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Das Forum goes EU

Nationalpark Thayatal

Forums-Gemeinschaftstour
8. Mai 2004, Tschechien

Thayatal

Guide: Erich, Text: Erich, Bilder: Karin 3108, Kri-Kri

Intro

Das Thayatal ist bekannt als naturbelassene Landschaft mit beeindruckenden Fels- und Steinformationen, biologischer Artenvielfalt und schönen Heiden. Diese enge Verzahnung an Lebensräumen ermöglicht eine beeindruckende Artenvielfalt. An heimischen gefährdeten Tierarten sind unter anderem der Schwarzstorch, Fischotter, Kammolch, die Smaragdeidechse und 14 Fledermausarten nachgewiesen. Aber auch für Türkenbund, Sauerklee, Seidelbast, Einblütiges Perlgras, Frauenschuh und - bisher in Österreich unbekannt - das Weichhaarige Federgras und die Dickfuß-Segge finden sich ideale Lebensbedingungen. Die tschechische Seite des Nationalparks (Podyjí) ist gut beschildert und die Informationen sind auch in deutscher Sprache geschrieben.


Route

Znaim ­ Nationalpark Thayatal/Podyjí ­ Hnanice ­ Mitterretzbach ­ Retz

GZ 6 ½ Stunden, 22 km

Wir treffen uns am Südbahnhof und fahren mit der Bahn nach Retz. Dort steigen wir um und fahren bis Znaim. Der tschechische Zugwagon, eher ein Autobus auf Schienen, ist eine Fahrt wert! Von Bahnhof Znaim gehen wir über den vorgelagerten Busbahnhof und biegen in die Hauptstraße Videnská ein. Wir erreichen den Platz Námésti Republický und steigen links die Dyjská zum Thayasteg hinab (schönster Anblick der Altstadt!).Blick auf die Altstadt
Nun am rechten Flussufer aufwärts bis zur Brücke unterhalb der Staumauer und südlich auf den Kravi Hora (Kuhberg). Über die Znaimer und Poppitzer Heide (prächtige Rückblicke auf das vieltürmige Znaim) geht's wieder Richtung Thaya und entlang der Flussschlingen durch eine beeindruckend schöne Flusslandschaft. Bald erreichen wir den Sealsfield-Felsen, der schon Charles Sealsfield, alias Karl Postl, als Rast- und Aussichtspunkt diente. Dieser Platz erlaubt einen prachtvollen Tiefblick auf die sich dahin schlängelnde Thaya und hinüber zum Königsstuhl, wo König Sobieski geweilt haben soll.
Frisch weiter entlang der Thaya, begleitet von beeindruckenden Steinformationen. Danach stoßen wir auf die Ruinen der Bastuv mlýn (Wassermühlen). Nach diesem markanten Punkt wandern wir in Richtung Hnanice, wo im Gasthaus schon ein Platzerl für uns reserviert ist.
Dann ausgeruht und gestärkt nach Mitterretzbach. Über einen kleinen Grenzübergang, der über Nacht gesperrt ist. Auf der österreichischen Seite angelangt, wandern wir zu unserem Zielpunkt Retz.


 

Gipfeltreffen-Truppe

 

 

 

 

 

 

 

 

Urwald
Urwald

 

Der Thaya entlang
Der Thaya entlang

Karin
Karin3108 beim Survivel-Training

Beim Essen

Bericht Erich: Die Idee für unsere Thayatalwanderung war bereits im Vorjahr entstanden: Regina, Susi und Erich hatten dort eine geführte AV-Wanderung mitgemacht und waren vom grenzüberschreitenden Nationalpark so begeistert, dass sie an eine Wiederholung dachten.

Diesmal sind es 17 Forums-Wanderer geworden, die sich dieses Naturerlebnis nicht entgehen lassen wollten. Die Wanderung erfolgte natürlich nicht ohne die obligaten "Hoppalas": Bereits am Südbahnhof gingen uns nämlich die ersten drei Wanderer verloren. Mit Hilfe eines Retzer Zugführers (Mitnahme nach Dienstfahrt im eigenen Auto) und einer raschen Taxifahrt kamen die Verlorenen in Znaim doch noch an.

Von dort gemütlich nach Retz, wo wir Magda aufsammeln und den autobusähnlichen Zug nach Znaim nehmen. Eine holprige Fahrt mit toller Aussicht. Rüttelkino inklusive! In Znaim besichtigen wir eine 900 Jahre alte Kirche, bevor wir zur Thayabrücke aufbrechen. Dort geht uns plötzlich der 14. Wanderer ab. "Wer fehlt? Waren wir nicht 15?" "Mensch, du musst dich doch selbst auch dazuzählen!" Ajo. Stimmt!

Bei bestem Wetter wandern wir über die Kuhheide Kravi Hora. Dieselben Hunde wie im Vorjahr kläffen auch heuer hinter dem Zaun und derselbe alte Oldtimer-Skoda steht noch immer im Garten. Es scheint sich hier in Tschechien nicht sehr viel sehr schnell zu ändern. Aber der Schein trügt. "Haalt, im Bericht vom Vorjahr steht: gleich beim Marterl rechts!". Später stellt sich heraus, dass das Marterl im Plan später kam und dieses ein neues war. Aber das war eben später! Zu spät! Kehrt Marsch und den Weg direkt zur Thaya! Zumindest war der markiert, aber sehr abenteuerlich! Holzarbeiter bestaunten uns, wir das eingespannte Arbeitspferd. Gefällte Bäume liegen kreuz und quer wie riesige Mikadostäbe über unserem Weg, das Gehölz wird immer dichter. An saftigem Grün mangelt es hier sowieso nicht.

Eine Handynachricht kündigt drei Nachkommende an, wir warten auf sie. "Ist das auf der anderen Flussseite nicht eine Warte? Die müsste dann ja auch in der Karte eingezeichnet sein!" "Ajo, dann sind wir eigentlich noch so 200 Meter von unserem angepeilten Ort entfernt." Auch gut! Nach ein paar Echo-Erfahrungen (Der Kuckuck ruft nicht bei jedem zurück!) wandern wir alle zusammen weiter. "Haalt da vorne, hier ist auch noch ein Weg!" Gut, direkt an der Thaya entlang kommt irgendwann mal der gelb markierte Weg. Die Planleser zurück, alles ab zur Thaya!

Was vorhin gerade noch als Wanderweg durchging, wird jetzt zum Adventure-Parcours! Moosbewachsene Felsblöcke, rutschige Erd-Laubhaufen, herabhängende Äste - wir absolvieren den Parcours trotzdem mit Bravour und erreichen bald den Weg am Fluss. Erleichtert genießen wir Wetter und Landschaft und gelangen zu den Ruinen der Wassermühlen. "Diese Mühlsteinräder schauen aus wie die Räder von Fred Feuerstein's Auto!" Nur eine kleine Rast, da uns der Hunger weiter nach Hnanice zur Einkehr treibt. Dort warten köstliche Speisen auf uns und das noch recht günstig: Exotisches und Bodenständiges, dazu das tschechische Bier - wir haben es uns verdient. Gestärkt machen wir uns zum Grenzübergang Mitterretzbach auf. Vor Retz tauchen plötzlich Gewitterwolken auf - "Wer hat denn nicht aufgegessen?"

Bedroht von schwarzen Wolken verzichten wir auf idyllische Bergrücken und steuern Retz direkt über Stock und Stein an. Das war auch nötig, nach kurzer Zeit bereits beginnt es zu regnen und hageln. Nach zwei Stunden erreichen wir den Bahnhof von Retz und den vorletzten Zug nach Hause.


Anforderungen:

An der GrenzeSchöne und einfache Frühlingswanderung mit geringen Höhenunterschieden. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Achtung: Reisepass nicht vergessen!

Gesamtgehzeit: ca. 6,5 Stunden, 22 km
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeiten:

Hnanice, Gasthaus Vinohrad; in Retz

Internet:

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