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Expedition Mustagh Ata - Anreise - Tag 1-3
Anreise

Intro - Anreise

Tag 1-3 | Tag 4-6


Intro

Der Mustagh Ata (= "Vater der Schneeberge") liegt im Übergangsbereich des Pamir zum Kunlun Shan-Gebirge, in der chinesischen Provinz Xinjian und dominiert mit dem Kongur Shan, 7719m, das Gebiet der Taklimakan Wüste.

Technisch bietet dieser Berg keine nennenswerten Schwierigkeiten, allein die Höhe hat es in sich - 7546 Meter sind kein Honiglecken. Nur absolut selbstständige Alpinisten sollten an dieser Expedition teilnehmen, ist am Berg doch ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit gefragt. Überdurchschnittlich gute Kondition, beste Gesundheit und eine ausgezeichnete Skitouren-Erfahrung sind absolute Voraussetzung für den 49-höchsten Berg der Welt.

Zu den Kriterien des Mustagh Ata zählt auch das äußerst wechselhafte und mitunter frostig-stürmische Mikroklima und die damit verbundenen, sich schnell verändernden Wetterverhältnisse. Da unser Berg am Übergang von der wüstenähnlichen Steppe Kirgistans zu den eisigen Höhen des Karakorums liegt, kann ein sonnenwarmer Tag innerhalb einer halben Stunde zu einem stürmischen, eiskalten Inferno ausarten - und umgekehrt.

Die Reisedauer der hier vorgestellten Expedition beträgt 30 Tage, der Berg selbst lässt sich bei guten Verhältnissen in 10-12 Tagen besteigen (wir haben zwar nur 8 Tage benötigt, was ich jedoch aus unten erläuterten Gründen nicht empfehlen möchte).

Schon die Anfahrt ist ein Abenteuer für sich, durchquert man doch drei Länder, die gegensätzlicher nicht sein können: Kasachstan, Kirgistan und China. Wir verlassen das Flugzeug in Almaty, der ehemaligen Hauptstadt Kasachstans, fahren weiter über Bishkek (Hauptstadt Kirgistans), halten am idyllischen Issyk Kul-See, überqueren den Tourugart-Pass in Richtung China, logieren für eine Nacht in Kashgar und beenden die Anreise in Shubash am Kara Kul-See (von dort zu Fuß ins Basecamp).

Ich wollte diese Reise zunächst per Internet und E-Mail organisieren, holte von chinesischen und kirgisischen Agenturen Angebote ein, rechnete nach und bemerkte, dass der Ruefa (vormals Verkehrsbüro) genauso preiswert war (inklusive allen Transfers, Transporten, örtlicher Reisebetreuung, Unterbringung in Mehrbettzimmern, Vollpension, Zelte + Service im Basislager, Bewilligung für Besteigung und Grenzen etc.!) wie jene aus Kirgistan und China. Nachdem ich das VK bereits von der Expedition auf den Pik Lenin her kannte und damals schon äußerst zufrieden war, nahm ich wieder Kontakt mit Bernhard Letz, dem Organisator der Ruefa-Berg-Reisen, auf. Und ich muss mit aller Aufrichtigkeit sagen: Die Expedition war wieder phantastisch organisiert, da gab es nichts zu beanstanden, außer dass das Bier in China untrinkbar war ...! Lob, Lob, Lob.

Die Vorteile einer kommerziellen Reiseorganisation gegenüber der privaten liegen klar auf der Hand: Man braucht sich um nichts zu kümmern, kann die Zeit statt für bürokratische Hürdenläufe zum Trainieren verwenden; weiters ist Verlass darauf, dass die vielen formalen Limits erfüllt werden - gerade in China kann ein einziger Formfehler fatale Folgen haben (z.B. Visum ...); bei Missgeschicken wie Gepäcksverlust (persönliche Erfahrung siehe unten), Verletzung oder ähnlichem kann eine große Dachorganisation wie das Verkehrsbüro mit ihren eingespielten Kontakt-Kanälen eher helfend einspringen als Tante Greti und Onkel Rudi zu Hause.

Last but not least die weiteren Hauptakteure der Unternehmung "Mustagh Ata": Hubert, der singende Salzburger, Hannes, Bernhard und Otto, die drei trinkfesten Steirer, Günther, der predigende Sachse, und Philip, die wandelnde Enzyklopädie - allesamt gesellige, lockere und elitäre Bergsteiger, mit denen man durch Dick und Dünn gehen konnte.


Anreise

Anreise über Almaty (Kasachstan) > Bishkek (Kirgistan) > Cholpon Ata/Issyk Kul-See (Tien Shan-Gebirge) > Naryn > Tourugart Pass (China) > Kashgar > Shubash/Kara Kul-See > Basislager Mustagh Ata

Die Anfahrtsroute durch Kasachstan, Kirgistan und China


Tag 1

Wien - Frankfurt - Almaty (Kasachstan)

 

Tipp: Alles am Körper beim Einchecken! Skischuhe, Daunenfetzen, Fleecejacke, T-Shirts, Fäustlinge, also sämtliche Kleidung anziehen, Schlafsack um den Hals, Seil um die Schultern, Ski anmontieren, Zelt aufgestellt hinterherschleifen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wiedersehen mit meinem Gepäck ...
Mein Gepäck! Ich habe mein Gepäck wieder!

Tachmina!

Vorsicht beim Gepäck! Zwar hat das Österreichische Verkehrsbüro mit der Lufthansa etwa 8 Kilo zusätzliches und kostenfreies Gepäck über die Freigepäcksgrenze (20 kg exklusive Handgepäck von 8 kg) ausgehandelt, trotzdem kommt man mit Ski-Ausrüstung, Seil, Zelt, Schlosserei etc. kaum unter 40 kg.

Beim Rückflug von Almaty aus hatten wir hingegen keinerlei Probleme (weil die Waagen die 40 Kilo nicht schafften?! ...).

Nach dem etwa 7-stündigen Flug nach Almaty empfängt uns die kirgisische Studentin Tachmina, eine deutsch sprechende Vertreterin von jener Agentur, die sich im Auftrag des VKs um uns kümmerte. Sie wird uns in ausgezeichneter und charmanter Weise bis zur chinesischen Grenze als Babysitterin begleiten - und es gibt keinen in der Gruppe, der nicht in sie verknallt gewesen wäre ... Tachmina, oh Tachmiiiina!

Gepäck über Bord!

Ach ja, erwähnen sollte ich noch, dass mein Gepäck verschwunden war, als ich es nach dem Verlassen des Flugzeugs in Empfang nehmen wollte: Jener Seesack, für den ich 430 Euro Übergewicht berappen musste - Daunenausrüstung, Zelt, Kocher, Expeditionsnahrung, Schlafsäcke, Schlosserei - verschwunden, vergessen, über Bord ... eine Kleinigkeit ... nur nicht aufregen ... nicht die Nerven verlieren ... ruuuhig bleiben - ruuuhig -

H i i i i i l f e e e !

Im Prinzip hätte das das Ende meiner Expedition bedeuten können - wenn ich nicht mit dem Verkehrsbüro gefahren wäre: Nachdem Tachmina von Almaty aus vergeblich alle verfügbaren Hebel in Bewegung gesetzt hatte, schaffte es unser VK-Mann Bernhard Letz von Wien aus (!), 1) mein Gepäck in der unendlichen Weite des Frankfurter Flughafens aufzuspüren, 2) es nach Almaty transferieren und 3) so schnell durch Kasachstan und Kirgistan schleusen zu lassen, dass ich es noch während der Anreise (!) zum Basislager an der chinesischen Grenze in Empfang nehmen konnte.

Ohne VK gäbe es an dieser Stelle wohl nur einen Bericht über den Flug nach Almaty und retour.

Tag 2

Almaty - Bishkek - Cholpon Ata/Issy Kul-See

Am Issyk-Kul-See
Von l. n. r.: Hannes, Bernhard, Otto, Hubert, Tachmina, oh Tachmiiiina, Günther, Philip

Am Meer Kirgistans ...

Per russischem Laster holpern wir noch in der Nacht in Richtung Bishkek (4 Stunden) und weiter nach Cholpon Ata am Issyk Kul-See (= "Warmer See"). Cholpon Ata ist eine typische Touristenstadt, vergleichbar mit Bad Ischl oder St. Wolfgang. Touristen aus aller Herren Ländern geben sich hier ein Stelldichein, dazu ein herrliches Berg-Panorama, geräucherte Fische, gutes Bier und Tachmina, oh Tachmiiiina! Wie sehr genießen wir den Nachmittag am Sandstrand dieses kleinen Meeres, kehren abends noch in eine Schaschlik-Bar ein, bevor wir müde in die Betten eines gemütlichen Guest Houses fallen (= typische kirgisische Pension mit blumenreichem Innenhof, sauberen Zimmern, Dusche und gutem Essen).

Achtung: Letzte Möglichkeit, zu vernünftigen Kursen Yen bzw. Dollar einzuwechseln!


Tag 3

Cholpon Ata/Issy Kul-See - Dalon-Pass (3070m) - Naryn

 

Hannes und Otto in einer Jurte

Hotel "Zu den Jurten"

Nach der Besichtigung eines Freiluftmuseums mit etwa 4000 Jahre alten Felsritzereien (Petroglyphen), besteigen wir wieder den Bus und durchqueren die immer farbenprächtiger werdende kirgisische Landschaft. Hier schließen sich uns drei Tschechen an: Hans, Hans und Hans, fürderhin die "drei Hänse" genannt. Frag' mich aber keiner, wer welcher Hans ist!

Nach 5 Stunden erreichen wir Naryn, einen alten Handelsstützpunkt. Wir übernachten origineller Weise in Jurten (= große, mobile, mit 5-6 lausfreien (!) Betten (!), Tisch und Hockern ausgestattete Zelte mongolischer Nomaden).

Tag 4: Abschied von Tachmina, oh ...


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