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Expedition Mustagh Ata - Wissen/Tipps
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  • Das Kunlun Shan-Gebirge, dem der Mustagh Ata angehört, erstreckt sich als die längste Gebirgskette Zentralasiens fast 4000 Kilometer in West-Ost-Richtung. Es wird vom Pamir, Tien Shan (= Himmelsgebirge) und Karakorum umgeben. Die Gipfelhöhen erreichen in der Regel knapp 6000 Meter. Gegen Osten bildet es mit einer Länge von etwa 2500 Kilometern die nördliche Begrenzung des Hochlandes von Tibet. Südwestlich unseres Gebietes verläuft die chinesisch-tadschikische Grenze, wo auch die bekannten Pamir-Gipfel Pik Kommunismus und Pik Lenin (>>> Expeditionsbericht) liegen.
  • Die Landschaft der Aksay-Hochebene, an dessen Rand der Mustagh Ata liegt, ist entsprechend der geographischen Lage und der Höhe trocken und karg. Es dominieren baumlose Erosions- und Schwemmlandformen. Weiße Rückstände, offenbar von stark mineralhaltigen Quellen, sind an vielen Stellen sichtbar. In geologischer Hinsicht ist das Kunlun Shan- wie auch Himalaja-, Pamir- und Tien Shan-Gebirge ein junges Faltengebirge, das noch immer an Höhe gewinnt. Es dominieren kristalline Gesteinsarten.

Aksay Hochebene

  • Durchzogen wird die Ebene vom Fluss Mushi. An dessen Ufern finden sich zahlreiche kleine Siedlungen aus Lehmhütten und Jurten, die großteils von Kirgisen bewohnt werden. Sie leben hier noch immer teilweise als Nomaden, die im Jahr etwa vier Mal umziehen. Sie halten sich Reitpferde, Schafe, Ziegen und Jaks, die auf den kargen Grasflächen am Flussufer weiden.
  • Die männlichen Bewohner sind nach türkischem Vorbild gekleidet: Anzug mit Jackett und Bundfaltenhose. Viele Einheimische tragen den traditionellen kirgisischen Hut, den "Kalpak" aus weißem, besticktem Filz (auch das einzige typische Souvenir, das es fast überall zu kaufen gibt) oder einfache Yak-Fellmützen:

Kirgisischer Bauer

  • Die Frauen tragen Röcke und Kleider, in denen die Farbe Rot dominiert, dazu Kopftücher und Silberschmuck.
  • Der Name "Mustagh Ata" (auch Muztagata, Gora Muztagata, Mouztagh-ata oder Muz Tagh Ata) ist uigurischen Ursprungs und bedeutet soviel wie "Vater der Eisberge".
  • Über die Besteigungsgeschichte des Mustagh Ata ist wenig zu erfahren. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden erste Besteigungsversuche von Sven Hedin unternommen. 1956 soll der Mustagh Ata erstmals von einem Russen namens Abalakow im Rahmen einer chinesisch-russischen Expedition erstbestiegen worden sein. Die erste Skibesteigung gelang 1980.
  • In Kashgar herrscht der Islam vor, wovon die große Idkha Moschee, die größte Chinas und die bedeutendste Zentralasiens ein beeindruckendes Zeugnis gibt.
  • Diebstähle in Kirgistan: Zwei meiner Freunde wurden am Issyk Kul-See in einer Diskothek bis auf die Hosen ausgeraubt. Tipp: Geld im sicheren Guesthouse lassen!
  • Achtung beim Ausfüllen der "Custums Declarations", wenn von einem Land ins andere übergewechselt wird. Ich nahm die Sache nicht ganz ernst, was mich teuer zu stehen kam. Am Flughafen von Bishkek verglich ein Beamter meine Geldangaben am Ausreiseformular mit dem tatsächlichen Bestand. Nachdem ich Hausnummern angegeben hatte und ich scheinbar mehr aus- als einführte, musste ich Bestechungsgeld zahlen, um durch den Check zu kommen. Tipp: Korrekte Angaben bei der nie endenden Zettelwirtschaft! Auch in China nimmt man es mit den Formalitäten sehr genau: Weil einer mitreisenden deutschen Gruppe das Visum um einen (!) Tag abgelaufen war, musste sie von Pontius zu Pilatus laufen, um den Rest ihres Lebens nicht in China verbringen zu müssen.
  • Die Entwicklung des Wetters lässt sich laut Einheimischen nach der Richtung voraussagen, aus der die Wolken nahen: Kommen sie vom Basislager gegen Westen aus gesehen von
    • links, ist innerhalb einer halben Stunde mit Schlechtwetter zu rechnen.
    • Kommen sie von der Mitte, geht es erst in einem halben Tag los.
    • Nahen sie von rechts, gelangt die Front erst am nächsten Tag an den Berg, dann aber droht Eiseskälte.
  • Eiseskälte: Die oft unterschätzte Geheimwaffe des ansonsten so sanften Berges ist die Eiseskälte vor allem ab Lager 3. Siehe Daunenfäustlinge.
  • Temperaturen: Bei guten Verhältnissen im Basislager bis + 15 Grad, am Gipfel bei Schlechtwetter bis - 30 Grad C.
  • Die Wahl des 2. und 3. Hochlagers bleibt jedem selbst überlassen. Die Höhe wird je nach Kondition gewählt. Lagerplätze finden sich nahezu überall.
  • Wer zwischen Bishkek und Shubash Postkarten oder Briefmarken sucht, wird sich vergeblich abmühen.
  • Am Sonntagsbasar von Kashgar werden nur Yen genommen. Wer mit Dollar zahlen will, wird mit Achselzucken fortgeschickt. Wie überhaupt es besser ist, in der jeweiligen Landeswährung zu zahlen, selbst im Basislager werden lieber Yen genommen.
  • Das Fotografieren chinesischer Zoll- und Militäreinrichtungen ist strengstens verboten. Wer es dennoch tut und dabei ertappt wird, muss mit gewaltigen Schwierigkeiten rechnen.
  • Equipment - Ausrüstungstipps >>>

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