Tipps, Tricks und Sicherheitshinweise
Sobald die warme Jahreszeit naht, ist es an der Zeit, die Fahrräder wieder aus dem Keller zu holen. Wenn dann bei den ersten Touren auch noch die ganze Familie mit an Bord ist, macht's gleich nochmal viel mehr Spaß! Um allen eine möglichst entspannte und angenehme Tour zu ermöglichen, sollte man beim Radfahren mit Kindern unbedingt einige wichtige Punkte beachten.
Das richtige Transportmittel wählen
Dass so ziemlich alle Kinder am Ende einer erlebnisreichen Fahrradtour müde sind, ist klar. Gerade wenn sie schon größer sind und mit dem ersten eigenen Fahrrad unterwegs sind.
Allerdings ist bei Kindern im Kleinkindalter zu bedenken, bei längeren Touren, also über 15 km, unbedingt eine alternative Transportmöglichkeit mitzuführen. Je nach Schwierigkeitsgrad der Route kann es zu Ermüdung oder auch zu Erschöpfung kommen – deshalb sollte man in beiden Fällen dementsprechend gerüstet sein.
Das passende Transportmittel für Kleinkinder kann für kleinere Kids entweder ein praktischer Kinderfahrradanhänger oder (später) auch eine Tandemkupplung sein. Letztere hat den Vorteil, dass die Kids trotzdem selbst aktiv sein können und später durch wenige Handgriffe zwar auch noch aktiv mittreten können, allerdings nicht mehr dieselbe Kraft aufbringen müssen.
Besonders wenn Kinder bereits allein auf dem Rad unterwegs sind, sollten sie über entsprechende Fertigkeiten verfügen und sich vor allen Dingen auch selbst sicher fühlen auf dem Drahtesel.
Vor allen Dingen dann, wenn auch abseits von reinen Fahrradwegen gefahren wird.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass Kinder bis zum Alter von 8 Jahren nur auf dem Gehweg bzw. Radweg fahren dürfen – und nicht auf der Straße!
Die richtige Route auswählen
Die Streckenplanung sollte unbedingt an die Belastbarkeit der Kinder angepasst werden. Je nach sportlicher Affinität, Kondition und Alter des Kindes, kann dies variieren. Die Faustregel besagt, sich immer an den Kleinsten bzw. Jüngsten zu orientieren. Hier gibt es übrigens ein paar tolle Touren-Tipps in Deutschland.
Außerdem sollte die Strecke nicht allzu viel Gefälle enthalten. Des Weiteren sollten nach Möglichkeit auch holprige Untergründe wie beispielsweise grobe Schotterwege vermieden werden.
Ideal sind ausgewiesene Fahrradwege oder zumindest sehr verkehrsarme Routen. Abgesehen davon, dass diese Routen deutlich sicherer sind, kann man nebenbei auch mal eine kleine Pause im Grünen einlegen und so für die nötige Abwechslung sorgen.
Auch die aktuelle Witterung bzw. die Wetterprognose für die kommenden Tage sollte in der Planung bedacht werden. Sonst kann es schnell passieren, dass man von einem spontanen Gewitter unvorbereitet überrascht wird.
Deshalb unbedingt immer passenden Regenschutz mitführen (auch für den Fahrradanhänger – dieser ist entweder bereits integriert oder als Zubehör separat im Kofferraum mitzunehmen).
Aber auch bei schönem Wetter sollte man unbedingt ausreichend Kleidung einpacken. Gerade wenn's heiß ist, sind ein bis zwei Wechselshirts nötig. Außerdem sollte nicht auf Sonnenschutz vergessen werden. Selbst wenn die meisten hochwertigen Fahrradanhänger mit UV-Schutz ausgestattet sind, Sonnencreme wird man in jedem Fall brauchen. Spätestens bei der ersten Pause. :)
Sollten die Kinder auf einem klassischen Kinderfahrradsitz transportiert werden (übrigens nicht ideal bei längeren Touren), unbedingt alle 2-3 Stunden den Sonnenschutz auffrischen.
Kindertransport am oder mit Rad
Bei allen gängigen Transportmöglichkeiten gelten allgemein gültige Regeln.
Jedes Kind braucht:
- eine eigene Sitzmöglichkeit
- ein sicheres Gurtsystem (hier empfehlen wir die 5-Punkt-Gurte, da diese die höchsten Sicherheitsstandards erfüllen); außerdem sollte das Kind nicht in der Lage sein, dieses selbstständig öffnen zu können
- einen sicheren Helm (auch im Fahrradanhänger!)
Apropos Fahrradanhänger: Damit ist man vor allem bei ausgedehnten Radtouren mit Kindern perfekt gerüstet. Denn ein Anhänger ist zum einen für das Kind gemütlicher, bietet ein hohes Maß an Sicherheit und verfügt meist über ausreichend Stauraum, um Proviant, Kleidung und Spielzeug zu verstauen.
In einem Anhänger für Kinder können außerdem bis zu zwei Kinder gleichzeitig transportiert werden. Wenn darin nur ein Kind transportiert wird, freuen sich Mama und Papa über den zusätzlichen Stauraum, den ein Kinderfahrradanhänger für zwei Kinder bietet. :)
Tipps zum Fahren mit Anhänger
Wer Neuling auf dem Gebiet ist, sollte zuallererst Erfahrungen ohne wertvolle Fracht sammeln. Dabei geht es konkret um die Abstände, das Bremsen, den vergrößerten Wendekreis, usw. Zunächst gilt es eben die neuen Dinge selbst kennenzulernen und zu erproben. Nicht vergessen: durch das erhöhte Gesamtgewicht ist nämlich u.a. auch der Bremsweg länger!
Auch der erhöhte Platzbedarf in der Breite sollte bedacht werden: hier gilt, der Anhänger passt durch Engstellen, wenn man mit breit ausgefahrenen Ellenbogen nicht ankommt.
Bei Wendemanövern empfiehlt sich die linke Seite als die praktikablere, damit sich die Deichsel an der linken Stelle mit dem Hinterrad nicht in die Quere kommt.
Auf unebenem Gelände ist eine entsprechende Federung erforderlich. Nicht nur wegen des Komforts, auch um den noch empfindlichen Kinderrücken, gerade bei Kleinkindern, zu schonen. Manche Hersteller bieten variable Federungen an, die je nach Bedarf auf das Gewicht angepasst werden können. Bei anderen wiederum sind diese fix voreingestellt. Ein Tipp an dieser Stelle: lieber den Reifendruck etwas niedriger halten, das sorgt automatisch für eine bessere Federleistung.
Je nachdem wie alt das mitzuführende Kind ist, sollte hier auch an die passende Ausstattung gedacht werden. Bei Babys im Alter von bis zu einem Jahr ist die sogenannte Hängematte die sicherste und gesündeste Transportalternative im Fahrradanhänger.
Wichtig: Babyschalen und Hängematten passen immer nur für bestimmte Modelle. Eine Ausnahme ist die Weberschale: sie passt in die meisten Modelle!
Allgemeine Tipps & Sicherheitshinweise
Gerade bei längeren Ausfahrten sollte man umso genauer planen und besonders auf folgende Punkte Wert legen:
- immer ausreichend Proviant mitführen
- möglichst kurze Etappen einplanen
- passende Auswahl an Beschäftigungsmaterialien für die kleinen Fahrgäste mitnehmen
- viele Zwischenstopps für Essens- und Trinkpausen, aber auch zum Toben und Füße vertreten berücksichtigen
- für Spaß und Abwechslung sorgen :)
Zu einer ausreichenden Sicherheitsgrundausstattung gehört in erster Linie auch der Helm. Es besteht zwar keine gesetzliche Verpflichtung, allerdings sollten auch Eltern aufgrund der Vorbildfunktion nicht darauf verzichten. |