An
schönen, nicht allzu heißen Augusttagen kann der Gamshag,
ein harmloser, aber reizvoller Grasberg in den Kitzbüheler Alpen,
durchaus auch Kindern zugetraut werden. Jana und Rita sind zudem ja
von vielen vorhergehenden Touren so wetter- und gehfest, dass der erste
Zweitausender ihrer Bergsteigerkarriere ohne Probleme zu schaffen war.
Und ihre strahlenden Gesichter beweisen, dass es ihnen taugte, diese
magische Grenze zu überschreiten.
Überdies bietet die hier vorgestellte Route mit einem See, einer
Hütte und jeder Menge Almen genug Abwechselung und Kurzweil für
alte Hasen und junge Zwerge.
Anreise und Anfahrtsweg
Von Kitzbühel
Richtung Pass Thurn. Nach Aurach biegt man beim Gasthaus
Hechenmoos in den Kelchalpgraben links ab. Von dort weg führt
eine beschilderte Forststraße zum Parkplatz der Bochumer Hütte
(Kelchalm), die im Sommer auf eigene Gefahr befahren werden kann.
Direkt
beim Parkplatz sieht man noch die Ruinen eines alten Kupferbergwerks.
Das Berghaus Bochumer Hütte auf der Kelchalm wurde 1832
als Unterkunftshaus für die im Bergwerk arbeitenden Knappen errichtet.
Bis 1926 wurde in diesem Gebiet nach Kupfer gegraben, noch heute sind
die Zimmer und Lager im Stile des alten Knappenhauses eingerichtet.
Aufstieg
Parkplatz
(ca. 1250 m) – Tor (1931 m) – Gamshag (2178 m)
HU
ca. 950 m / GZ 3 - 3 ½Stunden
Zum
Vergrößern unserer Rita Bild anklicken ...
Jana
stärkt sich
Vom Parkplatz
rechts entlang des Wieseneggbaches auf einem Forstweg zur Niederkaseralm.
Dort verlässt man den Forstweg und geht rechts vom Haus durch die
Viehweide Richtung Wald. Danach führt der Weg ein kurzes Stück
etwas steiler bergauf, bis man wieder bei einem Weidentor auf einen
Forstweg trifft, dem man bis zur Oberkaseralm folgt. Von dort
auf einem Steig weiter zum Tor, einer markanten Einsattelung
zwischen Gamshag und Tristkogel. Eine Rarität stellt das besorgniserregend
windschiefe Kreuz dar, das in dieser Scharte steht.
Direkt
vom Tor lohnt sich ein Abstecher auf den Tristkogel (2095 m).
Für die knapp 170 Höhenmeter benötigt man weniger als
eine halbe Stunde, wobei eine kurze seilversicherte Stelle zu überwinden
ist, die bei Nässe sehr vorsichtig angegangen werden sollte.
Zurück
in die Scharte und von dort rechts hinauf zum Torsee in rund
2000 Metern Höhe. Der idyllische Gebirgssee eignet sich ideal zum
Ausspannen und Kräfte Tanken.
Von dort
ist auch das Gipfelkreuz des Gamshag schon sichtbar und in greifbarer
Nähe. Etwa eine halbe Stunde dauert es noch, bis man die letzten
200 Hm bezwungen hat. Ein letztes Mal muss man für den steilen
Aufstieg alle Reserven mobilisieren, um danach vom Gipfel das
herrliche Panorama genießen zu können.
Am
Gipfel des Gamshag - Blick vom Tor in Richtung Bochumer Hütte
Abstieg:
Gamshag (2178 m) – Tor (1931 m) – Bochumer Hütte
(1432 m) - Parkplatz (ca. 1250 m)
GZ 2 ½-3
Stunden
Stärkung
bei der Niederkaseralm
Nur ein
Monat lang im Sommer ist die Toralm knapp unterhalb des Torsees
geöffnet. Dann allerdings wird frischer Käse zubereitet, sodass
mancher schon mit mehr Essbarem ins Tal abgestiegen sein soll als bei
seinem Aufstieg. Leckere Sache!
Von der
Toralm zunächst am Aufstiegsweg talwärts, bis kurz
vor der Niederkaseralm ein Steig zur Bochumer Hütte abzweigt.
Dazu benötigt man ca. 1 ½ Stunden.
Es bietet
sich aber auch die Möglichkeit, vom Gamshag über die
Schützkögel (2079 m und 2069 m) absteigen. Bei der
Niederkaseralm trifft man auf den Aufstiegsweg. Dort geht man
geradeaus weiter zur Bochumer Hütte.
Nach einer
ordentlichen Stärkung gelangt man in 20 Minuten auf einen steilen
Schotterweg, auf diesem an der Gruberalm vorbei zum Parkplatz
zurück.
Schwierigkeiten:
Keine
Höhenmeter:
Etwa
1000 m im Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit:
Ca.
6 - 6 ½ Stunden
Beste
Jahreszeit:
Frühling
bis Herbst
Kinder:
Für
Kinder, die bereits selber laufen, sollte Kondition für mindestens
6 Stunden Gehzeit vorhanden sein. Bei Kleinkindern, die in einer entsprechenden
Kindertrage transportiert werden, sind zusätzliche Pausen einzurechnen,
in denen das Kind aus der Trage genommen werden sollte.