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Nicht nur mein Hausberg:

Göller

(1766m, Niederösterreichische Voralpen; Skitour: Gscheid-Hühnerkralle, 3/2001)

Göllergipfel

Aufstieg:

Variante 1: Etwa 500m südwestlich vom Alpengasthof Gscheid befindet sich ein kleiner Parkplatz. Hier zweigt gegenüber der kleinen Gscheidkapelle der markierte Sommerweg ab (fast immer gespurt, nicht immer möglich! Entweder zuviel oder zu wenig Schnee ...). Durch Wald und über einen bewaldeten Rücken folgt man der Markierung bergan zur vorgelagerten Erhebung des "Gsenger" (1442m). Von dort über den immer freier werdenden Nord-Kamm zum meist vereisten Gipfelaufbau (keine Lawinengefahr). Über diesen flott zum Gipfelkreuz (mit Gipfelbuch).

2-2,5 Stunden

Variante 2: Mit dem Göllerlift (etwa nach 1,5 Km in Richtung Mariazell) auf das sogenannte "Gschiaß" (1251m). Von hier führt ein anfangs bewaldeter Kamm zum Hohen Bäreneck (1597m) aufwärts und weiter über den freien, meist eisigen Westkamm, durch eine Doline zum Terzer Göller und zum Hauptgipfel.

1,5 Stunden

Variante 3: Vom Lahnsattel (1015m, Parkplatz) auf einer Forststraße kurz in nordwestlicher Richtung und noch bevor diese den ersten Graben überquert, rechts im Wald zu einem bewaldeten Rücken hoch, der sich in Folge als freier Kamm zum Terzer Göller (1729m) fortsetzt. Über den flachen Verbindungskamm zum Göller-Gipfel.

2-2,5 Stunden

Abfahrt:

Die klassische Abfahrt führt durch die sog. "Hühnerkralle" in den Andre-Graben. Vom Gipfel zum Sattel mit der markanten Doline. Nun nach NW mitunter sehr steil in das Kar der "Hühnerkralle" (benannt nach 3 Firnzungen, die sich "hühnerkrallenartig" in den Graben ziehen). Zwischen Felsen abwärts, im anschließenden, teilweise engen Andre-Graben entlang eines Baches, zuletzt flacher werdend, bis zu einer Forststraße und über diese hinaus zum Parkplatz beim Gscheid.

Achtung: Steilheit bis 44°, skitechnisch schwer, höchste Lawinengefahr! Nur im Frühjahr bei guten Firnverhältnissen einigermaßen sichere Bedingungen!

Gehzeit:

ca. 2,5 - 4 Stunden

Höhenmeter:

auf/ab ca. 800m bzw. 750m

Einkehr:

Unterwegs keine. Vor bzw. nach der Tour empfiehlt sich jedoch der Alpengasthof Gscheid! Die Familie Gruber lockt mit köstlichen "Pfaffenbäuchln", "Kasnockerln" und Speckknödln.

Kommentar:

 

 

Wenn Rax und Schneeberg überrannt werden von meinen lieben Nachbarn aus Wien, heißt es auszuweichen auf den stillen, einsamen Göller, meinen Hausberg. Seit ich Kind war, hat er treu auf mich gewartet, mein Göller, mit seinen Gämsen und Enzianen, und seit ich Kind war, besuche ich ihn, bei jedem Wetter, zu jeder Jahres- und Tageszeit. Einmal sogar bei Vollmond - was willst du mehr, Wanderer!

Dabei kann man ihn nicht als Spazierberg bezeichnen, verlangt er doch durch sein stetiges Bergauf einiges an Durchhaltevermögen. Hat man es aber geschafft, belohnt er dich mit einem Blick ins Paradies - ins Alpenvorland, das Ötscher- und Hochschwabgebiet, ja, selbst die Kräuterin grüßt dich herzlichst.

Kinder:

Für Kinder ab 15, da kaum Stellen zum Verschnaufen und keine Einkehrmöglichkeiten. Auch die Abfahrten verlangen mehr als Anfängerkönnen.

Tipps:

Bei unsicheren Schneeverhältnissen höchste Lawinengefahr in der "Hühnerkralle"! Im Gipfelbereich und auf den Kämmen meist eisiger, sich schnell zu Sturmböen auswachsender Wind!

Geschichte(n):

Für den Namen "Göller" gibt es zwei Deutungen: Die eine leitet ihn von einem slawischen Wort für "kahler" Berg ab. Dieser breitschultrige, im zerbröckelnden Dolomit ebenmäßig geformte "Kahlkopf" ragt auch wirklich hoch über die voralpine Waldgrenze empor. Die andere Deutung führt ihn auf das "Gellen" der Lawinen zurück, die besonders auf der Südseite durch die Kare und Gräben brausen.

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