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Zum Weingarten "Sobes" und "Sealsfield-Stein"

Nationalpark Podyji - Thayatal zwischen Znojmo (Znaim) und Vranov (Frain), Tschechien

Der romantische Flusslauf der Thaya zwischen Vranov und Znojmo

Text und Bilder von Bernhard Baumgartner

Intro

Zwischen 1948 und 1990 war das Betreten des tschechischen Grenzgebietes untersagt. An den "Eisernen Vorhang" mit Wachtürmen, Stacheldrahtzaun, Stromfallen und vorgelagertem "Todesstreifen" erinnert noch ein Rest beim Besucherzentrum in Cizov. Mit Abschaffung der Grenzschutzzone begann auch die Erschließung für das Wandern.
In den im Gelände beschilderten Schutzzonen I und II dürfen Wanderer allerdings nur die markierten Wege benützen. Markierungen und Wegsweiser sind sehr gut und sogar mit Zeit- und Kilometerangaben versehen - jedoch in tschechischer Sprache. Allein die Infotafeln sind auch in Deutsch und Englisch gehalten.

Bei der folgenden Wanderung handelt es sich um eine abwechslungsreiche Rundtour im Thayatal bei den ehemaligen Devet Mlynu (Neun Mühlen) und über mit Eichen-Hainbuchen-Wald und Heideböden bedeckte Hochflächen beim Sealsfielduv Kamen (Sealsfield-Stein). Zufahrt vom Grenzübergang Hnanice / Mitterretzbach nach Havraniky (links in den Ort abzweigen, Einkehrmöglichkeit bei der Straßenkreuzung).


Die Route:

Havraniky - Bastuv Mlyn - Hängebrücke bei Pod Sobesem - Devet Mlynu - Weingarten "Sobes"

Bastuv Mlyn - Pod Novou Cestou - Sielsfield-Stein - Popice - Havraniky

GZ 4 Stunden

 

Hängebrücke
Hängebrücke bei Pod Sobesam

 

 

 

 

 

Sealsfield-Stein
Blick vom "Sealsfield-Stein"

Am oberen Ortsende von Havraniky (Parken bei der Nationalpark-Unterkunft) auf dem Fahrweg (nicht links gehen!) an einer Weidengruppe vorbei ins freie Gelände hinaus und rot markiert über die Heideböden mit pannonischer Flora zu einer Infotafel. Auf dem anschließenden Fahrweg geradeaus gelb-blau markiert durch Waldgelände (vorwiegend Föhren, Unterstand) bald bergab zu einer Asphaltstraße und rechts hinab ins Thayatal zum ehemaligen Elektrizitätswerk bei der Bastuv Mlyn (ca. 30 Minuten).

Achtung - die Hängebrücke bei Pod Sobesem wurde durch das Hochwasser 2002 zerstört, die folgende Beschreibung gilt daher nur nach deren vorgesehener Instandsetzung (Termin steht zum Zeitpunkt April 2003 noch nicht fest, die Radroute weicht bis dahin flussaufwärts über die blaue Markierung aus): Zum Weingarten Sobes nun links gelb-rot markiert den Fluss entlang zu einem Rastplatz am Stauwehr mit der Infostelle Devet Mlynu. Gleich danach führt rechts eine Hängebrücke über die Thaya zu den jenseitigen Uferwiesen. Durch einen Hohlweg gelangt man hinauf zu den über einer weitläufigen Flussschlinge einzigartig gelegenen Weingarten-Terrassen am "Sobes" (Ausschank von Riesling-Sorten, Infotafel). Zurück auf demselben Weg bis zum ehemaligen E-Werk, Zeitaufwand ca. 1 Stunde.

Der Weiterweg zweigt bei der Bastuv Mlyn, wo die Asphaltstraße den Talgrund erreicht, gelb markiert ab und folgt der Thaya bis zum Wehr einer ehemaligen Mühle mit sehr schönem Rastplatz. Die folgende Strecke führt durch Hochwälder mit Blockhalden unter hohen Granitfelsen über dem Fluss dahin, dann wird in einem Auwald ähnlichen Bestand der Geländepunkt Pod Novou Cestou erreicht.
Der folgende Anstieg durchquert typische Hangwälder mit vor allem Hainbuchen und Trockenhangflora bis zu einer Mulde der Hochfläche, wo man scharf links abbiegt. In wechselnder Neigung geht es nun durch teilweise schöne Waldbestände weiter, bis man den Felsrand beim Sealsfield-Stein erreicht (ca. 1,5 Stunden, imposanter Talblick auf den vor Errichtung des Nationalparks für ein Kraftwerk vorgesehenen Standort Byci Skala, Infotafel über den berühmten Dichter Charles Sealsfield alias Karl Postl).

Nun scharf rechts abzweigend auf dem grün markierten Weg durch die Hochflächenwälder in südliche Richtung und an einigen heideartigen Abschnitten vorbei (Ginsterwuchs). Schließlich wird auf einer Forststraße, zuletzt an Weingärten entlang, der Ortsrand von Popice erreicht. Hier gleich rechts auf der Wander- und Radroute weiter (Achtung auf überraschend auftauchende Mountainbiker!), durch die folgende Mulde und an einer renovierten Kapelle vorbei. Über eine Anhöhe mit Heideböden und hübscher Aussicht hinweg wird dann wieder Havraniky erreicht (ca. 1 Stunde).


Gesamtgehzeit:
4 Stunden
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Karte: Sehr empfehlenswert die "Velka cykloturisticka mapa" = Beschreibung aller Besonderheiten des Nationalparks auch auf Deutsch, mit Rad- und Wanderkarte
Informationen: Sprava Narodni Park Podyji, CZ-66901 Znojmo, Na Vyhlidce 5, Tel. 00420-624/226722, Fax 221115
E-Mail: info@nppodyji.cz
Internet: www.nppodyji.cz
Zum Autor: Bernhard Baumgartner ist Buchautor und Wanderexperte. Überdies betreibt er ein Bildarchiv für Natur & Kultur. Im "Land der Berge 03/2003" schrieb er über das "Grenzenlose Naturerlebnis" im Nationalpark Thayatal.

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