Klappentext/Verlagsinformation:
Wie
konnte das passieren? – Das ist meist die erste Frage, die sich nach einem
Bergunfall stellt. Und genau das ist die Frage, die Pit Schubert, 32 Jahre
lang Leiter des Sicherheitskreises im Deutschen Alpenverein, immer wieder
zu beantworten sucht, und immer mit dem einen Ziel: um aus Unfällen
zu lernen, um Unfallursachen zu erkennen und sie vermeidbar zu machen.
Die oft tragischen, manchmal aber auch heiteren Erlebnisse und Ergebnisse
aus vielen Jahrzehnten alpiner Unfall- und Sicherheitsforschung hat Schubert
in diesem reich illustrierten Buch zusammengefasst, das 1995 mit dem sogenannten
»Alpin-Oscar«, dem Dietmar-Eybl-Preis für Sicherheit
am Berg, ausgezeichnet wurde und im Jahr 2002 durch einen zweiten Band
ergänzt wurde.
Schubert berichtet von dramatischen Wetterstürzen und Gewittern,
analysiert die Sicherheit der Bergsteigerausrüstung und ihre Anwendung
in der Praxis genauso wie die Entwicklung der Anseil- und Sicherungstechnik,
erzählt anhand von Erlebnissen und Episoden von der Spaltengefahr
oder der Hakensituation im Gebirge, zeigt immer wieder gemachte Fehler
beim Sportklettern und Bergsteigen auf und macht auf Gefahrensituationen
aufmerksam, die wohl jeder, ob Bergwanderer, Bergsteiger oder Kletterer
schon einmal erlebt hat. Dass es dabei auch immer wieder Geschichten zum
Schmunzeln gibt, untermalen die vielen pointierten Karikaturen von Georg
Sojer.
Mit diesem Buch ist ein einmaliges, ungemein spannend zu lesendes wie
auch lehrreiches Kompendium aus dem reichen Erfahrungsschatz des Sicherheitskreises
entstanden: eines der wichtigsten Werke auf dem alpinen Büchermarkt,
die in keiner Bergsteigerbibliothek fehlen sollte. Dass »Sicherheit
und Risiko« nun schon in der siebten Auflage erscheint und bereits
in mehrere Sprachen übersetzt wurde, beweist einmal mehr, welche
Informations- und Wissenslücken es zu schließen vermag, nicht
zuletzt durch die sorgfältige Einarbeitung auch der neuesten Sicherheitserkenntnisse
in die aktuelle Auflage.
Pit Schubert war von der Gründung 1968 bis zu seiner Pensionierung
Ende 2000 Leiter des Sicherheitskreises des Deutschen Alpenvereins und
sitzt der UIAA-Sicherheitskomission als Präsident vor. Der Extrembergsteiger
und -kletterer war als Maschinenbau-Ingenieur eineinhalb Jahrzehnte in
der Luft- und Raumfahrtindustrie tätig. Der hohe technische Standard
dort war ihm Anlass, die Ende der sechziger Jahre veraltete Sicherheit
der Bergsteigerausrüstung auf Verbesserungsmöglichkeiten hin
zu untersuchen. Mit seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit hat er wie
kein anderer die Entwicklung der Bergsteigerausrüstung und -technik
geprägt und entscheidend dazu beigetragen, dass der Risikosport Bergsteigen
heute sicherer ist denn je.
Kommentar:
Aus
Unglück lernen
Ein
Klassiker erlebt seine 7. Auflage - zurecht! Denn jeder, der in den Bergen
auch nur irgendwie aktiv ist, sollte, ja muss!, dieses Buch zur Hand nehmen.
Denn es fordert dazu auf, bergsteigerische Fähigkeiten einer genauen
Prüfung zu unterziehen und zu erkennen, dass sich etliche Mängel
und gefährlich üble Gewohnheiten in seine Technik eingeschlichen
haben. Selten findet man soviel geballtes Wissen in einem Buch - und das
auf eine sehr verständliche, leicht lesbare und etwas makaber-humoristisch
angehauchte Art.
Das
Prinzip des Pit Schubert ist so einfach wie genial: Nichts rückt
den (Dick-)Schädel der Spezies Mensch eher zurecht als selbst erfahrenes
oder gehörtes Unglück. Schubert spielt gekonnt mit dem Voyeurismus
des Lesers, macht ihm bewusst Angst, indem er ihm ganz bewusst die grauslichsten
Alpinunfälle der letzten Jahre vorsetzt. Die Idee geht voll auf:
Pit Schubers gesammelte Unglückliste bringt selbst den härtesten
Sturschädel nachhaltiger zur Einsicht als wissenschaftliche Theorie.
Anhand von Unfallabläufen werden eine Reihe von typischen Gefahren
im alpinen Gelände und beim Klettern gezeigt und analysiert. Dabei
werden in Wort und Grafiken schonungslos begangene Fehler dargestellt
und Möglichkeiten gezeigt, wie der Unfall hätte vermieden werden
können.
Wen
wundert's, dass sich dieses alpine Regelwerk spannender liest als mancher
Thriller. Denn Schubert liefert Tatsachenberichte, Geschichten, die das
Leben (und oft auch die Dummheit) schreibt. Berichte, die in Atem halten,
schockieren, auf jeden Fall aber auch nachdenken machen, ob man diesen
oder jenen Fehler vielleicht auch begeht. Und man wird ernüchtert
erkennen, dass man viele Fehler begeht ...
Schubert
räumt aber auch mit veralteten Lehrmeinungen auf, stützt Neuansätze
durch Laboruntersuchungen (Seil, Seilknoten) und neueste wissenschaftliche
Erkenntnisse.
Ein großer
Teil des Buches ist dem risikofreien Klettern, der richtigen Seil- und
Sicherungstechnik sowie der optimalen Handhabung des Bergsteiger-Equipments
gewidmet. Vom Verhalten bei Gewitter über das richtige Gehen am Seil
bis hin zur Spaltengefahr wird jede Facette des "Risikos in Fels
und Eis" beleuchtet.
Diese "Bibel"
des Alpinsports sollte zur Pflichtlektüre jedes Outdoor-Freaks gehören!
Zum
Autor:
Pit
Schubert war von der Gründung 1968 bis zu seiner Pensionierung Ende
2000 Leiter des Sicherheitskreises des Deutschen Alpenvereins und sitzt
derzeit der UIAA-Sicherheitskommission als Präsident vor. Der Extrembergsteiger
und -kletterer war als Maschinenbau-Ingenieur eineinhalb Jahrzehnte in
der Luft- und Raumfahrtindustrie tätig. Der hohe technische Standard
dort war ihm Anlass, die Ende der sechziger Jahre veraltete Sicherheit
der Bergsteigerausrüstung auf Verbesserungsmöglichkeiten hin
zu untersuchen. Mit seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit hat er wie
kein anderer die Entwicklung der Bergsteigerausrüstung und -technik
geprägt und entscheidend dazu beigetragen, dass der Risikosport Bergsteigen
heute sicherer ist denn je.
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