1.
Tag
Basislager (4450m) - Punkt 4950m
HM:
500/GZ: 1,5 Stunden
Zelt
am Bach ... sehr idyllisch ...
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Das
Wetter stellt sich vor ...
Wir
verbringen den Tag damit, unsere Ausrüstung zu sichten, auf Vordermann
zu bringen und uns nach der anstrengenden Anreise auszuruhen.
Um
aber
nach der langen Fahrt auch wieder in Form und Rhythmus zu kommen, starten
Otto, Bernhard und ich zu einer Erkundungstour in Richtung Lager 1.
Ein mühseliges Unterfangen: keuchend hoch, immer höher über
Schotterhänge, Kuppen, Halden; keine Stellen zum Verschnaufen,
ewig mehr oder weniger steil bergauf, bergauf, bergauf.
Erstmals
erfahren wir auch, wie grantig das Wetter hier sein kann. Blitzschnell
zieht es zu. Bevor wir noch die Schlechtwetterfront entdecken, beginnt
es zu graupeln und zu grollen. Schnell deponieren wir die mitgeschleppten
Zelte und steigen eilig ab. Zurück im Basislager, klart es wieder
auf und strahlt die Sonne, als wäre nichts gewesen. Eine ganz und
gar nicht höfliche Vorstellung des Wetters ... |
2.
Tag
Basislager
- Lager 1 (5400m) - Basislager
HM:
1000/GZ: 3,5 Stunden/2 Stunden
Wieder
ins Base zurück (Blick ins Pamir)
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"Sch...
Schnee!"
Die
erste ernst
zu nehmende Etappe. Das Ziel: Lager 1. Aufbruch nach dem Frühstück
mit schwerem Gepäck und Skiern am Buckel. Obwohl wir uns viel,
viel Zeit lassen, schnaufen wir ordentlich. Dieser erste Abschnitt zehrt
an den Kräften. Zudem bin ich mit Skischuhen unterwegs, da ich
dummerweise meine Bergschuhe zu Hause gelassen habe.
Lager
1 liegt an der Grenze zwischen dem Gletscherbruch und einem
Schotterhang, der mal schneebedeckt, mal aper sein kann. Vom Lager weg
reicht eine fahrbare Schneerinne bis zur Hälfte des heutigen Aufstiegsweges.
Hubert probiert sie gleich aus, kommt fluchend zurück - "Sch...
Schnee!".
Wir
bauen ein Zelt auf, verstauen dort unsere Ausrüstung und kehren
ins BL zurück. Nachdem ich heute ordentlich ans Limit gehen musste,
schraube ich meine Erwartungen, was den Gipfel betrifft, um einiges
zurück. Die Eintragung in mein Tourenbuch lautet dementsprechend:
"Bin saumüde, werde heuer den Gipfel nicht schaffen, will
nur heil wieder runterkommen".
Später
wird sich herausstellen, dass gerade diese erste Etappe die schwerste
war, zumal wir noch nicht den Rhythmus gefunden und uns weder an die
Höhe noch an die Lastenschlepperei gewöhnt haben.
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3.
Tag
Rasttag
im Basislager
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Alles
auf eine Karte ...
Nach
der gestrigen Anstrengung ist heute totale Erholung angesagt. Schlafen,
essen, spazieren gehen, blödeln ...
Nachdem
das Wetter zu halten scheint,
beschließen wir, kurzen Prozess zu machen und alles auf eine
Karte zu setzen - und diese Karte heißt "Schnelligkeit".
Wir sind uns sehr wohl im Klaren darüber, dass wir ans Limit
gehen und alle Energie für einen Versuch investieren
müssten - ein zweiter Anlauf wäre dann nicht
mehr möglich. Wir wollen - müssen! - die gute Laune
des Berges ausnützen, gleichsam still und heimlich, ohne dass es
Berg und Körper merken, durch das Schönwetterloch auf den
Gipfel schlüpfen und uns genauso verstohlen wieder davonmachen
- darin besteht unsere einzige Chance!
Tag
4: Unsere Gruppe - lückenhaft ...
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