Intro
oder Warum man am 1. Mai unbedingt auf den Berg gehen sollte
Es
gibt viele Gründe, um auf Berge zu gehen. Wenn man am 1. Mai zum
Beispiel von flotten Marschklängen geweckt wird, sollte man schleunigst
den Rucksack packen. Die Erklärung ist ganz einfach:
Der
1. Mai ist in vielen Gemeinden vor allem im westlichen Teil Österreichs
jener Tag, an dem traditionell die Blasmusik schon frühmorgens
durch die Straßen zieht und diverse Lärmstücke zum Besten
gibt. So wurde ich schon vor 7 Uhr von zackigen Marschtrommeln und hellen
Trompeten nicht geweckt, sondern regelrecht aus dem Schlaf gerissen.
Die Musikanten machen zwischendurch in Hausein- und zufahrten Halt und
bitten um Spenden. Dabei kann es auch vorkommen, dass so mancher mitfühlende
Dorfbewohner zusätzlich ein paar Getränke und Hochprozentiges
anbietet, damit die vom Tuten und Blasen beanspruchten, trockenen Kehlen
geschmiert werden können. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass
sich beim gleichzeitigen Musizieren und Durch-die-Straßen-Ziehen
ein erhöhtes Durstgefühl bemerkbar macht. So kann es vorkommen,
dass der eine oder andere seinen Alkoholpegel stündlich um ein
halbes Promille nach oben schraubt und das wiederum um die Mittagszeit
zu einem desaströsen Getute und Getröte führt.
Sollte man daher am 1. Mai von einer Blasmusikkapelle sehr früh
geweckt werden, dann gleich Jause richten, Trinkflasche befüllen
und rein in die Bergsandalen.
Anfahrt & Route
Frauenberg
(645 m) - In der Girn (1290 m) - Dürrenschöberl
(1737 m) - Spießkogel (1675 m) - Hubereck (1455
m) - In der Girn (1290 m) - Frauenberg (645 m)
HU
ca. 1000 m / GZ 2 ½ - 3 Stunden
Der
Grat zum Dürrenschöberl
In Admont
fährt man vom Bahnübergang nahe dem Stift den Geleisen entlang
nach Westen bis zum Bahnhof Frauenberg.
Von Liezen auf der Bundesstraße 146 kommend, kann
man bereits bei einer Holzbrücke (Mödringerbrücke) rechts
abbiegen und beim Erreichen der Bahntrasse links zum Bahnhof Frauenberg.
Der markierte
Weg beginnt direkt an der Straße durch Frauenberg in der
Nähe der Kapelle. Nach einem kurzen Stück auf dem Feldweg
gewinnt man im Wald einigermaßen rasch an Höhe. Nach den
ersten 350 Höhenmetern geht es gemütlich weiter auf breiten,
weitkurvigen Feldwegen. Wenn man die Jagdhütte erreicht
hat, ist bereits mehr als die Hälfte des Aufstiegs geschafft. In
der Kehre kurz vor der Jagdhütte führt der markierte Weg in
den Wald und die Route direkt in "die Hölle". So wird
nämlich das Kar vor dem Gipfel genannt. In diesem Fall ist der
Weg in die Hölle ein wesentlich einfacherer als dann wieder hinaus.
Die 200 Höhenmeter auf den Nordgrat sind nämlich das steilste
Stück der Wanderung, und da Anfang Mai noch eine dicke Schneedecke
in diesem Bereich kriegen kann, muss man doch einiges an Kraft mobilisieren.
Schließlich geht man am Grat entlang und steigt in einfacher Weise
zum Gipfelplateau auf.
Johnny,
der "Schofhirt", mit seinen Hunden
In der
Nähe des Gipfelkreuzes wurde vom Bergrettungsdienst eine Orientierungsplatte
platziert, auf der in alle Himmelsrichtungen sichtbare Berge und Gebirgsgruppen
verzeichnet sind. Mit Hilfe der Richtungspfeile findet man z.B. die
beiden Reichensteine oder sogar Dachstein und Großglockner.
Vom
Warscheneck links über den Großen Phyrgas und den Scheiblingstein
bis zum Mittagskogel
Abstieg
GZ
2 ½ - 3 Stunden
Nach einer
längeren Gipfelpause führt der weitere Weg in östliche
Richtung. Man spaziert auf der Hochebene über den Spießkogel
(1675 m), gelangt danach wieder in dichteren Wald und benötigt
weniger als eine Stunde bis zum Hubereck. Bis zum Gipfel waren
die Markierungen nahezu lückenlos und weithin sichtbar. Speziell
im Wald nach dem Spießkogel musste ich zweimal etwas intensiver
suchen, was wahrscheinlich auch mit der Schneelage zusammenhing. Ich
gehe davon aus, dass sich einige Markierungen auf Steinen am Boden befinden
und auch der Weg genug ausgetrampelt ist, sodass man nach der Schneeschmelze
keine Schwierigkeiten haben wird, den Weg zu finden.
Vom Hubereck
könnte man weiter zum Schloss Röthelstein und bis nach
Admont absteigen. Dazu wäre allerdings ein zweites Fahrzeug
nötig. Man folgt ansonsten kurz den Markierungen und dem Feldweg
links zurück, kommt an der Jagdhütte vorbei und gelangt von
da an den Aufstiegweg hinab ins Tal bis zum Ausgangspunkt zurück.
Schwierigkeiten:
Bei Schneelage
ist der Aufstieg zum Nordgrat etwas mühsam
Höhenmeter:
Etwa
1000 in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit:
ca.
6-7 Stunden
Beste
Jahreszeit:
Frühling
bis Herbst
Kinder:
Eher
für ältere und konditionsstarke Kinder geeignet. Aufgrund fehlender
Attraktionen sollte man Motivationsmaterial im Rucksack mittragen. Achtung:
Am Gipfel in nördlicher Richtung Absturzgefahr.
Hund
und Katz':
Für Hunde geeignet. Am Gipfel gilt auch für
Vierbeiner Absturzgefahr.