Variante
1: Etwa 500m südwestlich vom Alpengasthof Gscheid befindet sich ein kleiner Parkplatz. Hier zweigt gegenüber der kleinen Gscheidkapelle der markierte Sommerweg ab (fast immer gespurt,
nicht immer möglich! Entweder zuviel oder zu wenig Schnee ...). Durch
Wald und über einen bewaldeten Rücken folgt man der Markierung
bergan zur vorgelagerten Erhebung des "Gsenger" (1442m).
Von dort über den immer freier werdenden Nord-Kamm zum meist vereisten
Gipfelaufbau (keine Lawinengefahr). Über diesen flott zum Gipfelkreuz
(mit Gipfelbuch).
2-2,5 Stunden
Variante
2:
Mit dem Göllerlift (etwa nach 1,5 Km in Richtung Mariazell)
auf das sogenannte "Gschiaß" (1251m). Von hier
führt ein anfangs bewaldeter Kamm zum Hohen Bäreneck (1597m) aufwärts und weiter über den freien, meist eisigen Westkamm,
durch eine Doline zum Terzer Göller und zum Hauptgipfel.
1,5 Stunden
Variante
3: Vom Lahnsattel (1015m, Parkplatz) auf einer Forststraße
kurz in nordwestlicher Richtung und noch bevor diese den ersten Graben
überquert, rechts im Wald zu einem bewaldeten Rücken hoch, der
sich in Folge als freier Kamm zum Terzer Göller (1729m) fortsetzt.
Über den flachen Verbindungskamm zum Göller-Gipfel.
2-2,5 Stunden
Abfahrt:
Die klassische
Abfahrt führt durch die sog. "Hühnerkralle"
in den Andre-Graben. Vom Gipfel zum Sattel mit der markanten Doline.
Nun nach NW mitunter sehr steil in das Kar der "Hühnerkralle"
(benannt nach 3 Firnzungen, die sich "hühnerkrallenartig"
in den Graben ziehen). Zwischen Felsen abwärts, im anschließenden,
teilweise engen Andre-Graben entlang eines Baches, zuletzt flacher werdend,
bis zu einer Forststraße und über diese hinaus zum Parkplatz
beim Gscheid.
Achtung:
Steilheit bis 44°, skitechnisch schwer,
höchste Lawinengefahr! Nur im Frühjahr bei guten
Firnverhältnissen einigermaßen sichere Bedingungen!
Gehzeit:
ca. 2,5 -
4 Stunden
Höhenmeter:
auf/ab ca.
800m bzw. 750m
Einkehr:
Unterwegs
keine. Vor bzw. nach der Tour empfiehlt sich jedoch der Alpengasthof
Gscheid! Die Familie Gruber lockt mit köstlichen
"Pfaffenbäuchln", "Kasnockerln" und Speckknödln.
Kommentar:
Wenn Rax
und Schneeberg überrannt werden von meinen lieben Nachbarn aus Wien,
heißt es auszuweichen auf den stillen, einsamen Göller,
meinen Hausberg. Seit ich Kind war, hat er treu auf mich gewartet, mein
Göller, mit seinen Gämsen und Enzianen, und seit ich Kind war,
besuche ich ihn, bei jedem Wetter, zu jeder Jahres- und Tageszeit. Einmal
sogar bei Vollmond - was willst du mehr, Wanderer!
Dabei kann
man ihn nicht als Spazierberg bezeichnen, verlangt er doch durch sein
stetiges Bergauf einiges an Durchhaltevermögen. Hat man es aber geschafft,
belohnt er dich mit einem Blick ins Paradies - ins Alpenvorland, das Ötscher-
und Hochschwabgebiet, ja, selbst die Kräuterin grüßt dich
herzlichst.
Kinder:
Für
Kinder ab 15, da kaum Stellen zum Verschnaufen und keine Einkehrmöglichkeiten.
Auch die Abfahrten verlangen mehr als Anfängerkönnen.
Tipps:
Bei unsicheren
Schneeverhältnissen höchsteLawinengefahrin der "Hühnerkralle"!
Im Gipfelbereich und auf den Kämmen meist eisiger, sich schnell
zu Sturmböen auswachsender Wind!
Geschichte(n):
Für
den Namen "Göller" gibt es zwei
Deutungen: Die eine leitet ihn von einem slawischen Wort für
"kahler" Berg ab. Dieser breitschultrige, im zerbröckelnden
Dolomit ebenmäßig geformte "Kahlkopf"
ragt auch wirklich hoch über die voralpine Waldgrenze empor. Die
andere Deutung führt ihn auf das "Gellen"
der Lawinen zurück, die besonders auf der Südseite durch die
Kare und Gräben brausen.