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Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen
Drei-Hütten-Wanderung

Teufelstein-Fischerwiesen

Wienerwald (Kaltenleutgeben), 2021; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

Eine kleine aber feine Feinschmeckerrunde führt von Kaltenleutgeben durch das Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen und über drei Hütten und die Ruine Kammerstein wieder zurück. Ein Gustostückerl für Kurzstreckenwanderer.

Die Route

Wer mit der Buslinie 259 anreist, steigt am besten bei der Wohnanlage Waldmühle Rodaun kurz vor Kaltenleutgeben aus und biegt wenige Schritte nach der verfallenen Perlmooser-Zementfabrik nach links in die Asphaltstraße über die Dürre Liesing ein.

Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen

In Serpentinen marschieren wir bergauf bis zu einem See am Fuß des Parapluiebergs und ehemaligen Steinbruchs der Zementfarbrik. Staunend bleiben wir stehen, befinden wir uns doch mittten in einem unbekannten, aber umso kostbareren Naturjuwel.

Steinbruchsee
Der im Winter zugefrorene Steinbruchsee

Rund um den stillen See erstreckt sich das Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen, eines der artenreichsten Gebiete im ganzen Wienerwald. Zwischen Felsen, Schutthalden, bunten Trockenrasen, Wäldern und Tümpeln hat sich eine selten vielfältige Landschaft mit über 300 Pflanzen- und 1000 Tierarten gebildet, viele davon stark gefährdet und streng geschützt, wie die Wiener Schnirkelschnecke, die Mörtelbiene, die Gelbbauch-Unke, Schlingnatter, das Rosmarin-Weidenröschen, der Silber-Rohrkolben oder die Sumpf-Kreuzblume. Ehrfürchtig marschieren wir weiter durch dieses landschafltiche Kleinod und müssen nun auf einem steileren Waldweg bergauf (rot markiert). Bei der nun folgenden Weggabelung lenken wir die Schritte nach rechts dem 04er nach, wobei der Weg an Steilheit kaum nachlässt.

Hütten-Reigen
Erst wenn wir einen Graben zu queren beginnen, wird es gemütlicher und kraftschonender. Um uns schöner Föhren-Buchen-Wald. Beim Buch-Bründl, einer romantische gelegenen, gefassten Quelle können wir rasten (Bank, Tisch) und unsere Wasserflasche auffüllen. Das Buch-Bründl erhielt seinen Namen übrigens von dem ihn umgebenden Buchenwald.

Buch-Bründl
Rast beim Buch-Bründl

Weiter an einem Teich vorbei bis zur Kreuzung zwischen Teufelsteinhütte und Kammersteiner Hütte. Hier heißt es sich entschieden. Beide Hütten sind durch eine kurze, aber steile Waldrampe zu erreichen. Wir entscheiden uns dafür, beide Hütten zu besuchen, da auch die Teufelsteinhütte durchaus ihre Vorzüge hat und einen Umweg wert ist. Außerdem freuen sich die ehrenamtlichen Wirtsleut' über unseren Besuch – und unsere Bestellung. Die Hütte steht neben dem Gipfel des Teufelsteins auf 547 Metern und bietet eine schöne Aussicht über Wien.
Noch umfassender ist der Blick allerdings von der Josefswarte bei der Kammersteiner Hütte (1 Std.). Auch zu ihr führt ein steilerer, wurzeliger und mitunter rutschiger Abhang. Die Hütte liegt 575 m hoch auf dem Hinteren Föhrenberg. Gleich daneben reckt sich die Josefswarte über die Baumwipfel hinaus und gewährt einen 360°-Blick über den Kahlen- und Leopoldsberg, das Marchfeld, die Hainburger Berge, das Leithagebirge, den Anninger und den Hohen Lindkogel, von weit her winkt uns auch der Schneeberg zu.
Die 11 m hohe Warte wurde im Jahre 1891 errichtet und nach dem renommierten Anatom Josef Hyrtl benannt. In der AV-Hütte, die durchaus den Flair einer Westalpen-Berghütte ausstrahlt, knistert an kalten Tagen Kaminfeuer, das Service ist schnell, die Speisen ausgezeichnet.

Kammersteinerhütte
Berghütten-Flair rund um die Kammersteiner Hütte

Nun steht noch eine dritte Hütte am Programm! Von der Josefwarte schlagen wir den rot markierten Weg in östlicher Richtung ein und marschieren in leichtem Auf und Ab bis zu einer Forststraße. Auf dieser wandern wir durch wunderschönen Föhrenwald bis zur Franz Ferdinand Schutzhütte am Parapluieberg, der wiederum die  Perchtoldsdorfer Heide begrenzt. Von der Sonnenterrasse blickt man über Wien – und bei guter Fernsicht bis zum Leithagebirge, zum Hundsheimer Berg und weit in die Slowakei hinein.

Franz Ferdinand Hütte
Die dritte Hütte am Weg: Die Franz Ferdinand Schutzhütte

Ruine Kammerstein
Eine besondere Sehenswürdigkeit wartet noch auf uns! Von der Schutzhütte aus steigen wir blau markiert abwärts, bis zum Rastplatz Bierhäuselberg (Wegkreuzung). Hier scharf nach links und nordwestlich ziemlich steil bergab blau markiert bis zur Ruine Kammerstein, von deren eistigen Pracht nur wenig übrig ist. Zwischen 1240 und 1250 erbaut, gehört die ehemalige Höhenburg zu den ältesten Burgruinen Österreichs. Aufgrund ihrer exponierten Lage am Kammerstein hatte sie  vorwiegend militärische Bedeutung. Erhalten sind nur einzelne Teile der einst rund 40 m langen und 20 m breiten Festung. Die letzten Meter führen auf steilerem Waldweg abwärts bis an Ufer der Dürren Liesing, wo wir auf einem Gehweg entlang der Bundesstraße bis zur Wohnhausanlage Waldmühle zurückmarschieren.

Ruine Kammerstein
Die letzte Attraktion der Tour: Die Reste der Ruine Kammerstein

Ausgangspunkt:
Route:
Wohnanlage Waldmühle Rodaun – Teufelsteinhütte (547 m) – Kammersteiner Hütte (575 m) – Franz Ferdinand Schutzhütte (530 m) – Ruine Kammerstein – Wohnanlage Waldmühle Rodaun
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up Pfeil down 360
Gesamtgehzeit (in Stunden):
Pfeil up Pfeil down ca. 2,5
Schwierigkeiten:
ein paar steile Passagen
Eignung für Kinder:
für gehfreudige Kinder gut geeignet
Eignung für Hund & Katz':
gut geeignet
Ausrüstung:
Einkehrmöglichkeiten:
Teufelsteinhütte, Kammersteiner Hütte, Franz Ferdinand Schutzhütte
Karte:

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