Die
folgende Tour liegt im Naturpark und Erholungsgebiet Schwarzau
im Gebirge (Rax- und Schneeberggebiet, Höllental).
Das Kerngebiet mit einer Größe von 17 Hektar liegt wie eine
kleine Oase am Westabhang des Namen gebenden Falkenstein (1000m),
eingeschlossen von einem reizvollen Mischwaldgebiet und lässt sich
mühelos von jederfrau, -mann und -kind durchwandern. Entlang der
Wegführung bilden die im Kalkgestein auftretenden Karsterscheinungen
wie Wasserfälle, Halbhöhlen und Karstquellen besonders reizvolle und interessante Naturphänomene.
Die daraus entstehenden Lebensräume bieten den vielfältigsten
Bewohnern Heimat: Feuersalamander, Alpenkammolch, Smaragdeidechse,
Kreuzotter - um nur einige zu nennen.
Die
Tour auf den Falkenstein eignet sich bestens als Familienwandertag,
an dem sogar Oma und Opa und deren Enkelkinder mühelos teilnehmen
können, finden sich doch etliche Bänke entlang des Weges,
wo sie rasten können, während das kleine Fußvolk in
den vielen Grotten und Höhlen ihre eigenen Abenteuer erleben.
Und wer die Überschreitung hinter sich hat, wird wohl gemäß
Sepp Schnorcher (Ö3) sagen:
"Jo,
i glaub', des wor heut' wieder a recht liabe G'schicht'"
Start
beim Gashof Gruber (ca. 615m) vor dem Ortszentrum, dort gleich
rechts und rot markiert hinein in Richtung Herrengrotte, in weiten
Waldserpentinen über Schwarzau hinweg, an einem Marterl vorbei
und wieder rechts den "Brandweg" zur Herrengrotte.
In langgezogenen Kurven mäßig steil bergauf, bis nach etwa
30 Minuten eine Forstraße und die erste zwei-fenstrige Grotte
erreicht wird. Über eine Leiter gelangt man in die heimelige Halbhöhle,
muss sich allerdings ein wenig bücken, um durch ein Panoramafenster
einen tollen Blick ins Schwarza-Tal und zum Obersberg zu erhaschen.
Wieder
zur Forststraße zurück, diese rechts weiter bis zur eigentlichen Herrengrotte. Ein Wegweiser leitet einen Hang hinauf bis
zur Grotte, einem wunderschönen Rastplatz mit Bank und Tisch für's
Höhlenpicknick (also genug Ess- und Trinkbares mitnehmen!) und
einem Marienmarterl. Etwa 40 Minuten haben wir bis hierher benötigt.
Nun
wieder zurück zur ersten Grotte und auf der Straße der roten
Markierung nach. Wieder passieren wir eine kleinere Grotte mit Bankerl,
nach 50 Minuten den sog. "Fotoblick Schwarzau".
Sobald wir auf die Wegweiser "Handles Berg - Falkenstein"
und "Lange Wand" treffen, lassen wir die Wand Wand sein,
da unser Ziel ja "Falkenstein" heißt. Etwas
bergab nun, durch ein Waldstück auf eine Almfläche in Richtung Grubenfranzl, in weitem Linksbogen zu einer Weggabelung
(bis hierher dann beim Retourweg, um nach Schwarzau abzusteigen) und an
einem verlassenen Geisterhaus vorbei. Nach 1,5 Stunden stehen wir am Werkboden,
wo wir nur noch links über einen kurzen Steig zum Gipfel steigen
müssen. Gipfelbankerl, Gipfelkreuz, wunderschöne Aussicht -
alles da, ein schönes Platzerl, wo man gerne verweilt.
Den
Gipfelsteig wieder hinunter bis zum Werkboden und Grubenfranzl,
wo wir nun nicht der roten Markierung folgen, sondern der blauen, dann
roten direkt nach Schwarzau hinunter. Ein hübscher Waldsteig
schlängelt sich unter den Felsabhängen des Falkensteins hinab,
hin und wieder raschelt es im Gewalde, dann merkt man, dass man sich
in einem reich bevölkerten Gams- und Rehrevier befindet. Geländer
und hölzerne Brücken entschärfen manch steilere Stelle.
Schließlich erreicht man das sicher idyllischste Platzerl der ganzen Tour, eine
Grotte mit Bankerl und kleiner Kapelle, der "Zuflucht der Sünder".
Während die Eltern rasten, können kleine Abenteurer die Grotte
nebenan erkunden (ungefährlich). Mit jedem weiteren Schritt merkt
man, der Weg ist mit Liebe hergerichtet und gepflegt, jeder Stein zur
Seite gelegt, selbst die vielen Geländer zeugen von der Sorge der
Gemeinde um das Wohl des Wanderers.
Der
Weg mündet in einen von Rehen und Gämsen bevölkerten
Waldsteig. Kurz vor dem Ziel des Weges noch ein Kinderspielplatz und
ein Fisch+Ententeich. Die Schwarza entlang in die Stadt, dann
noch an der schönen Pfarrkirche vorbei und wir haben es
geschafft.
Nach
insgesamt 3-3,5 Stunden haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht
und können ruhig zugeben: "I glaub', des war heut' wieder
a recht liabe G'schicht" (Sepp Schnorcher - Ö3).
Schwierigkeiten:
Ein Besucher schrieb im Oktober 2011: "War Ende September dort und muss sagen, dass die Beschilderung nicht so toll hingehauen hat wie auf eurer Seite angegeben. Desweitern ist die kleine Holzbrücke (auch auf eines der Bilder zu sehen) nicht mehr in so gutem/gepflegten Zustand wie beschrieben. Das Geländer, wenn noch vorhanden, ist in einem desolaten Zustand und eigentlich schon gefährlich für jemanden der sich abstützen will. Auch die Geländer unterhalb der Marienandacht sind nicht mehr vorhanden. Vielleicht sollte man die Gemeinde Schwarzau darauf hinweisen, bevor sich hier noch jemand verletzt, wenn diese so um ihre Wanderer "bemüht" ist." lg G.
Beste
Jahreszeit:
Am
schönsten sicher im Frühjahr
Gesamtgehzeit:
3-3,5
Stunden
Höhenmeter:
Etwa
500 m in Auf- und Abstieg
Kinder:
Ab
8 Jahre. Besser als Harry Potter und MTV zusammen: Grotten,
Wälder, Kletterfelsen, Rehe, Gämsen - also jede Menge erlebnisreicher
Dinge.
Ausrüstung:
Pack-Checkliste >>>
Tipp: Die vielen lauschigen Rastplätze schreien förmlich
nach einem Picknick! Also ordentlich Futter mitnehmen!
Hat
man von den Abenteuern noch immer nicht genug, können in den weitläufig
angelegten Streichelzoos Hirsche, Murmeltiere, Gämsen und
anderes Getier hautnah erlebt werden.
Ein
Alpengarten führt in die alpine Vegetation ein.
Auch
die "Hubmer Gedächtnisstätte" mit dem Holzbringungsmuseum
in Naßwald ist einen Besuch wert. Die beiden Holzknechte
Georg und Johann Hubmer führten Ende des 18. Jhds. Schwemmkanäle
und sog. Klausen, kleine Stauseen, zur Holzbringung ein. Georg Hubmer
ermöglichte gar den Holztransport aus dem Naßwalder Raum
bis nach Wien auf dem Wasserweg.
Eine
wieder instand gesetzte Waldeisenbahn demonstriert die Bedeutung
der Holzwirtschaft für diese Region.
Der
Eintritt in den Naturpark ist frei (freie Spende), gegen Voranmeldung
ist es sogar gestattet, zu grillen.