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GeoCaching und WideSeeing am
Schneeberg

Schneeberg
Wanderung, Wiener Hausberge, September 2011; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

Wer ein schönes Bergerlebnis mit einer spannenden Schatzsuche verbinden will, ist am Schneeberg goldrichtig. Der König der Wiener Alpen erhebt sich weit sichtbar als höchster Berg Niederösterreichs 2.075 m übers weite Land und ist mit einer Menge Dosen bestückt.

Die Route

Weil wir Wanderer sind, gehen wir den Schneeberg "by fair means" an, verzichten also auf Zahn, Rad und Bahn. Als Ausgangspunkt wählen wir den Rohrbachgraben, wo sich beim Gasthaus Maria's Landl ein großer Parkplatz befindet. Von dort verschwinden wir bald in der "Klamm", einem engen, felsigen Taleinschnitt. Auf steinigem Pfad winden wir uns höher, passieren eine hübsche Alm und gelangen auf einer Forststraße zum Wegweiser "Hengsthütte". Die lassen wir aber buchstäblich links liegen und marschieren geradeaus weiter bis zur Ternitzer Hütte am Rand einer Weidewiese (1199 m, Bleieralm). Hier wenden wir uns nach rechts und steigen über steile Kuhweiden bis zu den Geleisen der Schneeberg-Zahnradbahn hoch. Noch weit über uns das Elisabeth-Kirchlein am Rand des Schneeberg-Plateaus. Bei der Adolf-Kögler Hütte (1333 m) halten wir uns links und marschieren entlang der Geleise zur Baumgartner Buchtlhütte. Der Name steht hier für das Programm: BaumgartnerAuf der Budl riesige Buchtln mit Powidl oder Marmelade – lecker, lecker! –, wer hier nicht pausiert und zugreift, ist selber schuld. Vollgebuchtelt weiter die Geleise entlang zu unserem ersten Cache am Ende des Bahndamms: "Eine Buchtel später" nennt ihn der Owner treffend! Kurz nach Hebung der Dose übersteigen wir die Geleise und marschieren durch beginnendes Latschengelände höher bis zu einer Kurve, wo wir Dose Nr. 2 heben: "Buchtelblick". Tatsächlich wird der Schneeberg auch "Paradies der Blicke" genannt. Vor allem im Herbst reicht das Panorama weit, weit über alle Buchteln hinweg bis ins tiefste Burgenland.
Der Wald wird lichter, die Latschen dichter. Durch enge Busch-Gassen hoch und höher, bis das Elisabethkirchlein, die Endstation der Zahnradbahn und das Hotel Hochschneeberg auftauchen. Apropos: Der Schneeberg, der Höchste Niederösterreichs und beliebter Hausberg der Wiener, ist verständlicher Weise ein Publikums-Magnet sondergleichen. An sonnenstrahlenden Wochenenden ziehen hier Heerscharen von Touristen über die Hochfläche – ein Graus für ruhesuchende Bergliebhaber und Dosensucher. ElisabethkirchleinDeswegen der Tipp: Am ruhigsten ist es hierorts an Wochentagen! Noch ruhiger, wenn sich die Sonne ziert, menschenverlassen erweist sich der Schneeberg an Arbeitstagen außerhalb der Urlaubssaison bei Regen und Wind. Kurz vor dem Kirchlein wenden wir uns nach links zu einer kleinen Erhebung, die einen schönen Ausblick auf die benachbarte Rax und Sisis Kirchlein gewährt. Dementsprechend der Name des hier versteckten Caches: "Sisi- und Raxblick". Nun zur "Elisabeth"- oder "Kaiserin Elisabeth-Gedächtniskirche", die im Auftrag Seiner Majestät Kaiser Franz Joseph im Jahr 1901 im Jugendstil im Andenken an Kaiserin Sissi erbaut wurde. Die Hebung des Schatzes "Elisabeth-Kirche" ist nur an mugglefreien Tagen zu empfehlen, zumal hier auch der berühmte "Stealth-Mode" nichts nützt.
Ruhe hat man aber garantiert auf einem der Ableger des Schneebergs, dem Waxriegel (1888 m) über dem Hotel Hochschneeberg. Der Weg zu seinem Gipfel ist leicht und in 10 Minuten zu schaffen, belohnt wird man mit Stille und einem 360-Grad-Rundumblick auf das Schneebergmassiv, Rax, Wald- und Weinviertel, Bucklige Welt, Burgenland, Steiermark bis zur ungarischen Tiefebene. Ja, und für Cacher natürlich DER Lohn schlechthin: ein unter Steinen verstecktes Doserl namens "Am Waxriegel". Mir hat diese Dose persönlich am besten getaugt, da mir auch der Ort am gefälligsten war.

Blick vom Waxriegel

Der Weiterweg erklärt sich von selbst: Zuerst hinunter zum Damböckhaus, bald danach links abgebogen zur Gipfelrampe. Über diese zum Klosterwappen, den höchsten Punkt des Schneebergs und Niederösterreichs. Der etwas unterhalb des Gipfels gelegene Cache "9 Summits – Niederösterreich" kann selbst bei Massenbelegung des Klosterwappens unauffällig gehoben werden und gehört zu den begehrtesten Österreichs: Gemäß dem Motto "9 Bundesländer – 9 Gipfel – 9 Geocaches" sind auf den höchsten Gipfeln der neun österreichischen Bundesländer Österreichs Geodosen platziert – für Sammler besonderer Schätze ein Gustostückerl also. Nach dem Log den Gipfelgrat entlang Richtung Fischerhütte.

Fischerhütte

Gleich dahinter der zweite geschichtsträchtige Platz unseres Berges: der Kaiserstein, ein Denkmal, das an die Besteigung des Schneebergs durch Kaiser Franz I. in den Jahren 1805 und 1807 erinnert. Auch wenn dieser Ort überfüllt ist, kann die leicht unterhalb platzierte Dose "Kaiserstein" nahezu ungestört gehoben werden.
Für den Abstieg wählen wir die Geröll- und Knieschnackler-Variante von der Fischerhütte durch den Ochsenboden Richtung Damböckhaus. Gleichsam am Weg, aber doch in einer blickgeschützten Felsbucht Dose Nr. 8: "Neusiedlerseeblick", eine für die vielen Felsen und Steine etwas zu klein geratene Dose. Genau schauen also, sowohl, was die Dose betrifft, als auch den größten See Österreichs, den Neusiedlersee, der bei guten Sichtverhältnissen zu erspähen ist!
Für den Abstieg bieten sich mehrere Varianten: Entweder mit der Zahnradbahn (vorreservieren!) bis zur Hengsthütte und von dort in einer Stunde zum Ausgangspunkt im Rohrbachgraben, oder "by fair means" zu Fuß retour ... *schnauf*. Der Vollständigkeit halber seien noch drei weitere Dosen genannt, die am Schneeberg zu holen wären: "Am Schneeberg" liegt etwas versetzt vom Weg, kann aber bei genügend Zeitguthaben locker gehoben werden; "Klemmblockkamin" und "Schauerstein" sind eher Kletterern vorbehalten.

Weitere Bilder

Baumgartner Buchtlhütte Diesteln Schneebergbahn Wanderer Am Waxriegel
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Lexikon: Der Schneeberg

Der markante Kalkstock mit mehreren Gipfeln zwischen 1.800 und 2.076 m hat steile Bergflanken auf drei Seiten und bildet mit der Rax – getrennt durch das tiefe Höllental – eine geologische Einheit, die Rax-Schneeberg-Gruppe. Der Schneeberg hat einen Doppelgipfel: dem südwestlich gelegenen Klosterwappen gegenüber liegt, durch einen sanften Kamm verbunden, der Kaiserstein, der mit einer Höhe von 2.061 m ebenfalls die Zweitausendermarke überschreitet. Auf dem Kaiserstein liegt die Fischerhütte.
Der Schneeberg liegt in den Niederösterreichisch-Steirischen Kalkalpen und ist mit der 13 km südwestlich gelegenen Rax (2.007 m ü. A.) einer der Hausberge der Wiener. Seine reich gegliederte Karst-Hochfläche versorgt seit 1873 über die 120 km lange I. Wiener Hochquellenwasserleitung die österreichische Hauptstadt mit dem besten Trinkwasser der Welt.
An klaren Tagen ist er von Wien (65 km Luftlinie) gut zu erkennen, samt seinen Schneefeldern, die bis in den Sommer weit die Nordflanken hinab reichen und für mutige Skitouristen eine Herausforderung bilden. Besonders bekannt und beliebt ist die steile Skiabfahrt über die Breite Ries.
Neben dem Gipfel des Klosterwappens befindet sich eine unbemannte Richtfunkstation.
Der Schneeberg ist mit der berühmten Schneebergbahn, einer über 100 Jahre alten Zahnradbahn, bis in eine Höhe von 1800 Meter erschlossen. Seine beiden Gipfel sind von der Bergstation in ein bis zwei Stunden erreichbar. 1927 wurde der Bau einer Drahtseilbahn auf den Schneeberg erwogen.
Neben der Zahnradbahn wurde auch in den Jahren bis 2003 sowohl Wasser- und Abwasserleitungen als auch Strom und Telekommunikationsleitungen bis zur Bergstation der Bahn verlegt. Im Jahr 2009 konnten auch die Hütten angeschlossen werden. Da der gesamte Kalkstock einen wichtigen Teil des Wasserschutzgebietes der I. Wiener Hochquellenwasserleitung darstellt, war der Bau der Infrastruktur ein wichtiger Schritt zur Reinhaltung.
Quelle: Wikipedia (mehr erfahren >>>)

Ausgangspunkt:
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Route:
Maria Land Stüberl (Rohrbachgraben) – Ternitzer Hütte (1199 m) – Baumgartner Buchtlhütte – Elisabethkirchlein – Waxriegel (1888 m) – Damböck-Haus (1810 m) – Klosterwappen (2076 m) – Fischerhütte – Kaiserstein (2061 m) – Ochsenboden – sonst wie Aufstieg
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up pfeil down 1400
Gesamtgehzeit (in Stunden):
Pfeil up ca. 4½–5, pfeil down 3
Schwierigkeiten:
Bis auf die Länge der Tour und die vielen Höhenmeter keine
Eignung für Kinder:
Zu lange für Kinder! Für sie empfiehlt sich die Auffahrt mit der Zahnradbahn – vorher aber unbedingt reservieren, denn die Zahnradbahn ist zu einem sehr beliebten "Event" geworden! www.schneebergbahn.at
Eignung für Hund & Katz':
detto: zu lang für Wuffi & Co.
Ausrüstung:
Einkehrmöglichkeiten:
Ternitzer Hütte, Baumgartner Buchtlhütte, Hotel Hochschneeberg, Damböckhaus, Fischerhütte
Karte:
Kosmos 228, Karte 2 "Wiener Hausberge, Schneeberg, Rax"
Hilfreiche Links:

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