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Intercity-Trail, Etappe 5
Puchberg – Pottschacher H. – Payerbach

Intercity-5


Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Viele Höhenmeter, ein scharfer Anstieg, ein fast unmöglicher Downhill, dafür aber die gemütliche Pottschacher Hütte, Weidelandschaften mit Alm-Feeling und am Ende zum Abkühlen das Schaubergwerk Grillenberg – so die Eckdaten dieser abwechslungsreichen Etappe.

Schild

Etappe 5

Puchberg am Schneeberg – Rohbachgraben – Breitensol – Gadenweith – Bürg – Gut Gasteil – Pottschacher Hütte (919 m) – Prigglitz – Payerbach

Power-Strecke, HU Pfeil uppfeil down ca. 960 m,
3–3,5 Stunden

Anstieg
Schiebung beim Anstieg zur Pottschacher Höhe

Rast
Wohlverdiente Rast

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pottschacher Hütte
Prost! Die traumhaft gelegene Pottschacher Hütte ist eine ideale Tankstelle

Abfahrt
Roger versucht den scharfen Downhill wenigstens, sein etwas gequältes Lächeln verrät die Schwierigkeit dieses Trails

Start am Hinteren Hengstweg in Puchberg am Schneeberg. Ohne viel Aufhebens geht's gleich zur Sache.Am Plan sieht diese Anfangspassage, wie überhaupt die Etappe, harmlos aus – aber: Schiebung! Und zwar sprichwörtlich! Normalverbraucher werden hier bald absitzen und schieben – nicht das letzte Mal übrigens auf dieser Etappe. Weniger Trainierte werden ordentlich ins Schnaufen kommen, wie auch die bekannte, parallel verkehrende Schneebergbahn, die man mit Glück den Berg hinaufkeuchen hört.
Im Rohbachgraben wieder aufgesessen und mehr oder weniger flach dahin durch Föhrenwald. Auf der Breitensohl, einer netten Weidelandschaft samt Kühen und Glockengeläut, lassen wir uns anstecken vom geruhsamen Faulleben und pendeln genießerisch das gewellte Wiesengelände.

Breitensohl

Nach einem Blick auf den Krummbachstein wechseln wir auf Schotter und ein beschwingtes Auf und Ab durch Weiden und Kornfelder. Mit Gadenweith und Bürg durchfahren wir still und leise zwei kleine Weiher, um ja niemanden aufzuwecken. In Gut Gasteil fallen Skulpturen auf, die verstreut in der Landschaft stehen, als hätte sie dort jemand wahllos aufgesellt. So weiden Schafe neben in die Erde versenkten Quadern oder stehen Steinfiguren auf blühenden Feldern.

Gasteil
Kunst! Ein Steinquader mitten auf einer Schafweide

Immer wieder bleiben wir stehen, entdecken dieses oder jene Kunstwerk, machen uns Gedanken und versuchen ihre Bewandtnis zu verstehen. Und genau das will die Ausstellung "Kunst in der Landschaft", die hier alle zwei Jahre von internationalen Künstlern erstellt wird. Das Resultat ist jedesmal eine sehenswerte Symbiose von Kunst und Natur, eine Ausstellung, die erwandert – oder wie in unserem Fall: erradelt – werden kann/soll, ein vielschichtiges Erlebnis.

Wir müssen weiter – zum anstrengendsten Teil der heutigen Etappe, den Anstieg zur Pottschacher Hütte. In 30 Minuten gilt es etwa 300 Hm zu erstrampeln, zu erschwitzen, zu erfluchen. Wieder: Schiebung! Der Anstieg scheint kein Ende zu nehmen. Bei einer Jagdhütte schließlich gabelt sich der Weg: der eine führt zur Hütte, der andere – unser Weg – bergab. Bergab! Vorher aber kehren wir in die etwas abseits gelegene, aber ausgezeichnet geführte und nette Pottschacher Hütte ein (919 m, 2,5 Stunden).
Zufrieden, gesättigt und mit neuen Kräften kehren wir zur Weggabelung zurück, um einen wahren Knaller für Mountainbike-Gourmets zu erleben: einen Downhill der Extraklasse, wenn auch nur von Extremen zu schaffen, für Normalverbraucher unmachbar, eine Mission impossibel sozusagen! Ich will es versuchen, sitze auf und lege unverzüglich eine waschechte "Bretzn" in den Wald. Also lasse ich die Reiterei und stemme mich lieber zu Fuß den steilen, steinigen und rutschigen Weg hinunter. Von unten schnaufen uns zwei andere Biker entgegen, die meinen, dass dieser Weg auch zum Bergaufschieben unmöglich sei. Wie recht sie haben. Gratulationen jenen, die auf diesem Stück im Sattel bleiben.

In Prigglitz erreichen wir den rettenden Asphalt und setzen das Bergauf-Bergab des Weges bis zum Schaubergwerk Grillenberg fort. Wer Zeit hat, muss sich dieses kühle Abenteuer gönnen! Danach ist's wirklich nicht mehr weit und wir erreichen nach einer Stunde nach der Einkehr in die Pottschacher Hütte den Bahnhof von Payerbach.

Kurz vor dem Ziel
Die Weidelandschaft der Breitensohl gehört eindeutig zu den gemäßigten Abschnitten dieser Etappe

Kunst in der Landschaft/Gut Gasteil

Das Künstlerehepaar Charlotte und Johannes Seidl, beide freiberuflich tätige Bildhauer, haben seit 1989 Gut Gasteil zu einem Ort der Kunst ausgebaut. Jährlich finden in der Galerie vier Ausstellungen zeitgemäßer Kunst statt, die große Ausstellungsreihe „Kunst in der Landschaft" wird im Zweijahresrhythmus organisiert: internationale bildende Künstler werden eingeladen, auf den 16 ha Wiesen rund um Gut Gasteil ihre speziellen Ideen für diesen Ort zu verwirklichen

Schaubergwerk Grillenberg

Das Schaubergwerk nahe Payerbach erzählt die Geschichte des Kupferabbaus, aber auch die geologische Zusammensetzung des Berges. Über den geologischen Erlebnisweg, auf dem Gesteine systematisch der Entstehung nach präsentiert werden, erreicht man das 150 m über dem Ort gelegene Mundloch. Bereits in der Bronzezeit wurde hier der Kupferkies des Grillenberges beschürft. Die Innerberger Hauptgewerkschaft schlug 1791 den ältesten Stollen, den Maria-Schutz-Stollen, an und erreichte nach 15 m das Erz.
Die Strecke ist gut beleuchtet und mit Stahltürstöcken gesichert. Die Dauer der Führung beträgt etwa eine Stunde. Das ganze Jahr hat es im Bergwerk ca. 8°C. Eine warme Bekleidung wäre angenehm! Ebenso ist festes Schuhwerk empfehlenswert! Helme und Notbeleuchtung werden beigestellt. Info: www.payerbach.at, www.helnwein.eu/schaubergwerk

Ausgangspunkt:
Größere Kartenansicht
Schwierigkeiten:
Die Bergwertung Pottschacher Höhe ist allein von trainierten Bergspezialisten zu schaffen, detto der Downhill. Ansonsten heißt es hier absitzen und schieben – macht nichts, sieht eh keiner ...
Bewertung:
Power-Strecke
Gesamthöhenmeter:
960 m
Gesamtfahrzeit:
3–3,5 Stunden
Attraktionen:
Pottschacher Höhe, Schaubergwerk Grillenberg
Einkehrmöglichkeiten:
Pottschacher Hütte
Karte:


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