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Erik Weihenmayer - Ich fühlte den Himmel

Erik Weihenmayer

Ich fühlte den Himmel

Ohne Augenlicht auf die höchsten Gipfel der Welt

(Malik ISBN 3-899029-216-X)


Umschlagtext:

"Jeden Tag zweifle ich an mir, und jeden Tag schaffe ich es trotzdem."

Erik Weihenmayer wurde mit Retinoschisis geboren, einer Augenkrankheit, die nach und nach die Netzhaut zerstört. Die Ärzte waren sich einig: Spätestens bis zu seinem 13. Geburtstag würde er erblinden. Aber der sportliche, lebenshungrige Junge gibt sich nicht geschlagen: Mit Humor, Charme und unglaublicher Willensstärke beweist er seinen Mitmenschen, dass er ein normales Leben weiterführen kann. Selbst als Eriks Mutter jung bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, bleibt seine Lust am Leben ungebrochen. Er wird Lehrer, beginnt leidenschaftlich zu klettern und dann Berge zu besteigen. Allmählich werden seine Ziele gewagter: Er bezwingt den höchsten Berg Nordamerikas, den Mount McKinley, erklimmt die steile Granitwand von El Capitan und erreicht den Gipfel des Aconcagua in Argentinien.

Im Mai 2001 steht der 32jährige als erster blinder Mensch auf dem Gipfel des höchsten Berges der Welt: dem Mount Everest.

Sein bewegendes Buch erzählt vom Mut zu großen Träumen, von der Blindheit der Sehenden und vom Erleben der Natur mit Sinnen, die wir allzuoft vernachlässigen.


Kommentar BeNe:

Ein weiteres Buch aus der mittlerweile fast lästigen Flut an Besteigungsgeschichten und Everest-Helden-und-Katastrophen-Storys? Nein, weil zum einen die Everestbesteigung vom Mai 2001 nicht zur Sprache kommt (eine Irreführung, nebenbei gesagt, da der Umschlagtext eine Reportage dieses Abenteuers ja vermuten lässt!) und es sich zum anderen hier um eine Lebensgeschichte handelt.

Weihenmayer erzählt in zügigem, spannendem Stil, wie er sich als Behinderter aus mitleidvoller Abhängigkeit zu einem Spitzensportler emanzipiert. Erst in und durch die Bergsteigerei findet er sein Selbstverständnis, in den höchsten Gipfeln der Welt sein Lebensziel. Das Blindsein versteht er dabei nicht als Alibi, sondern als Herausforderung. Zweifellos eine vorbildhafte Einstellung, wie auch Jon Krakauer betont: "Erik Weihenmayer ist für viele Nicht-Sehende ein Vorbild und für viele Sehende eine [...] Quelle der Inspiration".

Als die eigentlichen "Helden" erscheinen dem Leser jedoch die Begleiter und Kletterpartner Weihenmayers. In beeindruckender Art stellen sie all jene Eigenschaften unter Beweis, die heute gegenüber Behinderten gefordert sind: Respekt, vorbehalt- und mitleidlose Akzeptanz, Vertrauen. Nicht nur, dass sie in Erik einen gleichberechtigten Mitmenschen sehen, sondern ihm auch durch Einfühlsamkeit, Professionalität und Sturheit die Erfolge in der Staubwüste des Aconcagua, in der Kälte des McKinley oder in den obersten Klettergraden des El Capitan ermöglichen. Aus jeder Zeile hört man ihre scharfen, glasklaren Anweisungen, sieht sie vorangehen, ihn, die Augen ersetzend, manövrieren. Sie führen im wahrsten Sinne des Wortes, ohne ihren blinden Partner jemals aus seiner (Selbst-)Verantwortung zu entlassen - Bergführer par excellence, für mich die wahren "Helden" dieses Buches.

Insofern eine durchaus empfehlenswerte Lektüre.


Zum Autor:

Erik Weihenmayer, 1968 in New Jersey geboren, ist Lehrer und Bergsteiger der Weltklasse. Er hat sich zum Ziel gesetzt, den höchsten Berg jedes Kontinents zu besteigen. Er lebt mit seiner Frau und seinem kleinen Töchterchen in Colorado.


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