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A recht liabe G'schicht'Falkenstein

Grottentour durch den Naturpark Falkenstein

2003, Schwarzau/Gebirge

Von Thomas Rambauske

Intro

Die folgende Tour liegt im Naturpark und Erholungsgebiet Schwarzau im Gebirge (Rax- und Schneeberggebiet, Höllental).
Das Kerngebiet mit einer Größe von 17 Hektar liegt wie eine kleine Oase am Westabhang des Namen gebenden Falkenstein (1000m), eingeschlossen von einem reizvollen Mischwaldgebiet und lässt sich mühelos von jederfrau, -mann und -kind durchwandern. Entlang der Wegführung bilden die im Kalkgestein auftretenden Karsterscheinungen wie Wasserfälle, Halbhöhlen und Karstquellen besonders reizvolle und interessante Naturphänomene.
Die daraus entstehenden Lebensräume bieten den vielfältigsten Bewohnern Heimat: Feuersalamander, Alpenkammolch, Smaragdeidechse, Kreuzotter - um nur einige zu nennen.

Die Tour auf den Falkenstein eignet sich bestens als Familienwandertag, an dem sogar Oma und Opa und deren Enkelkinder mühelos teilnehmen können, finden sich doch etliche Bänke entlang des Weges, wo sie rasten können, während das kleine Fußvolk in den vielen Grotten und Höhlen ihre eigenen Abenteuer erleben.
Und wer die Überschreitung hinter sich hat, wird wohl gemäß Sepp Schnorcher (Ö3) sagen:

"Jo, i glaub', des wor heut' wieder a recht liabe G'schicht'"

Aufstieg

Gasthof Gruber (Schwarzau im Gebirge, 615m) - Herrengrotte (40 Minuten; 760m) - Fotoblick Schwarzau Grubenfranzl - Werkboden - Falkenstein (1013m)

HM ca. 500 / GZ 1,5 Stunden

 

 

 

Herrengrotte

 

Start beim Gashof Gruber (ca. 615m) vor dem Ortszentrum, dort gleich rechts und rot markiert hinein in Richtung Herrengrotte, in weiten Waldserpentinen über Schwarzau hinweg, an einem Marterl vorbei und wieder rechts den "Brandweg" zur Herrengrotte. In langgezogenen Kurven mäßig steil bergauf, bis nach etwa 30 Minuten eine Forstraße und die erste zwei-fenstrige Grotte erreicht wird. Über eine Leiter gelangt man in die heimelige Halbhöhle, muss sich allerdings ein wenig bücken, um durch ein Panoramafenster einen tollen Blick ins Schwarza-Tal und zum Obersberg zu erhaschen.

Wieder zur Forststraße zurück, diese rechts weiter bis zur eigentlichen Herrengrotte. Ein Wegweiser leitet einen Hang hinauf bis zur Grotte, einem wunderschönen Rastplatz mit Bank und Tisch für's Höhlenpicknick (also genug Ess- und Trinkbares mitnehmen!) und einem Marienmarterl. Etwa 40 Minuten haben wir bis hierher benötigt.

Nun wieder zurück zur ersten Grotte und auf der Straße der roten Markierung nach. Wieder passieren wir eine kleinere Grotte mit Bankerl, nach 50 Minuten den sog. "Fotoblick Schwarzau".
Sobald wir auf die Wegweiser "Handles Berg - Falkenstein" und "Lange Wand" treffen, lassen wir die Wand Wand sein, da unser Ziel ja "Falkenstein" heißt. Etwas bergab nun, durch ein Waldstück auf eine Almfläche in Richtung Grubenfranzl, in weitem Linksbogen zu einer Weggabelung (bis hierher dann beim Retourweg, um nach Schwarzau abzusteigen) und an einem verlassenen Geisterhaus vorbei. Nach 1,5 Stunden stehen wir am Werkboden, wo wir nur noch links über einen kurzen Steig zum Gipfel steigen müssen. Gipfelbankerl, Gipfelkreuz, wunderschöne Aussicht - alles da, ein schönes Platzerl, wo man gerne verweilt.

Am Gipfel des Falkensteins

Abstieg:

Falkenstein - Grubenfranzl - Kapelle "Zuflucht der Sünder" - Spielplatz - Pfarrkirche - Gruber

GZ 1,5 Stunden

 

Zuflucht der Sünder

Den Gipfelsteig wieder hinunter bis zum Werkboden und Grubenfranzl, wo wir nun nicht der roten Markierung folgen, sondern der blauen, dann roten direkt nach Schwarzau hinunter. Ein hübscher Waldsteig schlängelt sich unter den Felsabhängen des Falkensteins hinab, hin und wieder raschelt es im Gewalde, dann merkt man, dass man sich in einem reich bevölkerten Gams- und Rehrevier befindet. Geländer und hölzerne Brücken entschärfen manch steilere Stelle.

Schließlich erreicht man das sicher idyllischste Platzerl der ganzen Tour, eine Grotte mit Bankerl und kleiner Kapelle, der "Zuflucht der Sünder". Während die Eltern rasten, können kleine Abenteurer die Grotte nebenan erkunden (ungefährlich). Mit jedem weiteren Schritt merkt man, der Weg ist mit Liebe hergerichtet und gepflegt, jeder Stein zur Seite gelegt, selbst die vielen Geländer zeugen von der Sorge der Gemeinde um das Wohl des Wanderers.

Der Weg mündet in einen von Rehen und Gämsen bevölkerten Waldsteig. Kurz vor dem Ziel des Weges noch ein Kinderspielplatz und ein Fisch+Ententeich. Die Schwarza entlang in die Stadt, dann noch an der schönen Pfarrkirche vorbei und wir haben es geschafft.

Nach insgesamt 3-3,5 Stunden haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht und können ruhig zugeben: "I glaub', des war heut' wieder a recht liabe G'schicht" (Sepp Schnorcher - Ö3).

Schwierigkeiten:
Ein Besucher schrieb im Oktober 2011: "War Ende September dort und muss sagen, dass die Beschilderung nicht so toll hingehauen hat wie auf eurer Seite angegeben. Desweitern ist die kleine Holzbrücke (auch auf eines der Bilder zu sehen) nicht mehr in so gutem/gepflegten Zustand wie beschrieben. Das Geländer, wenn noch vorhanden, ist in einem desolaten Zustand und eigentlich schon gefährlich für jemanden der sich abstützen will. Auch die Geländer unterhalb der Marienandacht sind nicht mehr vorhanden. Vielleicht sollte man die Gemeinde Schwarzau darauf hinweisen, bevor sich hier noch jemand verletzt, wenn diese so um ihre Wanderer "bemüht" ist." lg G.
Beste Jahreszeit:
Am schönsten sicher im Frühjahr
Gesamtgehzeit:
3-3,5 Stunden
Höhenmeter:
Etwa 500 m in Auf- und Abstieg
Kinder:
Ab 8 Jahre. Besser als Harry Potter und MTV zusammen: Grotten, Wälder, Kletterfelsen, Rehe, Gämsen - also jede Menge erlebnisreicher Dinge.
Ausrüstung:
Pack-Checkliste >>> Tipp: Die vielen lauschigen Rastplätze schreien förmlich nach einem Picknick! Also ordentlich Futter mitnehmen!
Einkehrmöglichkeit:
Keine
Karte:
Feytag & berndt, Wanderatlas "Wiener Hausberge", Blatt 10

Informationen:

 

 

 

Hat man von den Abenteuern noch immer nicht genug, können in den weitläufig angelegten Streichelzoos Hirsche, Murmeltiere, Gämsen und anderes Getier hautnah erlebt werden.

Ein Alpengarten führt in die alpine Vegetation ein.

Auch die "Hubmer Gedächtnisstätte" mit dem Holzbringungsmuseum in Naßwald ist einen Besuch wert. Die beiden Holzknechte Georg und Johann Hubmer führten Ende des 18. Jhds. Schwemmkanäle und sog. Klausen, kleine Stauseen, zur Holzbringung ein. Georg Hubmer ermöglichte gar den Holztransport aus dem Naßwalder Raum bis nach Wien auf dem Wasserweg.

Eine wieder instand gesetzte Waldeisenbahn demonstriert die Bedeutung der Holzwirtschaft für diese Region.

Der Eintritt in den Naturpark ist frei (freie Spende), gegen Voranmeldung ist es sogar gestattet, zu grillen.

Adresse:
Gemeindeamt Schwarzau im Gebirge, Tel. 02667/238, www.schwarzauimgebirge.at