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Begegnungen auf der

Meßnerin

1835m, Hochschwab

Begegnung mit einem Steinbock

Intro

Der besondere Reiz dieser Tour liegt darin, dass man die Meßnerin gleichsam umkreist und ihre verschiedensten Gesichter und Charakterzüge zu sehen bekommt. Die 8,5 Stunden Gehzeit nimmt man so gesehen gern in Kauf, überwiegen doch die schnell wechselnden Eindrücke und lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Auf der Meßnerin, jener unscheinbaren, aber umso aussichtsreicheren Erhebung zwischen Hochschwab und Tragöß, bleiben die Wander-Gourmets unter sich, und selbst wenn man anderen Lebewesen begegnet, sind das sicher keine Bergtouristen ...

Aufstieg

Bodenbauer (884m) - Josertal - - Heinzleralm (1160m) - Scheideck (1216m) - Klamm (1005m) - Klammhöhe - Meßnerin (1835m)

HM ca. 1300m / GZ 4 Stunden

Am Gipfel der Meßnerin


Eine eigene Sehenswürdigkeit ist das große Felsenfenster im Westgrat der Meßnerin-Mauer. Der Sage nach fand auf der Sonnschien ein Tanz statt. Auch der Teufel holte sich eine Tänzerin, ein lebenslustiges Mädchen aus dem Tragößtal. In seiner Eile, auf die Alm zu kommen, übersah der aber die Wand der Meßnerin und schlug im höllischen Flug das riesige Loch in den Fels. Ob der Teufel dennoch das Tanzbein schwang, ist nicht überliefert.

Vom Gasthof Bodenbauer auf einer Forststraße in westlicher Richtung zum Elisenheim, 947m, wo uns ein sehr schöner Blick ins Trawistal zu einem ersten Boxenstopp zwingt. In mehreren Kehren führt der Weg dann zur Jausenstation Heinzleralm, die nur im Sommer bewirtschaftet ist.

Variante: Von hier sind es nur wenige Gehminuten zur benachbarten Joseralm, von wo man durch einen Wald zum idyllischen Josersee gelangt. Bis hierher vom Bodenbauer etwa 1 Stunde.

Wir wollen aber weiter zum Scheideck, wo die Forststraße endet. Markiert weiter zum Klammboden, dann durch die wildromantische Klamm, von dort etwas wilder auf einem Jägersteig in östlicher Richtung hoch (oder über den Lehrpfad Kampelsteig in weitem Linksbogen zum Weg 844). Wir lernen dabei die gewaltige Meßnerin-Westwand kennen, jene Wand, deren Abbrüche einst verwegene Jäger durchstiegen und die 1896 der Student Karl Prodinger als erster Tourist bezwang.
Bei der Windscharte kam es bei meiner Erstbegehung zu einer sehr liebenswürdigen Begegnung: eine junge Gämse und ein alter Jäger kreuzen meinen Weg - wir sehen einander ruhig an und ziehen ohne viel Aufhebens weiter. Ein sinnträchtiger Augenblick: Lässt du mich in Ruhe, lasse ich dich in Ruhe.
Steil und steiler hoch über den etwas abweisenden Ostrücken der Meßnerin zum bekreuzten Gipfel. Vorsicht im Frühjahr, wenn noch zuviel Schnee liegt! Ein Bauer erzählte mir, dass letztes Jahr etwa um die selbe Zeit ein Wanderer durch einen Schneerutsch umgekommen sei.
Der Ausblick vom Gipfel ist grandios: Mit einer Kopfwendung lässt sich der gesamte Verlauf des Hochschwabgebirges bewundern: Trenchtling & Hochturm, die zackigen Grate der Griesmauer mit der TAC-Spitze, Brandstein, Ebenstein, Großer Beilstein und und und - eben alle Granden des Schwaben!


Vorsicht bei Schnee!

Abstieg

Messnerin - Kampelsteig - Haringgraben - Grubeck (1180m) - Fuchseben - St. Ilgen (736m) - Innerzwain - Festlau

HM 1200m / GZ 4,5 Stunden

Den Aufstiegsweg über den Rücken zurück in den Haringgraben, wo der der lange Rückmarsch beginnt. Nochmals etwa 200m hoch auf's Grubeck, durch die Fuchseben und endlich hinunter nach St. Ilgen. Dort sollte entweder ein Auto stehen oder wir latschen weiter durch Innerzwain und die Festlau (Ilgner Tal) zum Bodenbauer zurück.

Eine kraftschonendere Variante wäre natürlich, vom Kampelsteig nach Tragöß-Oberort abzusteigen.


Die Meßnerin in ihrer ganzen Pracht

Schwierigkeiten/Lawinen:
Bei ungünstiger Schneelage kann an den Gipfelhängen extreme Schneebrettgefahr herrschen!
Beste Jahreszeit: Die Tour ist ab dem Frühjahr bei geringer Schneelage möglich.
Gesamtgehzeit: 8,5 Stunden
Höhenmeter: etwa 1400 m in Auf- und Abstieg
Kinder: Ab 17
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeit: Jausenstation Heinzleralm (nur im Sommer bewirtschaftet)
Karte: freytag & berndt, WK 041 "Hochschwab, Veitschalpe-Eisenerz, Bruck/Mur", 1:50.000
Informationen:

Zu St. Ilgen, jenem Eingangstor in den zentralen Hochschwab, zählen Büchsengut, Zwain, Innerzwain und Buchberg/Bodenbauer.

Das Tragösser Tal war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ein Tal der Bauern, Holzknechte und Jäger, bis es sich zu einem typisch steirischen Erholungsort entwickelt hat. Sehenswert die Pfarrkirche (im 12. Jhd. erbaut) und das Heimatmuseum.

Internet-Adressen: Gasthof Bodenbauer
St.Ilgen