilometer lange mittlere Steigungen nach dem Gscheid und vor Mariazell.
An-/Heimreise per Bahn:
Der Traisental-Radweg ist bis St. Aegyd am Neuwalde mit dem ÖBB-Bahnnetz verbunden. Ein Radtransport vom Wiener Westbahnhof nach St. Pölten gestaltet sich jedoch gerade für größere Gruppen als ausgesprochen schwierig. Das schlechte und träge Service, zu wenige Transport-Wagons und radfeindliche Fahrzeiten für Rad-Züge unterstreichen, dass die ÖBB noch nicht mitbekommen haben, dass auch mit Radfahrern ein Geschäft zu machen ist. Besonders attraktiv ist eine Fahrt mit der Mariazellerbahn (Mariazell – St. Pölten), bei der sich eine Reservierung auch für 30 Radpilger als unschwierig erweist.
Gesamthöhenmeter:
etwa 400
Streckenlänge:
111 km (von Könnern mit Kondition ist diese Strecke sicher an einem Tag zu schaffen; Radpilgern, die die Sehenswürdigen am Weg besichtigen und die Tour auch genießen wollen, sei die Aufteilung auf 2 Tage empfohlen.)
Karten- und Infomaterial:
Infomaterial und Karten sind via www.traisentalradweg.at und www.mostviertel.info anzufordern.

© 2009 www.BergNews.com