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Winterwanderung, Jänner 2006

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Der am östlichen Rand des Wienerwaldes gelegene "Naturpark Föhrenberge" bietet - auch im Winter - jede Menge Attraktionen für erlebnisreiche Familienausflüge. Als da wären die für den Namen des Parks verantwortlichen, imposanten Schirmföhren - auf wienerisch auch "Parapluie-Bäume" bezeichnet -, die uralte "Breite Föhre", der Husarentempel, die Rodelbahn vom Anningerhaus - aber langsam und der Reihe nach ...


Wander-Rodel-Mix

Hotel-Restaurant Richardhof (370 m) - Maibründl - Kaisergerndl - Anninger Schutzhaus - Eschenkogel (Jubiläumswarte, 653 m) - Rodelabfahrt zur Krausten Linde - Breite Föhre (379 m) - Sulzwiese - Richardhof

HU ca. 300 m, GZ 2 ¼ Stunden

 


Naturdenkmal "Breite Föhre"

 

Südautobahnabfahrt "Mödling/SCS", durch Mödling auf die Gumpoldskirchnerstraße, bei einem Panoramarestaurant rechts eine beschilderte und ganzjährig geräumte, private Zufahrtsstraße 2 km direkt zum Richardhof.

Vom Parkplatz beim Hotel-Restaurant Richardhof entlang freier Feldflächen Richtung "Breite Föhre/Goldene Stiege". Nach wenigen Minuten die erste - kindgerechte - Variante: Links in den Weg 444 abgebogen, der durch das sogenannte Kaisergerndl zum Anninger Schutzhaus lenkt (1 ¼ Stunden). Der Weg zieht gemächlich, unsteil, meist ausgetreten und also auch von gehfesten Wanderzwergen bewältigbar hoch. Beim Anninger Schutzhaus wartet auf Wanderzwerge ein Naturkinderspielplatz und auf deren Begleiter der Flair einer waschechten Berghütte. Bei genügend Kraftreserven sollte die 25 m hohe Jubiläumswarte am Gipfel des Eschenkogels (653 m, ganzjährig frei zugänglich) nicht ausgelassen werden. Vom Anningerhaus sind es nur 10 Minuten zur höchsten Erhebung des Anningermassivs. Über schwindelerregende Gittertreppen 25 m hochgestiegen und den famosen Blick über das winterliche Wien, den Wienerwald, das Leithagebirge, die Türnitzer Alpen und Gutensteiner Berge, die Hainburger Berge bis zum Wechsel, Schneeberg und Ötscher inhaliert.
Dann aber wieder zurück zum Anningerhaus und - endlich! - losgelegt: Helm auf, Handschuhe an, "Alles aufsitzen!" und los per Bob, Rodel oder Plastikteller über eine präparierte Forststraße bis zur Waldrast "Krauste Linde" und weiter zum Naturdenkmal "Breite Föhre" ... Stopp! Hier stand sie also, der 450 Jahre alte Baum, unter dem Franz Schubert und Ludwig van Beethoven ihren Rausch ausgeschlafen und Inspiration gesucht haben sollen. Zum Ausgangspunkt über den Weg 404, einen breiten, meist gut ausgetretenen Tampelpfad, auf dem auch stellenweise noch gerodelt werden kann, über die Sulzwiese zur Abzweigung "Maibründl" und von dort in wenigen Minuten zum Ausgangspunkt (1 St.).

Variante: kürzerer Aufstieg übers Maibründl zur Waldrast "Krauste Linde": HU 100 m, GZ 1 ¾ Stunden

Gemütliche Rast bei der "Breiten Föhre"
Gemütliche Rast bei der "Breiten Föhre"

Kultour zum Husarentempel

Hotel-Restaurant Richardhof (370 m) - Sulzwiese - Breite Föhre (379 m) - "Dreistundenweg" - Matterhörndl - Husarentempel (494 m) - Matterhörndl - Schöffel-Wanderweg - Waldrast "Zur Krausten Linde" (474 m) - Maibründl - Richardhof

HU ca. 150 m, GZ 4 Stunden

Bezaubernde Winterwälder
Bezaubernde Winterwälder

Der Husarentempel

Der Husarentempel

Der Husarentempel

Ausgangspunkt Richardhof. Zunächst entlang freier Feldflächen bis zur Abzweigung "Krauste Linde" und geradeaus zur "Breiten Föhre" bzw. Mödling. Zuerst blau, dann rot markiert fast eben und auf breitem, rodelfreundlichem Weg 404 bzw. 40. Nach 45 Minuten beim Naturdenkmal Breite Föhre mit einem schmucken Rastplatzl und einem Marterl (Infos siehe unten). Hier kreuzen sich auch etliche Wege: Der eine führt zur Waldrast "Krauste Linde", der andere - eine Rodelstrecke - weiter nach Mödling sowie linker Hand zum Husarentempel. Diesem nach, bis nach wenigen Minuten abermals ein Schilderwald zum Nachdenken zwingt. Der Hinweis "Dreistundenweg, Husarentempel, Kiental, Höldrichsmühle" erleichtern die Wahl. Eben dahin auf breiter Forststraße, mehr eine hübsche Allee von breitkronigen Föhrenbäumen, durch die immer schon der Husarentempel auf dem Kleinen Anninger hervorlugt. Nach einer halben Stunde zweigt der Weg in einen engen Waldsteig ab, während es geradeaus zur Meiereiwiese weiterginge. Durch den Wald nun kurz etwas steiler hoch zur Weggabelung Krauste Linde - Husarentempel. Wieder auf breitem Weg bis zum Rastplatz Matterhörndl, wo wieder eine Entscheidung abverlangt wird: entweder geradeaus oder links - beide Wege führen zum Husarentempel. Ich empfehle den linken, der sich sehr idyllisch und ohne Höhenmeterverlust durch bezaubernden Winterwald schlängelt. Der hier im Wienerwald etwas deplatziert scheinende Husarentempel wartet allerdings mit tollem Ausblick, einer Bank und Tisch (Info siehe unten) auf. Von der Breiten Föhre hierher sind es etwa 1,5 Stunden.

Nun wieder den Weg zurück zum Matterhörndl und den J. Schöffel Wanderweg gemütlich durch ein weiteres Spalier von Föhren. Nach 30 Minuten trifft man schon auf die glatt gewalzte Rodelstrecke, die von Anninger Haus und Krauste Linde nach Mödling hinabführt. Hier kann es schon passieren, dass Mountainbiker, Rodler und Wanderer zusammentreffen, was nicht weiter schlimm ist, der Weg ist breit genug für alle. Nach einer halben Stunde langen wir bei unserer Labesation, der Waldrast "Zur Krausten Linde", an. Von dort verläuft in östliche Richtung klar gekennzeichnet der Weg nach Gumpoldskirchen und Richardshof (45 Minuten). Auch der Weg hier ist nicht steil, was den Anninger äußerst kinderfreundlich macht.


Breite Föhre

Bei der Breiten Föhre handelt sich um einen 450 Jahre alten, aber imposanten Baum, manchorts als "bekannteste Föhre Österreichs" bezeichnet. Unter ihr sollen Franz Schubert und Ludwig van Beethoven so manchen Rausch ausgeschlafen und sich neue Inspiration gesucht haben. 1992 wurde der bereits abgestorbene Baum auf Initiative mehrerer Künstler konserviert und 1997 Stück für Stück, Ast für Ast abgebaut, nummeriert und nach St. Pölten transferiert.
Der Baum wurde zu einem Wahrzeichen Mödlings und die für Mödling charakteristische Umgebung - die Föhrenberge.

Husarentempel

Der im klassizistischen Stil errichtete Tempel wurde im Auftrag von Fürst Johann I. von Liechtenstein 1813 vom Architekten Joseph Kornhäusel und zu Ehren der Gefallenen der Schlacht von Aspern erbaut. Dieses älteste Kriegerdenkmal Österreichs ist nur eine von vielen künstlichen Ruinen, die heute im Umkreis der Burg Liechtenstein, dem damaligen Sitz der Liechtensteiner, zu finden sind.

Naturpark Föhrenberge

Der "Naturpark Föhrenberge" liegt am östlichen Rand des Wienerwaldes in Niederösterreich und reicht von Perchtoldsdorf im Norden bis Gumpoldskirchen. Dazwischen die Gemeindegebiete von Gießhübl, Maria Enzersdorf, Mödling, Hinterbrühl und Gaaden.
Der Name des Naturparks rührt von den vielen Schirmföhren her - auf wienerisch auch Parapluiebäume bezeichnet -, die auf dem Kalksteinboden wachsen. Als weitere Attaktion sei die Perchtoldsdorfer Heide angeführt, wo die seltenen und besonders schützenswerten Europäischen Ziesel beheimatet sind.

Anninger

Das Gipfel"massiv" des Anninger setzt sich aus vier Höhen zusammen: der Anninger (Wilhelmswarte) - auch Hochanninger genannt - ist mit 675 m der höchste davon. Weiters der Buchkogel und der Vierhochkogel mit seiner Richtfunkstation. Schließlich der Eschenkogel mit der Jubiläumswarte.

Jubiläumswarte

Die 25 m hohe Eisenwarte auf dem Eschenkogel (653 m) wurde 1898 anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. als "Kaiser-Jubiläums-Warte" erbaut. Ursprünglich fand sich auf dem Fundamentsockel der Warte auch eine Unterkunftshütte, die allerdings nicht mehr existiert. Die Warte ist ganzjährig frei zugänglich.

Schwierigkeiten:
Keine
Höhenmeter: Siehe oben
Gesamtgehzeit: Siehe oben
Beste Jahreszeit: Jederzeit möglich
Kinder: Vor allem die Wander-Rodel-Tour ist ein Fest für Kinder ab 5!
Hund und Katz': Gut geeignet
Ausrüstung:

Pack-Checkliste

Für die Rodelabfahrt sollten Helm, Handschuhe und eine robuste Skihose obligatorisch sein. Für Kinder sind vor allem Plastikbobs zu empfehlen, da sie über eine Lenk- und Bremseinrichtung verfügen. Im Notfall kann man sich leicht herausfallen lassen, die Bobs stellen durch das geringe Gewicht keine große Gefahr dar, während Rodeln mit ihren scharfen Kufen zu erheblichen Verletzungen führen können.

Einkehrmöglichkeiten:

Anningerhaus
Krauste Linde

Karte: Freytag & berndt "Wanderatlas Wienerwald"
Internet:

www.anningerhaus.at, Mödling