Eine lange,
anstrengende Hundstour, die man ohne weiteres auf zwei Tage aufteilen
könnte. Legt man sie als Tagesmarsch an, wird man - charakteristisch
für den "dürren Stein" - eine ordentliche Kondition sowohl im
Gehen als auch im Fluchen aufbringen müssen, denn am schier endlosen
Hochplateau, wenn du jeden der zig Vorgipfel für das Ende der Tor-Tour
hältst und genauso zig Mal einsehen musst, dass es wieder ein gehöriges
Stück weiter geht, auf und ab, quer und krumm, zieht er dich an der
Nas´ herum, dann, ja dann neigt selbst der geduldigste Wanderer dazu,
diesen Berg zu verwünschen. Was haben sich die Gämsen nicht
schon anhören müssen! Wären sie Papageien, man hielte sie
für Anarchisten. Endlich, endlich steht man oben und genießt
Ötscher & Co, Hochschwab und die brennenden Muskeln. Aber
der Berg lohnt jede Anstrengung mit Begegnungen der besonderen Art: mit
Gämsen, Rehen, Salamandern und den Wegelagerern der Ostalpen - den
Dohlen. Schummrige Wälder, die einmalig karstige Hochfläche
mit seinen tiefen Dolinenmulden, die zerfurchten Karrenbildungen
im weißen Dachsteinkalk und die wohltuende Einsamkeit lassen
jeden Fluch schnell verklingen. Der Weg selbst ist penibelst markiert,
selbst bei Nebel kann da kaum etwas passieren.
Kinder:
Als Tagestour
wie hier vorgestellt für Kinder nicht geeignet (vor allem
der Flucherei wegen...). Mit Übernachtung in der Ybbstaler Hütte
sehr wohl ab 10. Attraktiv der Fischteich "Am Sommerhof", die aufregende
Fauna und Flora sowie die Hütte selbst, die mit Schaukel, Rutsche
etc. ausgestattet ist.
Tipps:
Verfügt
man über zwei Autos, wählt man am besten einen anderen Abstiegsweg:
durch den Lechnergraben, den Steinbachgraben oder am besten:
durchs schöne Seetal mit seinen drei Biotopen und dem Lunzer
See am Ziel.
Geschicht(en):
Gewaltige
Höhlensysteme bilden das poröse Innere des Berges, die
Lechnerweidhöhle zählt zu den größten Höhlensystemen
Niederösterreichs. Bekannt wurde der Dürrenstein durch seine,
sich durch Miniatur-Inversionen bildenden Kälteseen (wie z.B.
das Grünloch), in denen mehrmals Werte von minus 50 Grad gemessen
wurden. Im März 1932 stellten Meteorologen gar 52,6 Grad fest - die
tiefste je in Mitteleuropa gemessene Temperatur. Also Vorsicht im Winter!