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****-Abenteuer für Jung und Alt

Falkenschlucht
Nixhöhle
Walsterursprung
Tirolerkogel

Juli 2005

Falkenschlucht, Nixhöhle, Walsterursprung, Tirolerkogel

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Eine Tour mit ****-Abenteuerfaktor für Jung und Alt: Eine geheimnisvolle Felsschlucht, eine finstere Höhle und ein famoser Aussichtsberg mit gastfreundlicher Hütte. Die Tour von Ulreichsberg durch die Falkenschlucht auf den Tirolerkogel und zurück am Walster-Ursprung vorbei verlangt zwar Kondition, belohnt aber mit jeder Menge Kostbarkeiten und Erlebnissen für Feinschmecker.


Anfahrt & Aufstieg

Ulreichsberg (871 m) - Falkenschlucht - Nixhöhle - Innereben (609 m) - Dachsental - Lackenboden - Tirolerkogel (Annaberger Haus, 1377 m)

HU ca. 800 m / GZ 4½-5 Stunden

Die Falkenschlucht
Die Falkenschlucht


Die Knickerbocker-Bande in der Nixhöhle
Die Knickerbocker-Bande in der Nixhöhle

 

 

 

Schmetterling

Von Ulreichsberg weg ausschließlich auf einer flachen Forststraße gerade gut zum Aufwärmen mal durch Wald-, mal durch Weidegelände, bis das Schild "Falkenschlucht" nach links zu einem der Höhepunkte der Tour lenkt. Zunächst noch über eine Kuhweide und bis zu einer Abzweigung Richtung Tirolerkogel. Wir bleiben am Weg zur Falkenschlucht, passieren eine kleine Jagdhütte, ein Gedenkkreuz, schließlich - begleitet vom Rauschen des Falkenbachs - in die Schlucht. Hier über Stege und Brücken durch ein einmaliges Naturdenkmal und eine selten bizarre Szenerie! Pioniere des Bundesheeres haben die Steiganlage mit Treppen, schmalen Stegen und Geländern tadellos instand gesetzt, sodass man den romantischen Tobel auf sicherem Weg durchwandern kann. Hier sollte man sich genügend Zeit lassen, denn nach und nach verengt sich der anfangs noch weite Felskessel zu einem finsteren Spalt, durch den sich die Steiganlage gerade noch zu zwängen vermag, immer wieder übersteigt man quirrlige Wasserspiele, vermodernde Bäume und Felsblöcke, berührt moosige Wände und atmet den Duft feuchten Gesteins. Auf jeden Fall ein lohnendes Ziel für Familien mit Kindern!

Ein Fest für Kinder!
Ein Fest für Kinder!

Dem nicht genug wartet etwas abseits die Nixhöhle! Ein bezeichneter steiler Seitenweg führt von etwa der Mitte der Schlucht zum Eingang der Gruft. Dann heißt es, die hoffentlich mitgeführten Taschenlampen auszupacken und in das Innere des Berges vorzudringen. Die 70 m lange Nixhöhle heißt nicht so, weil man darin nix sieht, sondern weil die weißlichen Ablagerungen der so genannten Bergmilch früher als "Nix" bezeichnet wurden.
Nach diesem Abenteuer wieder zur Falkenschlucht zurück und zum spaltartigen unteren Klammportal, wo Tische und Bänke zur nachklingenden Rast einladen. Die Begehung der Schlucht erfordert etwa 1 Stunde Gehzeit und die Überwindung von etwa 180 Höhenmetern.
Nun könnte vom unteren Schluchteingang bequem durch das Retzbachtal nach Türnitz gewandert werden, so man auf dem kleinen Parkplatz beim sog. "Eisernen Tor" ein zweites Gefährt parken hat (45 Minuten).
Dem, der die Tour aber noch mit einem Gipfel und einer zünftigen Hütteneinkehr krönen will, sei der Aufstieg zum Tirolerkogel anzuraten. Das allerdings hat es in sich, sind nun 800 Höhenmeter am Stück zu bewältigen! Am unteren Klammeingang auf Forststraße nach Innereben (609 m), bis ein Wegweiser links zum Tirolerkogel weist, während der rechte Weg nach Türnitz führt. Achtung: Der nächste Wegweiser, der vom Güterweg auf einen schmalen Waldsteig lenkt, steht etwas versteckt links in der Botanik. Den besagten Waldsteig nun steiler werdend hoch ins Dachsental. Auf den Almflächen des Lackenbodens kann dann erstmals verschnauft werden, bevor ein Fahrweg sanft ansteigend um den Lindkogel herum führt. Letztendlich rechts über reich beblumte und bekräuterte Wiesen hinauf zum Tirolerkogel mit dem Annaberger Haus. Geschafft! Der sprichwörtliche Höhe-Punkt der Tour ist erreicht, das Bierchen bestellt und die Lunge wieder gerade gebogen.

Das Annabergerhaus am Gipfel des Tirolerkogels
Das Annabergerhaus am Gipfel des Tirolerkogels

Abstieg

Am Gscheid - Walser-Ursprung - Ulreichsberg

HU ca. 500 m / GZ 1 ½ StundenEiner der Malplätze
Einer der Malplätze

Auch der Abstieg verläuft vorwiegend über Güterwege, wobei man hie und da an sog. "Mal-Plätzen" vorbeikommt. Eine nette Idee für kreative Kinder, die an besonders inspirierenden Stellen auf einem Baumstumpf Platz nehmen und ihrer Phantasie freien Lauf lassen können. Nun sanft bergab bis zum sog. "Gscheid", dort auf den Weg 655, alias "Arthur Krupp Denkmälerweg", Richtung Walser-Ursprung. Nach einer halben Stunde hat man diesen mit Steinmälern und Brunnen gekennzeichneten Ort erreicht. Auch ein nettes Platzerl. Die Flaschen mit bestem Wasser aufgefüllt und auf zum Endspurt! Den Forstweg bequem weiter, immer begleitet vom jungen, sich munter durch die Wiese schlängelnden und pausenlos quasselnden Rottenbach - wohlgemerkt: nicht "Walster Bach"! Was die Frage ergibt: Weshalb feiert man hier groß den Ursprung der "Walster", wenn weiter unten dieselbige plötzlich "Rottenbach" heißt, bis derselbige unweit des Hubertussees wieder als "Weiße Walster" plätschert? Einerlei. Wir nähern uns dem Ende des Weges und entlang der Landstraße Richtung Ulreichsberg dem Parkplatz.

Walster-Ursprung
Walster-Ursprung

Schwierigkeiten:
In der Falkenschlucht sind die Stege nach Regenfällen äußerst rutschig! Kinder an die Hand nehmen! Ansonsten sind die Steiganlagen der Schlucht mit Geländern versehen, an einer Engstelle ist zusätzlich ein Drahtseil gespannt.
Höhenmeter: Etwa 800 in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 6 - 6,5 Stunden
Beste Jahreszeit: Am besten nach Regenperioden vom Sommer bis Mitte Herbst, wenn die Bäche wirklich Bäche sind.
Kinder: Die Falkenschlucht, ob von Türnitz oder von Ulreichsberg, ist für Kinder ein absoluter Knüller. Dazu noch die Nixhöhle für Mutige und jede Menge Wasserspiele. Der Aufstieg zum Tirolerkogel ist in Anbetracht der vielen Höhenmeter Kindern kaum zuzumuten.
Hund und Katz': Gut geeignet
Ausrüstung: Pack-Checkliste, Taschenlampe für die Nixhöhle nicht vergessen!
Einkehrmöglichkeiten:

Annaberger Haus am Tirolerkogel

Karte: Freytag & berndt "Ötscherland - Mariazell - Scheibbs - Lunzer See", WK 031
Internet:

Türnitz
Annaberg