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Über die Alpen

Martin Prinz

Über die Alpen

Von Triest nach Monaco – zu Fuß durch eine verschwindende Landschaft


2010, Bertelsmann, ISBN 978-3-570-01053-2, 464 Seiten

Verlagsinformation:

Zu Fuß auf dem Roten Weg durch die Alpen – das ist immer noch eines der großen Abenteuer im Herzen Europas. Martin Prinz machte sich im Juni 2008 in Triest auf, um in 161 Tagesetappen 2500 Kilometer bis nach Monaco zu wandern. Allein überquerte er mehrmals den Alpenhauptkamm, passierte 44 Mal nationale Grenzen, stieg bis ins hochalpine Stockwerk – Witterung und Unwägbarkeiten ausgesetzt. Im persönlichen Erleben öffnet sich eine Welt, die vom Menschen als Kulturlandschaft einst zugänglich gemacht wurde, doch heute weit schneller verschwindet, als es unser Blick auf das größte Fremdenverkehrsgebiet der Erde wahrhaben will. So führt diese Reise in eine Wirklichkeit, deren Erzählung den Leser ebenso wie den Wanderer nicht loslässt.
Kommentar:

Reiseliteratur vom Feinsten

Es gibt inzwischen jede Menge (Tage-)Bücher über Wanderungen, Pilgerwege und Fluchten. Dieses Buch gehört nicht zu den aufgezählten Gattungen. Prinz bleibt nämlich nie am Äußerlichen hängen, sondern gewährt uns Einblicke in sein eigenes Leben und versucht einen Konnex zwischen Subjektivität und objektiver Beschreibung herzustellen. Prinz erzählt von Müdigkeit, von Hunger und Durst, aber auch von seinen vielen Begegnungen. Es erzählt uns eine Geschichte von Träumen und flüchtigen Eindrücken, von Flora und Fauna, von Eis und Sonne und der Erkenntnis in etwas ganz Großem zu stehen und es zu erleben. Die Wegbeschreibung wird so zu einer Lebensbeschreibung, in der sich auch der Leser immer wieder selbst findet. "Über die Alpen" ist aber auch eine empfindsame Bestandsaufnahme, ist atemberaubendes Naturerlebnis und gewaltige körperliche Leistung. Wie durch ein Brennglas sehen wir eine Kulturlandschaft, die durch den Eingriff der Menschen, die sie erst schufen, nun wieder zu verschwinden droht. Martin Prinz denkt nach über das Verschwinden bäuerlicher Kulturen, über die Geschichte der Landschaft und ihre Gegenwart, über die Bankenkrise, seinen Großvater und seinen Onkel, der am Mount Everest tödlich verunglückt ist. Er schildert die Beschwerlichkeiten und Gefahren seiner Tour, erzählt von Angst und Einsamkeit und von seiner schwangeren Freundin, von der er sich kurz vor der Reise getrennt hatte. Tagebuch, persönliche Notizen, Landschafts- und Naturschilderungen, zeitgeschichtliche Verortung, politische Reflexion – all das führt Martin Prinz in dieser literarischen – auch stilistisch hochqualitativen – Dokumentation zusammen.
Das Ergebnis ist ein Buch, das in seinen vielschichtigen Dimensionen an große Vorbilder der europäischen Reiseliteratur denken lässt.

Zum Autor:

Martin Prinz, geb. 1973, in Lilienfeld, NÖ, aufgewachsen. Schriftsteller und Ausdauersportler, lebt in Wien. Zuletzt erschienen: "Ein Paar", Roman, Jung und Jung Verlag 2007. Derzeit in Produktion ist die deutsch-österreichische Verfilmung des Romanerstlings "Der Räuber".

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