Der
am östlichen Rand des Wienerwaldes gelegene "Naturpark Föhrenberge"
bietet - auch im Winter - jede Menge Attraktionen für erlebnisreiche
Familienausflüge. Als da wären die für den Namen des
Parks verantwortlichen, imposanten Schirmföhren - auf wienerisch
auch "Parapluie-Bäume" bezeichnet -, die uralte "Breite
Föhre", der Husarentempel, die Rodelbahn vom Anningerhaus
- aber langsam und der Reihe nach ...
Wander-Rodel-Mix
Hotel-Restaurant
Richardhof (370 m) - Maibründl - Kaisergerndl - Anninger
Schutzhaus - Eschenkogel (Jubiläumswarte,653 m) -
Rodelabfahrt zur Krausten Linde - Breite Föhre (379
m) - Sulzwiese - Richardhof
HU
ca. 300 m, GZ 2 ¼ Stunden
Naturdenkmal
"Breite Föhre"
Südautobahnabfahrt
"Mödling/SCS", durch Mödling auf die Gumpoldskirchnerstraße,
bei einem Panoramarestaurant rechts eine beschilderte und ganzjährig
geräumte, private Zufahrtsstraße 2 km direkt zum Richardhof.
Vom Parkplatz
beim Hotel-Restaurant Richardhof entlang freier Feldflächen
Richtung "Breite Föhre/Goldene Stiege". Nach wenigen
Minuten die erste - kindgerechte - Variante: Links in den Weg 444 abgebogen,
der durch das sogenannte Kaisergerndl zum Anninger Schutzhaus
lenkt (1 ¼ Stunden). Der Weg zieht gemächlich, unsteil,
meist ausgetreten und also auch von gehfesten Wanderzwergen bewältigbar
hoch. Beim Anninger Schutzhaus wartet auf Wanderzwerge ein Naturkinderspielplatz
und auf deren Begleiter der Flair einer waschechten Berghütte.
Bei genügend Kraftreserven sollte die 25 m hohe Jubiläumswarte
am Gipfel des Eschenkogels
(653 m, ganzjährig frei zugänglich) nicht ausgelassen werden.
Vom Anningerhaus sind es nur 10 Minuten zur höchsten Erhebung des
Anningermassivs. Über schwindelerregende Gittertreppen 25 m hochgestiegen
und den famosen Blick über das winterliche Wien, den Wienerwald,
das Leithagebirge, die Türnitzer Alpen und Gutensteiner Berge,
die Hainburger Berge bis zum Wechsel, Schneeberg und Ötscher inhaliert.
Dann aber wieder zurück zum Anningerhaus und - endlich! - losgelegt:
Helm auf, Handschuhe an, "Alles aufsitzen!" und los per Bob,
Rodel oder Plastikteller über eine präparierte Forststraße
bis zur Waldrast "Krauste Linde" und weiter zum Naturdenkmal
"Breite Föhre" ... Stopp! Hier stand sie also,
der 450 Jahre alte Baum, unter dem Franz Schubert und Ludwig van Beethoven
ihren Rausch ausgeschlafen und Inspiration gesucht haben sollen. Zum
Ausgangspunkt über den Weg 404, einen breiten, meist gut ausgetretenen
Tampelpfad, auf dem auch stellenweise noch gerodelt werden kann, über
die Sulzwiese zur Abzweigung "Maibründl" und von
dort in wenigen Minuten zum Ausgangspunkt (1 St.).
Variante:
kürzerer Aufstieg übers Maibründl zur Waldrast
"Krauste Linde": HU 100 m, GZ 1 ¾ Stunden
Gemütliche
Rast bei der "Breiten Föhre"
Kultour
zum Husarentempel
Hotel-Restaurant
Richardhof (370 m) - Sulzwiese - Breite Föhre (379 m)
- "Dreistundenweg" - Matterhörndl - Husarentempel (494
m) - Matterhörndl - Schöffel-Wanderweg - Waldrast "Zur
Krausten Linde" (474 m) - Maibründl - Richardhof
HU
ca. 150 m, GZ 4 Stunden
Bezaubernde
Winterwälder
Der
Husarentempel
Ausgangspunkt
Richardhof. Zunächst entlang freier Feldflächen bis
zur Abzweigung "Krauste Linde" und geradeaus zur "Breiten
Föhre" bzw. Mödling. Zuerst blau, dann rot markiert fast
eben und auf breitem, rodelfreundlichem Weg 404 bzw. 40. Nach 45 Minuten
beim Naturdenkmal Breite Föhre mit einem schmucken Rastplatzl
und einem Marterl (Infos siehe unten). Hier kreuzen sich auch etliche
Wege: Der eine führt zur Waldrast "Krauste Linde",
der andere - eine Rodelstrecke - weiter nach Mödling sowie linker
Hand zum Husarentempel. Diesem nach, bis nach wenigen Minuten abermals
ein Schilderwald zum Nachdenken zwingt. Der Hinweis "Dreistundenweg,
Husarentempel, Kiental, Höldrichsmühle" erleichtern
die Wahl. Eben dahin auf breiter Forststraße, mehr eine hübsche
Allee von breitkronigen Föhrenbäumen, durch die immer schon
der Husarentempel auf dem Kleinen Anninger hervorlugt. Nach einer halben
Stunde zweigt der Weg in einen engen Waldsteig ab, während es geradeaus
zur Meiereiwiese weiterginge. Durch den Wald nun kurz etwas steiler
hoch zur Weggabelung Krauste Linde - Husarentempel. Wieder auf breitem
Weg bis zum Rastplatz Matterhörndl, wo wieder eine Entscheidung
abverlangt wird: entweder geradeaus oder links - beide Wege führen
zum Husarentempel. Ich empfehle den linken, der sich sehr idyllisch
und ohne Höhenmeterverlust durch bezaubernden Winterwald schlängelt.
Der hier im Wienerwald etwas deplatziert scheinende Husarentempel
wartet allerdings mit tollem Ausblick, einer Bank und Tisch (Info siehe
unten) auf. Von der Breiten Föhre hierher sind es etwa 1,5 Stunden.
Nun wieder
den Weg zurück zum Matterhörndl und den J. Schöffel
Wanderweg gemütlich durch ein weiteres Spalier von Föhren.
Nach 30 Minuten trifft man schon auf die glatt gewalzte Rodelstrecke,
die von Anninger Haus und Krauste Linde nach Mödling hinabführt.
Hier kann es schon passieren, dass Mountainbiker, Rodler und Wanderer
zusammentreffen, was nicht weiter schlimm ist, der Weg ist breit genug
für alle. Nach einer halben Stunde langen wir bei unserer Labesation,
der Waldrast "Zur Krausten Linde", an. Von dort verläuft
in östliche Richtung klar gekennzeichnet der Weg nach Gumpoldskirchen
und Richardshof (45 Minuten). Auch der Weg hier ist nicht steil,
was den Anninger äußerst kinderfreundlich macht.
Breite
Föhre
Bei
der Breiten Föhre handelt sich um einen 450 Jahre alten, aber imposanten
Baum, manchorts als "bekannteste Föhre Österreichs"
bezeichnet. Unter ihr sollen Franz Schubert und Ludwig van Beethoven
so manchen Rausch ausgeschlafen und sich neue Inspiration gesucht haben.
1992 wurde der bereits abgestorbene Baum auf Initiative mehrerer Künstler
konserviert und 1997 Stück für Stück, Ast für Ast
abgebaut, nummeriert und nach St. Pölten transferiert.
Der Baum wurde zu einem Wahrzeichen Mödlings und die für Mödling
charakteristische Umgebung - die Föhrenberge.
Husarentempel
Der im klassizistischen Stil errichtete Tempel wurde im Auftrag von
Fürst Johann I. von Liechtenstein 1813 vom Architekten Joseph Kornhäusel
und zu Ehren der Gefallenen der Schlacht von Aspern erbaut. Dieses älteste
Kriegerdenkmal Österreichs ist nur eine von vielen künstlichen
Ruinen, die heute im Umkreis der Burg Liechtenstein, dem damaligen Sitz
der Liechtensteiner, zu finden sind.
Naturpark
Föhrenberge
Der
"Naturpark Föhrenberge" liegt am östlichen Rand
des Wienerwaldes in Niederösterreich und reicht von Perchtoldsdorf
im Norden bis Gumpoldskirchen. Dazwischen die Gemeindegebiete von Gießhübl,
Maria Enzersdorf, Mödling, Hinterbrühl und Gaaden.
Der
Name des Naturparks rührt von den vielen Schirmföhren her
- auf wienerisch auch Parapluiebäume bezeichnet -, die auf dem
Kalksteinboden wachsen. Als weitere Attaktion sei die Perchtoldsdorfer
Heide angeführt, wo die seltenen und besonders schützenswerten
Europäischen Ziesel beheimatet sind.
Anninger
Das Gipfel"massiv" des Anninger setzt sich aus vier Höhen
zusammen: der Anninger (Wilhelmswarte) - auch Hochanninger genannt -
ist mit 675 m der höchste davon. Weiters der Buchkogel und der
Vierhochkogel mit seiner Richtfunkstation. Schließlich der Eschenkogel
mit der Jubiläumswarte.
Jubiläumswarte
Die 25 m hohe Eisenwarte auf dem Eschenkogel (653 m) wurde 1898 anlässlich
des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I.
als "Kaiser-Jubiläums-Warte" erbaut. Ursprünglich
fand sich auf dem Fundamentsockel der Warte auch eine Unterkunftshütte,
die allerdings nicht mehr existiert. Die Warte ist ganzjährig frei
zugänglich.
Schwierigkeiten:
Keine
Höhenmeter:
Siehe
oben
Gesamtgehzeit:
Siehe
oben
Beste
Jahreszeit:
Jederzeit
möglich
Kinder:
Vor
allem die Wander-Rodel-Tour ist ein Fest für Kinder ab 5!
Für
die Rodelabfahrt sollten Helm, Handschuhe und eine robuste Skihose obligatorisch
sein. Für Kinder sind vor allem Plastikbobs zu empfehlen, da sie
über eine Lenk- und Bremseinrichtung verfügen. Im Notfall
kann man sich leicht herausfallen lassen, die Bobs stellen durch das
geringe Gewicht keine große Gefahr dar, während Rodeln mit
ihren scharfen Kufen zu erheblichen Verletzungen führen können.