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Nikolo am

Anninger

Josef Schöffel-Wanderweg, Wienerwald, 675 m; 6. Dezember 2003

Anninger

Guide/Text: Erich, Bilder: Erich

Intro

Auf den Anninger - eine klassische, schöne und geschichtsträchtige Wienerwald-wanderung. Mit der Markierung des Josef Schöffel-Wanderweges hat man dem „Retter des Wienerwaldes" (1873-1882 Bürgermeister von Mödling) ein Denkmal gesetzt. Den Husarentempel ließ Fürst Liechtenstein für seine Lebensretter in der Schlacht von Aspern (1809) errichten. Und nicht zuletzt ist das schöne Wandergebiet von Wien aus sehr leicht erreichbar.


Aufstieg

Mödling (Parkplatz bei der Goldenen Stiege) - Ruine Mödling - Husarentempel (Kleiner Anninger) - "Matterhörndl" - Krauste Linde - Kaisergerndl - Anninger Schutzhaus - Jubiläumswarte (675 m)

HU ca. 650 m

 

 

 

 

 

 

 

Husarentempel
Am Husarentempel

Nikolo am Anninger

 


Im Schutzhaus

 

Route: Wir starten beim Parkplatz bei der Goldenen Stiege. Von Felsen und Schwarzföhren begrüßt, gehen wir den stets steigenden Weg entlang. Nach einiger Zeit erreichen wir die Ruine Mödling und können diese mit ein paar Schritten abseits des Weges erkunden. Darunter können wir die alte, schöne Meiereiwiese mit dem Gasthaus Föhrenwiese sehen. Weiter den Josef Schöffel-Weg um den Kleinen Anninger. Auch am Husarentempel auf dem Kleinen Anninger kommen wir vorbei, eine Besichtigung wäre möglich. Wir gehen weiter den J. Schöffel-Weg entlang und treffen auf das Matterhörndl (Kletterfelsen und urzeitliche Kultstätte). Nun einen Fahrweg entlang, bis wir direkt auf die Krauste Linde stoßen. Von dort geht es über das Kaisergerndl hinauf zu unserem letzten Anstieg – zum Anninger Schutzhaus.

Nach der Stärkung und Rast im Schutzhaus können wir es getrost wagen, die Anhöhe der Jubiläumswarte zu erklimmen, um von dieser aus die Aussicht zu genießen.

Erichs Tourenbericht: Am Treffpunkt beim Parkplatz zum Bockerl ging’s trotz starken Windes frohen Mutes los. Alice, Chipsy, Elisabeth, Berfex, Rudolf und ich waren gekommen, um den Anninger zu bezwingen. „Sind alle warm angezogen?" Ja, wir sind wetterfest!

Der Anstieg lässt uns trotz starken Windrs nicht auskühlen. Erfreut stellen wir fest, dass es sich in einer kleineren Gruppe bestens plaudern lässt. Schnell da und dort ein Foto und weiter geht's. Die Ruine Mödling lassen wir aus, trotz vieler Taschen- und Stirnlampen wollen wir nicht wieder in der Finsternis landen, außerdem verspricht die Wetterlage nichts Gutes.

Geschichtliches gibt es trotzdem genug zu erfahren und bestaunen. So kommen wir zur (nicht mehr vorhandenen) Breiten Föhre, einem ca. 450-700 Jahre alten Baum, der 1997 umgeschnitten werden musste. „Oje, ein Jahr vorher hab’ ich ihn noch gesehen!" Weiter zum Husarentempel. Dort merken wir, dass uns bis jetzt die Bäume vor dem starken Wind geschützt hatten: „Haltet’s die Kapperln fest!“. „Waaahh, mich zieht’s runter!“, hört man es rufen. Ein Foto noch - bitte schnell – wir wollen runter!

Nach diesem luftigen Erlebnis tut ein Schluck heißer Tee gut. Krampusse und Nikoläuse werden ausgepackt, jeder kriegt einen. „Jöö, lieb, danke sehr!" Auch leckere Bio-Äpfel kommen zum Vorschein und sogar ein Riesensack voller Erdnüsse. Nikolo am Anninger, wer hätte das gedacht!

Gestärkt wandern wir weiter, von den Bäumen windgeschützt. Bei der Krausten Linde vorbei - „Nein, es ist keine Frau!" - ein Foto noch vor der Linde, das Schutzhaus naht schon. Gut, denn so mancher Magen knurrt bereits. Dort angekommen, muss erst einmal Licht gemacht werden. Alle Tische sind frei, später füllen sich diese doch noch. Leider haben wir unseren Mountainbiker Bergradler irgendwie verpasst.

Köstliche Speisen werden verdrückt, neue Wander- und sonstige Ideen geboren. „Kletterkurse könnten wir absolvieren!" Wir wollen im neuen Jahr recht viel unternehmen! „Ein Jahresrückblick auf die Gemeinschaftstouren wäre nett." Gute Idee, wird gemacht!

„Könnten wir nicht zu Silvester rund um Mitternacht eine Wanderung machen?" Ja, könnten wir. „Vielleicht auf den Bisamberg – dort war ich mal zu Silvester, eine ungemein schöne Aussicht auf Wien!" Guter Vorschlag, stellen wir ihn mal ins Forum, vielleicht können einige diesen spontan entstandenen Ideem etwas abgewinnen.

Erfrischt von Speis und Trank und vor allem von unseren Ideen und Vorschlägen wanderen wir munter weiter. Wir wollen noch die Jubiläumswarte besuchen und machen uns auf den Weg. Der Wetterbericht stimmt, es wird immer windiger, es beginnt zu schneien. „Ob es uns von der Warte bläst?" Hat es nicht, aber fast.


Auf der Jubiläumswarte
Auf der Jubiläumswarte

Abstieg

Wie oben

 

Im Schneesturm

Trotz sehr guter Stimmung beschließen wir angesichts des schlechter werdenden Wetters direkt abzusteigen. Da war gut so, denn der Schnee peitscht uns bald ins Gesicht. Wegen des Sturmes tat das sogar schon ein bisserl weh - Peeling pur!

Wie geht man schnell bergab? Einige lernen, mit der richtigen Hüftstellung sicheren Schrittes möglichst flott bergab zu laufen. „Du kommst daher wie John Wayne!“ Wir waren trotzdem recht schnell unten, rund fünf Stunden Gehzeit sind zusammengekommen. Besser, als in Einkaufstempeln herumzuirren, da waren wir uns einig.
Am Parkplatz angekommen, ließen wir die Wanderung im Waldgasthaus Bockerl ausklingen. Wir fanden, dass es eine schöne Wanderung war und freuen uns schon alle auf zukünftige Unternehmungen. „Ich war das erste Mal dabei, war recht schön mit euch!" „Wir sehen uns beim Grazer Advent!" „Kommt alle gut nach Hause, wir sehen uns wieder!"


Schwierigkeiten:
Einfache Wanderung. Streckenweise steile und steinige Aufstiege, bei Nässe Rutschgefahr, Stöcke von Vorteil
Höhenmeter: 650 m
Gesamtgehzeit: ca. 6 Stunden
Beste Jahreszeit: Der Anninger geht eigentlich immer.
Kinder: Ab 11
Hund und Katz': Gut geeignet
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeiten: Föhrenhof, Krauste Linde, Anninger Schutzhaus, Waldgasthaus Bockerl
Karte: Österreich Karte 58 + 76