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Stilles Örtchen mit Aussicht

Großer Buchstein

Überschreitung, 2224m, Gesäuse
August 2003


Text und Bilder: Johnny & Shin

Intro

Der Buchstein und das Buchsteinhaus sind bestimmt den meisten Wanderern und Bergsteigern ein Begriff. Unbedingt gesehen haben muss man die Örtlichkeiten des Buchsteinhauses, wo man kurz für "kleine Bergsteiger/innen" einkehren kann. So mancher soll schon gesucht worden sein, weil er/sie länger als gewohnt dort verblieben ist.

Konditionsstarken und solchen, die Ruhe suchen, möchte ich den Abstieg Richtung Buchau (Nordwesten) nahelegen.


Aufstieg

Bahnhof Johnsbach (590m) - Buchsteinhaus (1571m) - Buchstein (2224m)

HU 1700m/ GZ 4-5 Stunden

 

 

 

 

Ausgangspunkt ist der Bahnhof Johnsbach. Von Admont kommend fährt man durch das Gesäuse und kurz nach der Abzweigung Richtung Johnsbach links hinein zum Bahnhof (Parkplatz). Vom Parkplatz geht man über die Brücke zum Bahnhof Johnsbach. Wenn man rechts entlang der Schienen geht, sieht man nach kurzer Zeit die erste Markierung. Ab da führt ein gemütlicher Weg durch den Wald.

Nach dem Kühgraben trifft man auf den markierten Weg nach Gstatterboden. Ab dem Ende des Fahrwegs führt ein wunderschöner Weg in gemütlichen Serpentinen zum Buchsteinhaus.


Das schönste stille Örtchen ...

Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich an dieser Stelle das wohl originellste und schönste "stille Örtchen" weit und breit. Die komplette Vorderseite ist durchsichtig (Plexiglas am Bild links) und gewährt einen herrlichen Ausblick hinüber zur Hochtorgruppe. Doppelter Genuss also an diesem herrlichen stillen Örtchen!

Blick vom schönsten stillen Örtchen auf Planspitze und Hochtor

Nach verdienter Rast und Einkehr bei den freundlichen Wirtsleuten des Buchsteinhauses steigt man weiter auf bis zu einem Felsrücken. Zu diesem Zeitpunkt befindet man sich auf fast 2000m. Auf annähernd gleicher Höhe quert man das Schuttgelände, bis der Normalweg rechts abbiegt. Von da an geht es zwischen großen Felsblöcken steil bergauf zum Gipfelplateau. Das letzte Stück zum Gipfelkreuz ist einfach und in wenigen Minuten geschafft.


Abstieg

durch den Großen Billbachgraben

GZ 3-3,5 Stunden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für den Abstieg wählte ich den Weg durch den Großen Billbachgraben. Allerdings muss man sich dazu von der Abzweigung ca. 400 Hm auf sehr schottrigem Weg nach unten bis zum Waldanfang mühen. Dabei kriegt auch so mancher Hund einen gelangweilten Blick.

Der Vorteil dieser Route ist allerdings, dass die Chance, andere Wanderer zu treffen mehr als gering ist und der Abstieg durch den Wald die kleinen Unannehmlichkeiten bei Weitem kompensiert. Noch dazu war die Freude weiter unten umso größer, als meine Hündin im Billbach ein erfrischendes Bad nehmen konnte.

Nach kurzer Zeit am Ufer des Billbachs stößt man auf eine "geheime" Sehenswürdigkeit, deren Bedeutung nur durch Überlieferung bzw. Befragung von Einheimischen eruiert werden konnte:
Das Bild links zeigt ein Trockenmauerwerk, das von Italienern am Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wurde. Es ist der letzte erhaltene Teil einer Brücke, auf der Holz über den Großen Billbach geschafft wurde.

Von da an geht es noch einen knappen Kilometer bachabwärts, bis man zu einer Schottergrube gelangt. Da man nach dieser zwischen Weng und St. Gallen auf die asphaltierte Straße trifft, ist für diese Variante allerdings ein zweites Auto zu empfehlen.


Lohnende Erweiterung

Wengerweg (Klettersteig C)

HU 200m

 

Also lohnende Erweiterungen der Tour für Unersättliche und ohne Hunde sei diese Variante empfohlen:
Nachdem man die Schulter auf knapp 2000m erreicht hat, zweigt rechts der Wenger Weg ab (blaue Markierung), während der Normalweg geradeaus weiterführt. Der Wenger Weg ist ein versicherter Klettersteig mit Kletterstellen bis Schwierigkeitsgrad C. Nach ungefähr 200 Hm trifft man wieder auf den Normalweg und ist kurz danach schon am Gipfel.


Buchsteinhaus

Das Buchsteinhaus des TVN (Tel. +43/(0)3611/284), 1546m, ist etwas von Pfingsten bis Mitte/Ende Oktober geöffnet und bietet 95 Schlafplätze. Eine aus Holz errichtete Terrasse lädt zur aussichtsreichen Rast ein, der Hüttenhund zu Streicheleinheiten ...


Schwierigkeiten:
Am Normalweg einfache Blockkletterei kurz vor dem Gipfel. Am Wenger Weg Klettersteig-Ausrüstung empfehlenswert.
Höhenmeter: Etwa 1700 m in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 8-9 Stunden
Beste Jahreszeit: Frühjahr bis Herbst
Kinder: Schöne Wanderung für Jung und Alt, Hund und Katz bis zum Buchsteinhaus. Danach ist auch der Normalweg nicht ungefährlich und daher für unerfahrene Kinder nicht mehr geeignet. Für den Wenger Weg unbedingt Klettersteigset und ev. Sicherungsseil mitnehmen.
Hund und Katz': Der Aufstieg bis zur Hütte ist unproblematisch und der Wirtshund freut sich über Besuche von Artgenossen. Der letzte Anstieg durch das Blockgelände ab 2000m ist allerdings für Hunde nicht ratsam. Auch der Abstieg nach Buchau ist durch das Schottergelände nur für große Vierbeiner empfehlenswert.
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeiten: Buchstein Haus
Karte: Freytag & Berndt Wanderkarte 062 "Gesäuse - Ennstaler Alpen - Schoberpaß" (1:50.000), Kompass Wanderkarte: WK 69 "Gesäuse-Pyhrn-Eisenerz" (1:50 000), Österreichische Karte BEV: "Gesäuse" (1:50 000)
Internet:

www.gesaeuse.at