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... wie frisch und wia g'sund ...

Türnitzer Höger

1372m, Wiener Hausberge


Unser Hoamat

Wie hoamli und windstill
wie frisch und wia g'sund
lebn alle bei uns
da im Türnitzer Grund
Auf d'Berg obn die Hüttn
im Tal drunt da Roan
und schö in da Mittn
die Türnitzer Gmoan
Am Höger die Gamslan
die Hahna am Gscheid
die Hirsch und die Rehlan
in der Burg san mei Freud
Die Veigerl beim Gatterl
die Moasn am Zaun
beim Fensterl die Maderl
i mog neama wegschaun
Ob recht, ob verboten
bei Tag und auf d'Nacht
in d'Grabn und in d'Rotten
habn mi d'Scheankn hinbracht
O, Türnitz mei Hoamat
du winziger Fleck
wann die mi wer nahmat
d'ganz Welt wa ma weg

(Text und Musik dieses Türnitzer "Hoamatliads" stammen von Theophil Hanreich, Midifile zum Download >>>)


Intro

"Wie hoamli und windstill - wie frisch und wia g'sund ..." Man merkt es im Traisental, aber vor allem in Türnitz selbst - den Türnitzern ist die Landschaft mehr als "Hoamat". Ein "winziger Fleck" zwar, aber einer, der ihnen "d'ganz Welt" bedeutet. Und mitten drin der Türnitzer Höger - "d'Berg", dessen Flanken sich mächtig über das Traisental erheben und dessen Kämme sich lang, lang hinunterziehen zu den Ortschaften und Siedlungen. Dieser im Quellgebiet der Traisen und zwischen den Orten Türnitz, Freiland und Hohenberg gelegene Berg ist in Wahrheit so weitläufig, dass es einer ordentlichen Portion Durchhaltevermögens bedarf, um seinen Gipfel zu erreichen. Unter drei Stunden Aufstiegszeit spielt sich hier gar nichts ab!

Der Türnitzer Höger zählt zu den bislang unentdeckten Schätzen für Bergwanderer, denen das Naturerlebnis und die Ruhe mehr zählt als überfüllte Hütten und bevölkerte Trampelpfade.


Variante 1:

Aufstieg von Hohenberg

Hohenberg (Kirche, 480m) - Stadelbergkamm - Höger Sattel - Türnitzer Höger (Türnitzer Hütte, 1372m)

HU 1050m/GZ 3 Stunden

Der Türnitzer Höger vom Türnitzer Sattel aus gesehen

Von der Kirche gleich rechts den Pfarrer-Richard-Desch-Weg nach in Richtung "Türnitzer Hütte" über Stadelbergkamm. Vorbei an der Hubertus-Kapelle bis zur Abzweigungen Wurmbach- und Steinparztal bzw. Schadek-Höhe. Die Wanderung verläuft sehr schön über Waldkämme, mal auf, mal ab, mal eben dahin. Fast unbemerkt gewinnt man an Höhe. Sobald man nach etc. 1,5 Stunden eine Forststraße betritt, sieht man auch schon das Tagesziel, den Türnitzer Höger mit seiner Hütte. Ein Stück die Forststraße entlang, dann nach einer Rechtsschleife links hinauf in den Wald und druch Jungwald zum Türnitzer Sattel (1044m). Bei der Abzweigung "Gschwendt" (unser Abstiegsziel) nach Norden, etwas bergab über freie Almflächen.

Kurze Benützung einer Straße, die allerdings nicht zur Hütte führt! Nach der ersten Linkskurve rechts auf einen Waldsteig, der sich in Serpentinen bis zu einer Wegkreuzung (Furthof, Traisenbachrotte) hinaufwindet, dort geradeaus und über den baumfreien Kamm zu Hütte und Gipfelkreuz: "Dem Herrn der Welt" lautet die Aufschrift.


Abstieg:

Gschwendthütte - Steinparztal - Hohenberg

2,5-3 Stunden

Retour zur Abzweigung "Gschwendthütte". Von dort auf dem markierten Weg bis fast auf den höchsten Punkt des Stadelberges. Nun über den idyllischen Waldkamm zwischen Paulmauer und Stadelberg etwas bergauf, mitunter über freie Flächen zum ehemaligen Gschwendt-Pistengelände. Hinunter zur Gschwendthütte (1072m), offen, weiter zu einem Parkplatz. Dort aufpassen: Weg 1 führt über den Kiensteinberg, Weg 2 durch das Steinparztal nach Hohenberg. Dieses interessiert uns mehr, weshalb wir uns nordöstlich halten. Die Markierungen werden hier spärlicher, es ist der Intuition überlassen oder man auf der Forststraße bleibt, die allerdings anfangs einige Male abgekürzt werden kann. Am Ende des Wegs entlang eines Baches. Auf der Mitte des kommen wir an einem Marterl und der Bilinski-Quelle vorbei. Darauf der Spruch:

Wandrer,

trink dies köstlich' Naß

es ist das Best'

aus Herrgotts Faß.

Auf der Forststraße nach Hohenberg zurück.


Variante 2:

Aufstieg von Türnitz

Türnitz (Bahnhof, 466m) - Scharbachtal - Geierstein (885m) - Weg 35 - Türnitzer Höger (1372m)

HU 906m/GZ 3 Stunden

 

 

 

 

 

 

 

Türnitzer Hütte

Gleich nach dem Bahnhof (kein Bahnverkehr mehr!) auf einer Forststraße in Richtung Scharbachgraben (dieser Weg dient anfangs auch als "Kneippweg" samt Fitnessparkour). Wir passieren zwei Marterln, die "Lohstampfe" einer ehemaligen Gerberei und eine mit Devotionalien geschmückte und vom Scharbach idyllisch umflossene Kapelle, die "Waldandacht".

Nach 20 Minuten endet für uns der Forstweg, während der sog. Rudolf Rondewaldsteig nach rechts abzweigt. Wir wenden uns nach links dem Weg Nr.35 und dem Wegweiser "Türnitzer Hütte" zu.

Etwas schweißtreibender hoch durch Mischwald, wo sich der Trampelpfad allmählich zu einem netten Waldsteig verengt. Nach 1 Stunde erreichen wir das nächste Etappenziel, den Geierstein (885m), den ersten von vielen hoch aufragenden Felshöckern, die die nun folgende Etappe entlang des bewaldeten Höger-Westkamms säumen. Der beschaulichste Teil der Tour verlockt auf Grund seiner Ebenheit einerseits zum Laufen, die Ausblicke auf die Nachbarn Schneeberg, Rax und Hochschwab wiederum zum Schlendern. Spätestens nach einer Stunde Rauf und Runter zwingt dir der Berg aber sowieso seinen eigenen Rhythmus auf. Denn der Gipfel ziert sich, will und will nicht auftauchen. Erst auf den letzten Metern vor dem Ziel verlassen wir den Wald und stehen kurz darauf auf dem Gipfel des 1378m hohen Türnitzer Högers, die Türnitzer Hütte gleich daneben. Manche behaupten, bis zu den Gletschern des Dachsteins sehen zu können; in der Abenddämmerung lassen sich die Lichter der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten jedoch sicher erkennen.


Abstieg wie Aufstieg: 2,5 Stunden
Schwierigkeiten:

Keine


Eignung für Kinder: Ab 13 Jahren, so genügend Kondition für Strecken von fast 6 Stunden und 800-900 Höhenmetern vorhanden ist.

Eignung für Hund und Katz': Ja. Einige Steilabbrüche am Weg sollten jedoch bei Bello bzw. Herrl & Frauerl Vorsicht walten lassen.

Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>

Einkehr:

Türnitzer Hütte

Diese Hütte wurde 1895 als Blockhütte errichtet, seit 1921 befindet sie sich im Besitz der St. Pöltner Ortsgruppe des Österreichischen Gebirgsvereins. 2001 wurde sie rundum renoviert. Ein Schmuckkastl von Hütte, das von Mitgliedern der St. Pöltner Ortsgruppe an den Wochenenden und Feiertagen vom 1. Mai bis 1. November unentgeltlich (!) und überaus gastfreundlich bewirtschaftet wird. "A Kaffeetscherl" oder "Most" und sogar "a Schnapserle" ölen trockene Bergsteiger-Kehlen genausogut wie deftige Speckbrote hungrige Mägen füllen.

Gschwendthütte

Die an einer Skipiste gelegene Hütte wird von den Naturfreunden Hohenberg bewirtschaftet.


Karte:

ÖK 73 "Türnitz". Freytag&Berndt Wanderatlas "Wiener Hausberge", 1:50.000


Geschichte:

Als "Apres-Tour" können in Hohenberg die alte Pfarrkirche (um 1630) und die Burgruine Hohenberg besichtigt werden. Diese Burg wurde im 13. Jahrhundert erstmals errichtet, jedoch 1620 zerstört. Umfangreiche Mauerreste des Burgfrieds und der von einer doppelten Ringmauer und einem Graben umschlossenen Hochburg sind heute noch zu bestaunen.

Türnitz wurde urkundlich erstmals 1209 als "Durnitze" erwähnt. Die Wallfahrten nach Mariazell ließen den auf der "Via Sacra" gelegenen Ort rasch wachsen.


GPS-Daten - Gipfel (nach WGS 84):

Geografische Breite: 47° 55' 12.0''

Geografische Länge: 15° 33' 25,3''


Internet-Adressen:

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