Klappentext:
Anatoli Boukreev
war einer der weltbesten Alpinisten. Er bezwang elf der 14 Achttausender
ohne Sauerstoffgerät, viermal stand er auf dem Mount Everest. Nach
dem Bestseller "Der Gipfel", in dem der gebürtige Russe
seine Sicht der Tragödie am Mount Everest im Jahr 1996 darlegt, enthält
dieser Band die packendsten Tagebuchaufzeichnungen Boukreevs.
Spannend
und ergreifend schildert Anatoli Boukreev die physischen und psychischen
Herausforderungen, denen er sich bei seinen Aufstiegen auf den Mount McKinley,
den K2, den Makalu, den Mount Everest und andere Berge stellen musste.
Darüber hinaus geben seine persönlichen Aufzeichnungen Einblick
in die Gedankenwelt eines Menschen, der mit jeder Tour aufs Neue sein
Leben riskierte.
Dieses Buch
ist zugleich Boukreevs Vermächtnis: Am 25. Dezember 1997 verunglückte
der 39-Jährige tödlich in einer Lawine im Himalaya.
Kommentar:
Wer
die Hommage "Über den Wolken" an Anatoli Boukreev
liest, teilt die Einschätzung Reinhold Messners, der Boukreev für
einen der weltbesten Bergsteiger hält. Schließlich war er einer
von den 13 Bergsteigern, die die höchsten und schwierigsten Gipfel
der Erde bestiegen - darunter den Mount Everest, den K2 und den Makalu.
Zu seinen Erfolgen zählen auch Dutzende von Geschwindigkeitsrekorden,
unter anderem am Lhotse und anderen Sieben- und Achttausendern.
Von all diesen
Extremerlebnissen berichten seine packenden und erstaunlich genau verfassten
Tagebucheinträge, die nun einige Jahre nach seinem tragischen Tod
in einer Lawine von seiner Partnerin Linda Wylie herausgegeben wurden.
Voller Spannung verfolgt man die enormen psychischen und physischen Herausforderungen,
denen sich der Ausnahmesportler stellte. Interessant auch, dass man hier
einen Bergsteiger im Spannungsfeld zwischen sich auflösender Sowjetunion
und dem Existenzkampf eines kleinen, plötzlich autonomen Staates
wie Kasachstan kennen lernt.
Im Laufe
des Buches wird klar, dass Boukreev nicht der von Ehrgeiz getriebene Egoist
war, als der er nach der 1996er-Katastrophe am Mount Everest dargestellt
wurde. Es war vor allem Jon Krakauer, der Autor von "In eisige
Höhen", der ein eher negatives Bild von Anatoli Boukreev
vermittelte. Boukreev selbst reagierte mit einer eigens darauf veröffentlichten
Publikation"Der Gipfel" auf diese Anschuldigungen. Das
vorliegende Buch räumt nun endgültig mit Vorurteilen und falschen
Interpretationen auf. Boukreev tut dies nicht mit einer heute so üblichen
Gegendarstellung, sondern mittels einer einfühlsamen Chronologie
seines Werdegangs als Bergsteiger. Das Buch gerät so zur Zeichnung
eines zutiefst ehrlichen, wortkargen, einfachen, von den Bergen getriebenen
Menschen, der den beklemmenden Lebensumfeld Kasachstans zu entkommen versucht.
Das Buch
ist auch Ausdruck einer Lebensphilosophie: "Steck dir ein Ziel
und erreiche es - koste es, was es wolle!" Boukreev hat diese
Lebensphilosophie bis zur letzten Faser Kraft gelebt und fordert den Leser
auf: "Mach' es mir nach!"
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