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Antisana
3. Versuch

3. Versuch 1999

Tag 1, 2. Jänner 1999

 

 

Der Antisana im Abendlicht

Quito ist wie ausgestorben, überall liegen noch die Reste der Neujahrsfeiern herum. Sonst ist alles beim alten geblieben.
Wir holen das Auto vom Flughafen ab - ein Luxusgefährt, alles automatisch und alles funktioniert!

Wir treffen uns mit Henry, einem Ecuadorianer, den wir zuvor bei einer Tour am Altar kennengelernt hatten und der unser Bergführer sein wird.
Dank noch immer guten Straßen im Bereich der Haciendas kommen wir rasch voran und sind in 3 Stunden am Zeltplatz beim "oberen Stein", einem Bereich der Crespos Norte.
Zeltaufbau, Rucksack umpacken, umziehen. Henry erkundet den Weg zum Gletscher. Suppe, Brot, Käse, Kletzenbrot, Schlafsack.
Um 23 Uhr läutet der Wecker. Frühstück, Abmarsch um genau 0 Uhr. Vollmond, ziemlich warm, leicht bewölkt...


Tag 2, 3. Jänner 1999



Tiefe Gletscherspalten

 

Nach 2 Stunden sind wir auf dem Gletscher. Man braucht fast keine Stirnlampe, da der Mond stark genug leuchtet.
Wir gehen den Gletscher stetig ansteigend in großem Bogen hinauf. Dann machen wir eigentlich nur bei Spalten und Seracs eine Abweichung von unserer Route, sonst nehmen wir die direkte Linie.
Henry führt gut, hat ein gutes Tempo (fast zu langsam für mich) und findet sich gut zurecht.

Nach der 2. Rast, die eigentlich nicht gebraucht hätte, hat Lucky einen Einbruch. Er muss sehr oft rasten und dieser Zustand dauert bis oben an.
Trotzdem kommen wir rasch weiter, nach weniger als 8 Stunden sind wir kurz unterhalb des Hauptgipfels. Nur einige verwinkelte Spalten liegen noch dazwischen. Beim Suchen eines geeigneten Übergans kommt plötzlich dichter Nebel auf, man kann kaum 5 Meter weit sehen, alles verschwimmt, es beginnt zu schneien - wir warten einige Zeit, drehen aber dann doch um.

Nebel verursacht den dritten Versuch

Hinunter geht es rasch, in etwa 2 Stunden sind wir wieder am Gletscherrand. Beim Abstieg kommt so richtig die Steilheit des Gletschers zum Ausdruck.

Der Abstieg über die Moräne ist lebensgefährlich - alles locker, alles rutscht, große Felsen lösen sich und donnern in die Tiefe über einen Felsabbruch. Lucky wählt eine sichere Route und "deponiert" dort auch seine Schuhe, die sich aufzulösen beginnen.
12 Uhr beim Zelt, kurze Erholung, Räumung des Lagers und Rückfahrt nach Quito. Am nächsten Tag fliegen wir nach Wien zurück.


3. Versuch