www.BergNews.com
www.bergnews.com www.bergnews.com

Durch Hofmannsthals Garten
Michelbacher Sternwarteweg

Michelbacher Sternwarteweg

Wanderung, Wiesenwienerwald-Mostviertel, 2014; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

"Das ganze ist ja ein ungeheurer Garten", schwärmt der Dichter Hugo von Hofmannsthal über den Wiesenwienerwald, die sanft geschwungene Region zwischen Wien und dem Mostviertel. Viele Generationen an Waldbauern erschufen hier eine harmonische, der Natur angepasste Kulturlandschaft. Einzelgehöfte mit Streuobstwiesen, kleine Dörfer und Weiden, Felder und Wiesen, gegliedert durch Baumgruppen und Hecken, prägen diese liebliche Landschaft. Der Michelbacher Sternwarteweg (hier gibt es eine längere und eine kürzere Variante) führt uns über den gesamten Höhenrücken des Michelbach-Talschlusses und eröffnet Aussichten in alle Himmelsrichtungen. In der Mitte des Weges die Kukubauer-Hütte ...

Die Route

Im Folgenden sei die längere Variante des Sternwarteweges (2) vorgestellt, die ihren Ausgang im gepflegten Ortszentrum von Michelbach nimmt. Zunächst zur Südhang-Siedlung und über eine Wiese bis zum dekorativ auf einer Wiesenkuppe stehenden Hinterleitner-Kapellchen – nur eine von vielen Kapellen, die wir heute passieren werden. Schon bei diesen ersten Schritten wird klar, dass wir durch eine durch und durch liebliche Gegend wandern, wo allein der Weg das Ziel ist und sonst nichts – weder hohe Gipfel noch steile Felsen –, nur Weg. Dieser verläuft nun gelb-blau markiert entlang einer Baumgruppe zum Gehöft Kaiblinger und zu einer weiteren Kapelle. Von hier etwas schattiger durch ein Waldschacherl und über einen traumhaften Wiesenkamm, wo wir zwei Falken bei ihrem Beutezug über uns kreisen sehen. Von einer Anhöhe rücken Niederösterreichs Hauptstadt St. Pölten und der "Vaterberg" des Mostviertels, der Ötscher, ins Blickfeld. Bei einer Wegkreuzung lenken wir unsere Schritte dem Schild "Kukubauerhüte" nach links folgend durch ein Wäldchen. Es wundert uns, dass wir hier in diesem Wanderparadies niemanden treffen. Wo sind die Langsamgeher, die Genießer, die Schwärmer?

SchildSchieflage

Nun über eine Weide zum Gaishofsattel hinunter und auf der anderen Seite auf einer Schotter-, dann auf einer Asphaltstraße zum Unterhackerbauern, Kukubauerhuetteschließlich zum Oberhackerbauer und über einen verträumten Wiesenweg bis zum sog. Windkreuz (1948 erstmals errichtet), einem alten Grenzpunkt an einem hübschen Plätzchen. Durch Fichten- und Föhrenwald weiter zum "Föhrenbigl-Alpenblick" und zur Kukubauerhütte (782 m), die nebst gutem Futter eine fulminante Aussicht nach Norden bis Göttweig und das Waldviertler Massiv bietet. Eine exzellente Fernsicht auf die andere Seite bietet die kleine Himmelsloge beim sog. Heimkehrer Kreuz, mit 782 m die höchste Erhebung Michelbachs – hier reicht die Sicht bis zu den Kalkalpen, den Ötscher und zum Schneeberg.
Gesättigt marschieren wir auf rot markiertem Waldpfad bis zu einem Höhenrücken und über die weite Jubiläumsweide an einer Kapelle vorbei, die dem Hl. Wendelin geweiht ist, dem Schutzpatron der Bauern, des Viehs und deren Hüter.

HöhenwegBaumgruppe

Nach einem Parkplatz und einem Windrad gelangen wir zur "1. NÖ Volkssternwarte", die vom Verein "Antares NÖ Amateurastronomen" gebaut und im Jahr 2000 für jedermann bzw. -frau geöffnet wurde. Mittels eines der modernsten Teleskope in der 4,6 m-Kuppel können Besucher einen tiefen Blick ins Universum machen, Einsteiger werden von Vereinsmitgliedern in die Sternenkunde und Beobachtungspraxis eingeführt.
Der Endspurt unserer Tour verläuft abwechselnd durch Wald und Wiese bis zum Berghof und dessen Kapelle, dann an der Tarnhofkapelle vorbei durch alte Hohlwege zum Anwesen Griessler und durch den Pfarrwald zu den ersten Häusern von Michelbach. Bei der Pfarrkirche, einer alten Wehrkirche, gelangen wir ins Zentrum der Stadt.

Fauna & Flora am Weg

Blume Blume Blume
 

Tipp: Die kürzere Variante des Sternwarteweges

8,5 km, rund 3,5 Stunden Gehzeit, mittlere Schwierigkeit – so die Fakten zur kurzen Variante der klassischen Michelbacher Runde. Von Michelbach (370 m) geht es durch Wald und Wiesen über einen aussichtsreichen Höhenrücken zur Kukubauerhütte und dessen Anhöhe (782 m) – dem höchsten Punkt Michelbachs.

Ausgangspunkt:
Route:
Michelbach – Hinterleitner-Kapelle – Gaishofsattel – Windkreuz – Kukubauerhütte (Heimkehrerkreuz, 782 m) – Jubläumsweide – Volkssternwarte – Tarnhofkapelle – Michelbach
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up Pfeil down 539
Gesamtgehzeit (in Stunden):
Pfeil up Pfeil down ca. 5
Schwierigkeiten:
Keine
Eignung für Kinder:
Sehr gut geeignet
Eignung für Hund & Katz':
Sehr gut geeignet
Ausrüstung:
Einkehrmöglichkeiten:
Kukubauerhütte
Karte:
Kompass, WK 213 "Pielachtal, Traisental"
Wikipedia-Wissen:
Hilfreiche Links:
GPS-Track

© 2014 www.Bergnews.com