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Durch den Grand Canyon der Rax:

Rudolfsteig Edelweißkogel

Großer Kesselgraben

(1581m, Raxalpe)

Im Kesselgraben

Vorbemerkung:

Obwohl der Große Kesselgraben als älteste und wohl beliebteste Skiabfahrt der Raxalpe gilt, bieten sich dem Genießer auch in den schneelosen Jahreszeiten landschaftlich eindrucksvolle Szenarien. Über 7 Kilometer lang (bei rund 1000 Metern Höhenunterschied!) führt dieser gewaltige Canyon in weitem, hufeisenförmigem Bogen von der Nordseite der Rax in das wildromantische Höllental hinab, wartet mit jeder Menge Botanik, Fernblick und Stille auf, während sich überall anders die Massen stauen. Selbst an schönen Mai-Tagen begegnet man hier außer Gämsen kaum einem Lebewesen.

Höllental - Rudolfsteig - Gloggnitzer Hütte - Edelweiß Kogel

3,5 Stunden, 1000 Hm

 

Am Rudolfsteig

Wir parken das Auto gleich nach der Abzweigung "Weichtal Hütte", linker Hand. Eine Tafel weist darauf hin, dass der Rudolfsteig nur von trittsicheren und schwindelfreien Alpinisten begangen werden sollte. Nach zehn Minuten Forststraße folgen wir dem Wegweiser "Rudolfsteig" (Weg 47) nach links in dichten Wald und schlängeln uns von nun an in engen Serpentinen hoch und höher. Nach 45 Minuten gelangen wir an ein kleines Felsenfenster, das einen großartigen Blick in das Große Höllental gewährt. Guter Rastplatz.

Sobald die Hochfläche erreicht ist, wird man sich aufmerksam weitertasten müssen, da die Markierungen durch Windwurf beschädigt und rar worden sind. Östlich vom Kloben wandern wir über das Plateau (Achtung Gipfelsammler: Ein undurchdringlicher Latschendschungel macht den Kloben unbesteigbar!), erreichen bald das Klobentörl (1631 m), wo sich etliche Wege kreuzen. Gleich liegt die Gloggnitzer Hütte (ÖAV-Sektion Gebirgsverein-Gloggnitz) unter uns, wir steuern geradewegs auf sie zu, wobei die Augen immer wieder von den gewaltigen Hängen und Wandfluchten der Lechnerwände abgelenkt werden.

Von der Hütte in 10 Minuten auf den mit einer Stange markierten Edelweißkogel, 1581m. Nicht nur der Fernblick auf Rax und Schneeberg lohnt diesen Abstecher, lässt sich dort doch auch wunderbar picknicken.

Abstieg durch den Großen Kesselgraben

2-2,5 Stunden

Der Abstieg beschert dem Genusswanderer ein selten eindrucksvolles Erlebnis. Rund 1000 Meter bricht dieser Canyon ein, gräbt sich tief und tiefer durch eine Landschaft aus weißem Kalk und Schwarzföhren durch den Nordrücken der Raxalpe.

Sanft geht es bergab, anfangs noch durch das Chaos der jüngsten Windwürfe, dann über einen gut erkennbaren Pfad, der die manchmal raren Markierungen ersetzt. Im unteren Bereich verengt sich der Kesselgraben zu reizvollen Felsklammen; Schächte und Spalten laden junge Abenteurer zu kleinen Expeditionen ein, der hoch aufragende Schneeberg zum staunenden Verweilen.

Die 15 Minuten über die Höllental-Straße zum Auto zurück werden von der tosenden Schwarza begleitet und darum gerne in Kauf genommen.

Gesamtgehzeit:

Höhenunterschied:

Stützpunkt/Einkehr:

5,5-6 Stunden

ca. 1000 m

Gloggnitzer Hütte

Tipps:
  • Diese Tour umgekehrt anzugehen, ist nicht ratsam, da der Rudolfsteig wegen mancher Geröll- und Wurzelpassagen (vor allem bei Regen) gefährlich rutschig werden kann.
  • Kinder: ab 13 (vor allem der Kesselgraben mit seinen Schächten und Felslöchern kommt der Entdeckungslust junger Bergsteiger entgegen)
  • Bei Nebel vor allem am Plateau fast keine Anhaltspunkte!
  • Keine Wasserstellen unterwegs! Hütte bei Schlechtwetter geschlossen. Viel zum Trinken mitnehmen!

Wissenswertes:

Wenige Autominuten vom Weichtalhaus entfernt, befindet sich das Wasserleitungsmuseum Kaiserbrunn, wo u.a. die 1. Wiener Hochquellenleitung und die Funktionsweise eines Wasserkraftwerkes dokumentiert werden.


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