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Über die Wolken:

Strahlhorn

(4190 m, Allalingruppe)

Über den Adlerpass auf das Strahlhorn

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Das Strahlhorn ist ein Teil der Mischabelgruppe und bildet den östlichen Eckpfeiler des gewaltigen Kammverlaufs zwischen Saas Fee und Zermatt. Wer es von Norden sieht, muss wohl annehmen, der Name dieses Berges beziehe sich auf die strahlende Erscheinung seiner Gletscher und der feinen Linie des Nordgrats vom Gipfel hinab in den Allalingletscher.

Vom Stützpunkt der Britanniahütte aus kann neben dem Allalinhorn auch das Strahlhorn mit wenig Mühe bestiegen werden.


Saas Fee - Seilbahn-Felskinn (2991 m) - Britannia Hütte (3030 m)

3/4 Stunde

Britannia Hütte (3030m) - Adlerpass - Strahlhorn

4-4,5 Stunden/HU: 1300 m

Am Gipfelaufbau des Strahlhorns

Der Ausgangspunkt auf das Strahlhorn ist bequem mit der Seilbahn von Saas Fee aus zu erreichen (aufpassen, dass man dennoch genügend akklimatisiert ist!). Von der Station der Metro Alpin auf der breiten Spur der Pistenwalzen einige Meter höher, eben in östlicher Richtung ins Egginer Joch und weiter ziemlich eben zur Britannia Hütte.

Wer frühzeitig am Morgen zur Tour auf das Strahlhorn aufbricht, wird in den Genuss eines unvergesslichen Sonnenaufgangs kommen - der Berg scheint dann förmlich zu glühen.

Von der Britanniahütte (3030 m) westlich einen kleinen markierten Weg durch gelblichen Schutt auf den Hohlaubgletscher hinab (2950m). Dieser wird nach Südwesten traversiert. Unter dem Ausläufer des Hohlaubgrates auf einen Schneesattel (P. 3105), von dort zum Allalingletscher hinab, an dessen rechten (N-)Rand die Felswände von Allalin- und Rimpfischhorn entlang. Auf ca. 3240 m umgeht man einen Felsvorsprung des Allalinhorns und betritt ein Gletscherplateau, von wo aus endlich der Adlerpass sichtbar wird. Gegen 3400m hält man sich schräg nach rechts (SW) und nähert sich der Wand des Rimpfischhorns. Eine Gletschermulde führt von hier direkt auf den Pass - Punkt 3789 m.

Auf dem dort beginnenden breiten Schneegrat in südöstlicher Richtung zum Punkt 3954 m und über die Schneeflanke zum Gipfel des Strahlhorns, 4190 m. Der Gipfelaufbau besteht aus leicht ersteigbarem Felsen. Der Blick reicht an klaren Tagen über die Berge Oberitaliens bis in die Poebene.

Beeindruckender Fernblick

Wissen

  • Obwohl das Strahlhorn zu den "leichten" Viertausendern gezählt wird, bezieht sich die Leichtigkeit nur auf die Länge des Anstiegs und die technischen Schwierigkeiten. Die Gefahren der Gletscher, Wetterstürze, Stein- und Eisschlag sind mit dem gleichen Ernst einzubeziehen wie an jenen Gipfeln, die als "schwer" gelten.

  • Vor allem gegen Ende der Saison erfordern verdeckte und große Spalten erhöhte Aufmerksamkeit.

  • Der Name des Strahlhorns könnte vom Glitzern des Schnees beim Sonnenuntergang herrühren. Tatsächlich leitet er sich von Strahlstein ab. Strahlen nennen die Schweizer das Suchen und Bergen von Mineralien und Kristallen. Der Adlerpass soll schon im 16. Jahrhundert benützt worden sein.
  • Erstbestiegen wurde das Strahlhorn am 15.8.1854 durch Edmund J.Grenville, Christopher Smyth mit Franz-Josef Andenmatten und Ulrich Lavener.
  • Die erste touristische Überschreitung des Adlerpasses gelang Gottlieb Lauterburg, Gottlieb Studer und Melchior Ulrich mit Franz und Franz-Josef Andenmatten und Johann Madutz am 9. 8. 1849. Der Name dieses Passes soll von einer durch diese Partie auf dem Pass gefundenen Adlerfeder herrühren.
  • Die Britannia Hütte der Sektion Genf ist eine der meistbesuchten SAC-Berghütten der Alpen und vor allem Ausgangspunkt der berühmten Haute-Route.

 


Ausrüstung:
Karte:
Landeskarte der Schweiz "Matterhorn-Mischabel", 1:50.000

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