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Angelika Jung-Hüttl: Feuer gefangen

Angelika Jung-Hüttl

Feuer gefangen

Meine Reisen zu den Vulkanen der Erde

2005, Frederking & Thaler, ISBN 3-89405-620-7, 232 Seiten

Klappentext/Verlagsinformation:

1000 Grad heiße Lavaströme, die unter brüchigem Gestein dahin schießen, brodelnde Krater, die jederzeit auszubrechen drohen, majestätische Gipfel oder ruhige Dampfsäulen – die Faszination der Vulkane lässt keinen los, der einmal in ihren Bann geraten ist. Dieses Buch erzählt von packenden Reisen zu den Hot Spots der Welt, verfasst von einer renommierten Autorin.

Wohl keine andere Naturgewalt ist so unberechenbar wie die Vulkane. Wenige Meter neben einem über 1000 Grad heißen Lavastrom zu stehen und zu wissen, dass nicht viel passieren muss, damit er einen ins Verderben reißt, gehört zu den Erfahrungen, die man nicht vergisst. Angelika Jung-Hüttl, studierte Geologin und erfolgreiche Wissenschaftspublizistin, hat diesen Schauder viele Male verspürt – ob am Ätna oder auf Hawaii, in Costa Rica oder in Äthiopien. Sie schildert aber auch die anderen Phänomene, die Vulkane so spannend machen: nächtliche Ausbrüche, blubbernde Schlammtöpfe, Kraterseen mit Tod bringender heißer und ätzender Füllung, oder schlicht die völlig unberechenbaren Wetterverhältnisse an großen Vulkanbergen. Zum wahren Lesevergnügen aber wird ihr Bericht durch die amüsanten Begegnungen mit den Menschen, die ihre Reisen zu den Vulkanen begleiten oder ermöglichen oder die im Schatten der Vulkane leben müssen – und oft mit verblüffend lebendigem Geisterglauben auf die permanente Bedrohung reagieren. So erzählt sie von einem hart gesottenen Hubschrauberpiloten auf Hawaii, für den sie eine Opfergabe in einen brodelnden Krater werfen musste, um die Vulkangöttin Pelé milde zu stimmen. Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka dagegen werden die Autorin und ihr Fotograf mit dem von ihnen bezahlten Hubschrauberflug wider Willen in ein offenbar ausgeklügeltes System von Schmuggelflügen eingebunden. Und auf der Karibikinsel Montserrat begleiten sie einen Vulkanologen, der einmal nur knapp einen der verheerenden Glutwolkenausbrüche überlebt hat. Geschickt in die Reiseerzählungen eingeflochten sind die jeweils zum Thema passenden wissenschaftlichen Erläuterungen. So ist dieses Buch zum einen der amüsant zu lesende Bericht einer Obsession und zugleich ein wissenschaftlich fundiertes Lesebuch über die faszinierende Welt der Vulkane.


Kommentar:

Heiße Lektüre

Das legale Spiel mit dem Feuer - wer träumt nicht davon? Angelika Jung-Hüttl hat sich den Traum erfüllt und ihr Leben der Suche nach der Hölle gewidmet. Frech und neugierig nähert sie sich Orten, von denen Abenteurer nur träumen können, und sie tut das, was Adrenalin-Junkies schon immer tun wollten: mit dem Feuer spielen. Und sie spielt sprichwörtlich damit, nicht nur mit dem der Vulkane, sondern oft auch mit dem politischen und kulturellen Feuer deren Umgebung. Nicht selten ist nämlich die menschliche Situation um den Berg explosiver als der Vulkan selbst.
Was das Buch so lesenwert macht, ist, dass Jung-Hüttl in brillanter und vom Leser kaum wahrnehmbarer Weise fließende Übergänge zwischen Naturbeobachtung, Erlebnisschilderung und Wissensvermittlung schafft. Der so entstandene, herrlich mundende Melange aus spannender Reportage, hochinteressanter Vulkan-Exegese und sehr persönlicher, nicht selten witziger Reiseerzählung lässt sich in einem Zug durchlesen - und man sollte sich dabei nicht allzu warm anziehen, denn die Lektüre ist höllisch heiß! Wer "Feuer gefangen" liest, fängt im wahrsten Sinne des Wortes Feuer - für Feuer.


Inhalt:

1. Auf Stromboli, der Insel aus Feuer und Wind
2. Im wilden Osten Russlands
3. Bei der Feuergöttin auf Hawaii
4. Auf Island, wo der Teufel heißes Wasser speit
5. Auch in Deutschland spuckten einst Vulkane
6. Im Land der "Freien" am Horn von Afrika
7. Auf dem Heiligen Berg der Massai
8. Glutlawinen in der Karibik
9. Killervulkane auf Bali und Java
10. Die Säureseen von Costa Rica
11. Beim Ausbruch 2002 am Ätna
12. Inferno am Nyamulagira im Kongo
Glossar


Zur Autorin:

Angelika Jung-Hüttl ist Diplom-Geologin, promovierte Wissenschaftshistorikerin und erfolgreiche Publizistin. Seit über zwanzig Jahren reist sie rund um die Welt, um Naturphänomene, und darunter vor allem Vulkane, in allen Facetten zu dokumentieren. Sie arbeitet für namhafte Zeitschriften und Magazine wie die Süddeutsche Zeitung und PM-History. Zusammen mit ihrem Lebenspartner, dem Fotografen Bernhard Edmaier, hat sie zahlreiche preisgekrönte Bildbände veröffentlicht. Angelika Jung-Hüttl ist Diplom-Geologin, promovierte Wissenschaftshistorikerin und erfolgreiche Publizistin. Seit über zwanzig Jahren reist sie rund um die Welt, um Naturphänomene, und darunter vor allem Vulkane, in allen Facetten zu dokumentieren. Sie arbeitet für namhafte Zeitschriften und Magazine wie die Süddeutsche Zeitung und PM-History. Zusammen mit ihrem Lebenspartner, dem Fotografen Bernhard Edmaier, hat sie zahlreiche preisgekrönte Bildbände veröffentlicht.