DAS
Naturjuwel des Hochlantsch-Gebietes schlechthin ist zweifellos die Bärenschützklamm,
die zu den längsten und schönsten wasserführenden
Felsklammen Österreichs gehört. Auf engstem Raum bietet
hier die Natur alles, was man sich ein Naturliebhaber nur wünschen
kann: Wiesen, Wälder, enge Felsschluchten, tosende Wildwasser und
jede Menge sehenswerter Flora. Die Klamm - ein Spielplatz des Wassers
seit Jahrmillionen. Man erlebt hier ein Stück Natur von überwältigender
Eindringlichkeit.
Aber
dem nicht genug - wer weiterwandert auf den Hochlantsch, dem
bietet der Naturfreunde-Klettersteig (auch "TVN-Steig")
jede Menge Thrill und Handarbeit. Der Gipfel des Hochlantsch
wartet mit tollem Weitblick auf.
Das
Wanderparadies vervollständigen die Hütten "Zum
guten Hirten" und der "Steirische Jokl", die
den Magen in vorzüglicher Weise bedienen.
Eine
Tour also gerade richtig für die Zeit zwischen den (Jahres-)Zeiten.
Mixnitz - Bärenschützklamm - Ghf
"Guter Hirte"
2
Stunden, 762 Hm
Vom Parkplatz in Mixnitz (zwischen Bruck/Mur und Fronleiten)
durch das Bärenloch und den Kaskadenfall etwa 1 Stunde
bis zum eigentlichen Eingang der Klamm. Dort zahlen wir gerne für
die Erhaltung dieses Naturlehrpfades. Dann durch das anfangs
noch recht weite Tal, die kühn angelegte Steiganlange wartet mit
sechs Leitern auf, Stegen und Holztraversen auf. Im zweiten, engeren
Teil gelangt man in das Herzstück der Klamm (ca. 900m) mit seinen
wilden Abgründen, tosenden Wassern, atemberaubende Kaskaden des
Wassers und 200-300 m hohen Kalkwänden. Im dritten Teil verliert
die Klamm ihre Kühnheit, in Traversen steigen wir direkt über
den Mixnitzbach.
Vom
Klammende erreicht man nach 20 Minuten Almgasthaus "Zum guten
Hirten" (1209m) und betrachten unser nächstes Ziel:
den Hochlantsch.
Will
man hier bereits umkehren, nimmt man vom "Guten Hirten" den
sog. "Prügelweg", der steil durch Wald auf die
Schweigeralm und an der Burgstallwand-Höhle vorbeiführt.
Naturfreunde-Klettersteig
(B)
2,5
Stunden, 350 Hm
Vom
"Guten Hirten" aus gehen wir über einen romantischen
Almboden zum bekannten Wallfahrtsort Schüsserlbrunn (1398m),
einem einzigartigen Felswinkel mit dem urigen Gasthaus, dem "Steirischen
Jokl".
Von
dort steigen wir kurz ab, gelangen auf eine Forststraße, folgend
dieser (rechts immer von den Lantschmauern begleitet) mit wachsamem
Blick, denn wir dürfen jene Steinmandln nicht verfehlen, das als
einzige Markierung den Zustieg zum Naturfreunde-Klettersteig anzeigen.
Nun aufwärts durch dichten Wald, über zwei Forstwege, an einer
Jagdhütte vorbei bis zu einer grünen Tafel "Naturfreunde
Klettersteig". Steinmandln weisen den Weg bis zu den ersten
Versicherungen.
Nach
einer erdigen Rinne eine Stufe, wo an das Wandbuch hinterlegt
ist. Ab dem Lantschkar heißt es ordentlich zugreifen. Ketten,
Drahtseile erleichtern die Kletterei durch den festen Fels der Lantsch-Mauern.
Steinschlaggefahr! Kurz vor Ende des Steiges entweder leicht durch eine
Rinne oder senkrecht empor (Steigbügel) auf einen luftigen
Grataufschwung, diesen traversiert und weiter aufwärts über
den bewaldeten Rücken zum markierten Normalweg. Nach etwa
15 Minuten stehen wir am Gipfel des Hochlantsch (1720m) und blicken
bis zum Hochschwab. An klaren Tagen soll man sogar bis in die
ungarische Tiefebene sehen können ...
Abstieg:
2,5
Stunden
Für
den Abstieg zum Ausgangspunkt wählen wir den durch Wald führenden
Normalweg zum "Steirischen Jokl" zurück,
legen dort eine ordentliche Pause ein und kehren über die weiten
Serpentinen des Prügelwegs über die Schweigeralm
zum Eingang der Bärenschutzklamm zurück, von wo wir es
nicht mehr weit zum Parkplatz haben.
Gesamtgehzeit:
Höhenunterschied:
6-7
Stunden
1400m
Tipps:
Für
Ungeübte und Kinder ist die Klamm wegen der
großen Höhenunterschiede
nicht zu empfehlen. Auch der Steig ist ausschließlich
Fortgeschrittenen und Schwindelfreien vorbehalten.
Die
Steinschlaggefahr
an manchen Stellen des Steiges ist nicht zu
unterschätzen - ein Helm empfehlenswert.
Die
Länge der
hier vorgestellten Tour (6-7, für Gemächliche sogar 8 Stunden!)
ist genauso zu beachten wie die berüchtigte Gewitteranfälligkeit
dieses Gebietes.
Wissenswertes:
Mixnitz
verdankt seinen Namen den nach der Völkerwanderung im 6./7. Jahrhundert
eingewanderten Alpenslawen, die den Mixnitzbach als "muza"
= Sumpf, Moor - bezeichneten. In Urkunden finden wir es um 1170 als
"Mushnitz", 1398 als "Mugsnitz" bezeichnet.
Wer
durch die Bärenschützklamm geht, durchwandert steingewordene
Erdgeschichte. 400 Millionen Jahre, in denen vor allem das Wasser
die vielen Höhlen, Karren, Rillen und Felskolke aus dem Gestein
gemeißelt hat. Der Steig ist dem Grazer Alpenclub zu verdanken,
der vor 100 Jahren weite Strecken durch frei schwebende Steigleitern
zugänglich machte. 1978 wurde die Klamm wegen ihrer einmaligen
Naturschätze zum Naturdenkmal erklärt.