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Im Archiv gefunden von Uli Auffermann

Uli Auffermann

Oktober 218 vor Christus

Hannibal überschreitet die Alpen

Mit rund 30.000 Mann Fußvolk, 8000 Reitern und 37 Elefanten zieht der karthagische Feldherr Hannibal über die Alpen nach Italien, um einem römischen Angriff auf Afrika zuvor zu kommen. Obwohl bei der Alpenüberquerung durch Verluste geschwächt, kann er die Römer in drei großen Schlachten des 2. Punischen Krieges besiegen und gelangt bis Rom. (Hannibal ad Portas!)
Die Überquerung der Alpen stellt angesichts der Massen an Mensch und Tier, vor allem mit den "gebirgsuntauglichen" Elefanten, eine gigantische Leistung dar, zeigt aber auch als frühes Zeugnis, wie gefahrenreich die raue Gebirgsnatur ist.


April 1336

Francesco Petrarca besteigt den Mount Ventoux

Der italienische Humanist und Gelehrte Petrarca gilt als einer der ersten seiner Zeit, die ein "modernes Empfinden" gegenüber den Bergen zum Ausdruck brachten und die furchterfüllte Abneigung des Mittelalters gegenüber den Alpen durchbrachen.
Ob nun wahrhaftige Besteigung des Mount Ventoux oder nur überlieferter Mythos: Petrarca war an der unglaublichen Schönheit der Landschaft interessiert und von der Idee getragen, in der Welt der Berge die "Seele zu Höherem" zu erheben.


Juni 1492

Die erste schwere Bergtour:
Besteigung des Mont Aiguille

Im selben Jahr, als Columbus Amerika entdeckt, erfolgt wohl die in der Geschichte des Alpinismus erste "offizielle" Besteigung eines Berges über wirklich schwieriges Gelände. Antoine de Ville führt eine Mannschaft auf den bis dahin für unersteigbar gehaltenen Felsberg. Diese Tour durch die Wand auf den 2.036 m hohen Mont Aiguille ist heute versichert und immer noch als nicht ganz leicht zu bezeichnen. Ein epochales alpines Ereignis in der Erschließungsgeschichte der senkrechten Felswelt.


Oktober 1779

Goethe schreibt sein Gedicht "Gesang der Geister über den Wassern"

Auf seiner zweiten Schweiz-Reise besichtigt Goethe den Staubbachfall von Lauterbrunnen im Berner Oberland und wird von diesem Anblick inspiriert, sein berühmtes Gedicht "Gesang der Geister über den Wassern" zu verfassen. Obwohl Goethe seinen Kunstinteressen nachgehen will, darf die Reise durchaus als anstrengende Bergfahrt bezeichnet werden. Er kommt an den Montblanc, schildert und zeichnet die mächtigen Gletscher, fertigt topographisch genaue Übersichten an und wandert mit einheimischen Führern im November über den tief verschneiten Furka-Pass!


September 1841

Die Erstbesteigung des Großvenedigers

Unter der Führung von Josef Schwab, genannt Hausstatt-Sepp, versuchen zusammen 40 Männer den Gipfel des Großvenedigers zu erreichen. Darunter auch Ignaz von Kürsinger und der Oberjäger Paul Rohregger, der schon 1828 mit Erzherzog Johann einen Versuch unternahm. 26 der 40 Bergsteiger schaffen es bis zum höchsten Punkt des "Venedigers". Venedig und das Meer können sie allerdings, wie bis dahin behauptet wurde, nicht sehen. Auch heute noch ist die Besteigung des Großvenedigers eine hochalpine Gletschertour!


Juli 1861

Das erste Gipfelfoto vom Mont Blanc

Die französischen Brüder Bisson erreichen beim dritten Versuch den Gipfel des Mont Blanc und schießen das ersehnte Gipfelfoto. 25 Mann sind nötig, um die damals noch kiloschwere Fotoausrüstung sowie Leitern, Proviant und andere Hilfsmittel zum Gipfel zu schleppen. Ein großes Projekt, da auch die fotografischen Verfahren zur Abbildung der alpinen Szenerie noch nicht so ausgereift sind. Der Beginn der Bergfotografie? Heute können wir fotografische Leckerbissen eines Jürgen Winkler, Markus Liechti, Thomas Ulrich, Uli Wiesmeier, Heinz Zak u. v. a. genießen!


August 1878

Erstbegehung Piz Bernina-Biancograt

"Himmelsleiter" nannte ihn einst Walter Flaig, den wunderschön geschwungenen Firngrat hinauf zum 3995 m hohen Piz Bianco. Paul Güßfeld, bedeutender Alpinist jener Zeit mit Erfolgen in den Schweizer und französischen Alpen, erklimmt die Gratschneide erstmals mit den Pontresiner Führern Hans Grass und Johann Gross. Auch der technisch schwierige Übergang zum Piz Bernina kann sie nicht aufhalten.
Noch heute ist der Biancograt der ästhetische Inbegriff einer Bergroute mit Raum und Erhabenheit für die, die ihn betreten.


Mai 1896

Gründung der Österreichischen Bergrettung

Als "Alpiner Rettungsausschuß Wien" wird die Österreichische Bergrettung von den Ortsstellen Puchberg, Reichenau und Wien unter der Obhut des DÖAV (Deutscher und Österreichischer Alpenverein) ins Leben gerufen.
Nach und nach entsteht ein immer dichter werdendes Netz von Orts- und Meldestellen, um Hilfe für Verunglückte oder sich in Bergnot befindende Bergsteiger zu organisieren. 1946 geht der "Alpine Rettungsausschuß" im Österreichischen Bergrettungsdienst auf, mit dem der Name des alpinen Bergrettungspioniers Wastl Mariner untrennbar verbunden ist.


Oktober 1896

Die Erstbegehung der Hochtor-Nordwand

Den Wienern Heinrich Pfannl, Thomas Maischberger, Theodor Keidel und Viktor Wessely gelingt die Erstbegehung der rund 900 Meter hohen Hochtor-Nordwand im Gesäuse. Lange war die eindrucksvolle, steinschlaggefährdete, schwere Wand der Prüfstein für extreme Wiener Bergsteiger. "Keine Wand in den Gesäusebergen ist zum Erkennen der persönlichen Fähigkeiten besser geschaffen als gerade die Hochtor-Nordwand", sagte einst Hubert Peterka.
1941 glückt keinen Geringeren als Kasparek, Brunhuber und Wiegele die erste Winterbegehung!

August 1900

Autofahrverbot in Graubünden

Die einzige Ausnahme im Alpenraum in der damals wachsenden Begeisterung für das Automobil: Im Kanton Graubünden herrscht striktes Fahrverbot!
Für viele Bündner waren die knatternden Vehikel damals einfach stinkende und lärmende Ungetüme, Spielzeuge reicher Städter und Hindernisse in den schmalen Ortsdurchfahrten. Lebensgefährliche Begegnungen zwischen Pferdefuhrwerken und Autos auf den engen, kurvenreichen Bergstraßen führen letztendlich zu dem Beschluss.
Wie viel „Automobil“ manche Regionen in den Alpen vertragen, ist auch heute wieder intensiv diskutiertes Thema!

Dezember 1901

Die erste Skibesteigung der Valluga durch Victor Sohm

Victor Sohm, Vorbild und Lehrmeister des legendären Hannes Schneider, darf als einer der verdienstvollsten Skipioniere Österreichs bezeichnet werden. Das Multitalent in Sachen Skisport - er entwickelte Skiwachse und Klebefelle - war erfolgreicher Skispringer, Skibergsteiger, Alpinist und Begründer der berühmten Arlbergtechnik. Als erster Präsident des österreichischen Skiverbandes gingen von Sohm wichtige Impulse für die Entwicklung des Skisports in Österreich und Europa aus.


November 1904

Sepp Brunhuber erblickt in Wien das Licht der Welt

Der Bergführer Sepp Brunhuber (vielmals Seilgefährte von Fritz Kasparek) darf als wichtiger Initiator des extremen Winterbergsteigens betrachtet werden. Mit der Nordwand der Großen Zinne (Comici) gelang ihm z. B. die erste Begehung einer Führe im VI. Grad in der kalten Jahreszeit. Die ersten Winterbegehungen der Rosskuppenkante, der Hochtor-N-Wand oder auch der Dent d'Herens-NW-Flanke zeichnen ihn als Spitzenmann des frühen Winteralpinismus aus!
Im modernen Eisklettern, in den extremen Mixedrouten und großzügigen Erstbegehungen folgen bis heute Kletterer in der wohl härtesten Spielart des Alpinismus seiner Spur!


März 1905

Der erste Riesenslalom der Skigeschichte

Der Skipionier Mathias Zdarsky veranstaltet am Muckenkogel (NÖ) zum ersten Mal in der Skigeschichte eine Art Riesentorlauf. Zdarsky darf als einer der ersten Methodiker des alpinen Skilaufs bezeichnet werden. Der Erfinder des Biwaksacks wagte sich als Verfechter der Einstocktechnik schon vor 1900 am Schneeberg und an der Rax in 50 - 60 Grad steile Schneerinnen. Seine letzten Tage verbrachte er in St. Pölten!


Oktober 1913

Erstbegehung der Schüsselkarspitze-Südwand

Erste Begehung der Schüsselkarspitze-Südwand durch Hans Fiechtl und Otto Herzog.
Hans Fichtl, das 1903 geborene Zillertaler Bergführeroriginal mit Pfeife und Schnapsflasche (sein "Kraftwasserl"), galt als Lehrmeister des legendären Hans Dülfer. In den Schüsselkarspitze-Südwandrouten trafen und treffen sich die Meister der Kletterkunst. Fiechtl, Herzog, Aschenbrenner, Rainer, Güllich, Albert, Glowacz u.a. setzten hier Maßstäbe.


August 1919

Die erste Gletscherlandung in der Alpenfliegerei

Der Schweizer R. Ackermann landet als erster mit einem Flugzeug auf dem Aletschgletscher knapp unter dem Jungfraujoch. Eine riskante Pioniertat, die wegen starker Turbulenzen zu einer Beinahe-Bruchlandung führt, aber die Tür öffnet für die Spezialsparte der Gletscherfliegerei.
Der berühmte Pilot Hermann Geiger bereitet mit seinen Starts und Landungen auf Gletschern in den 50er- und frühen 60er-Jahren den Boden für erfolgreiche alpine Flugrettungen. Den heutigen Helikopterpiloten, deren Fluggeräte die Propellermaschinen in der Luftrettung ablösten, verdanken etliche verunfallte Alpinisten ihr Leben.


März 1920

Erstmals systematische Lawinenerforschung

1920 beginnt "Schneeprofessor" Wilhelm Paulcke mit der systematischen Erforschung der Entstehung von Lawinen. Schneedichte, Profil, Schneesonde und Schwimmschnee sind seine "Erfindungen". Willo Welzenbach, der 1934 am Nanga Parbat ums Leben kommt, setzt die Untersuchungen fort und dreht mit Paulcke den ersten Lehrfilm über Lawinen.
Doch noch sollte es fast 40 Jahre dauern, bis "Schneeprofil" und "Norwegermethode" bergsteigerisches Allgemeingut werden.


Juli 1923

Alleingang durch die Pallavicinirinne

Der Wiener Alpinist Alfred Horeschowsky durchsteigt allein in acht Stunden die damals berühmt-berüchtigte Pallavicinirinne am Großglockner (gleichzeitig erst die 3. Begehung). "Horesch", ein stämmiger Allrounder der wilden zwanziger Jahre, war überaus erfolgreich in Fels und Eis: erste Alleinbegehung der Kleinen Zinne-Nordwand, Erstbesteigung des Illampu (6348 m) in den bolivianischen Anden, Durchsteigung der Matterhorn-Nordwand bis zur Schulter des Hörnligrates 8 Jahre vor der vollständigen Durchsteigung.


August 1925

Erste Durchsteigung der Civetta-Nordwestwand (VI)

Die Paradetour für den legendären VI. Grad, die Civetta-Nordwestwand, wird von Emil Solleder und Gustav Lettenbauer zum erstenmal durchstiegen. Bisher für unmöglich gehaltene Kletterschwierigkeiten vereinen sich in der über 1000 Meter hohen Riesenmauer mit Facetten des klassischen, heroisch-romantischen Alpinismus. Mit nur 12 Haken zur Absicherung gelingt die Durchsteigung und gilt danach als eine Art Belegexemplar für den offiziellen VI. Grad der Welzenbach-Skala.


Jänner 1932

Das erste Abfahrtsrennen auf der "Streif"

Eine der spektakulärsten und repräsentativsten Veranstaltungen des alpinen Skisports hat ihre Premiere mit dem Kitzbüheler Hahnenkamm-rennen.
Seitdem "stürzen" sich die besten Skiathleten der Welt die überaus schwierige Strecke hinunter und bewältigen die Schlüsselstellen "Mausefalle", "Hausbergkante", "Steilhang" und "Zielschuss" mit bisweilen atemberaubender Geschwindigkeit.
Die ganz großen Namen konnten sich hier in die Siegerliste dieses traditionsreichen Stücks Skigeschichte eintragen: Molterer, Sailer, Killy, Russi, Colombin, Klammer ... u.v.m.!


September 1932

Däumling Ostkante - Anfänge eines Extremklassikers

 

Sicher, um als Kletterführe zu den großen Klassikern gezählt zu werden, sollte die Tour mit gutem Fels aufwarten und mit reizvollen, das ganze Repertoire des Alpinisten fordernden Stellen eine schöne Linie bilden. Doch seien wir ehrlich, was eine Route endgültig in die Liste der Begehrenswertesten eingehen lässt, ist, wenn sie sich an einer markanten, einer allseitig nur von Kletterern erreichbaren Berggestalt befindet. Eine derartige ist die Däumling Ostkante. Kühn verläuft sie im Kantenbereich der riesigen Säule himmelwärts, die wie ein gigantischer Finger an das 2367 m hohe Niedere Großwandeck angewachsen scheint. Ja, von Osten sieht der Turm aus wie ein Daumen mit starkem, kräftigen Ballen! Eine Herausforderung für Kletterer aller Generationen. So fanden sich hier an dem herrlich plattigen Dachsteinkalk hoch über den Gosauseen die klingendsten Namen der alpinen Geschichte ein. Paul Preuß und Günter v. Saar erreichten 1913 als Erste die Spitze des Daumens. 1932 dann turnten die beiden jungen Wilden aus der "Bergvagabundenzeit" Lois Macherhammer und Sepp Lichtenegger aus Bad Goisern über die Platten und Überhänge der Ostkante hinauf. V+A1, rund 400 m hoch und mit den höchsten Schwierigkeiten ganz hoch oben in der vorletzten Seillänge der Tour – am Ringwulst und dem Wuchtriss, wurde die Route schnell zum Extremklassiker! Die 1. Alleinbegehung gelang dem großen Bergführer Leo Schlömmer, und auch heute noch bleibt die Ostkante eine beliebte, anspruchsvolle (Rotpunkt 7-) Kletterei!


August 1936

"Wiener" vs "Münchner Schule": Dachl-Rosskuppen-Verschneidung durch Schinko und Sikorovsky

Erstbegehung der Dachl-Rosskuppen-Verschneidung ("Todesverschneidung") im Gesäuse durch Raimund Schinko und Fritz Sikorovsky.
Lange galt die berüchtigte Tour als das Nonplusultra der Gesäusekletterei: In jenen Jahren wetteiferten Kletterer der sog. "Wiener Schule" im Gesäuse mit denen der "Münchner Schule" im Wilden Kaiser um die extremen Erstbegehungen in der damals neuen Technik (Anwendung von Felshaken, Seilzugquergängen, Doppelseilen etc.). Solleder, Herzog, Heckmair, Schinko, Kasparek, Brunnhuber sind nur einige der großen Bergsteigerpersönlichkeiten dieser Zeit!


Juli 1937

Die Vibramsohle steht am Anfang ihres Siegeszuges

Die beiden Schöpfer Vitale Bramani und Ettore Castiglioni tüfteln und testen ihre neue Gummisohle und lassen sie auch von anderen Bergsteigern erproben. Ihnen geht es im Besonderen darum, der Sohle eine Profilierung zu geben, die stärkere Haftfähigkeit bei allen Verhältnissen gewährleistet. Sie soll den genagelten Bergschuh ablösen und einen Universalschuh schaffen.
Noch heute erfreut sich die Vibramsohle größter Beliebtheit. Bis in die siebziger Jahre wird mit dieser Sohle sogar extrem geklettert, bis sie im Zuge der Sportkletterbewegung von speziellen Reibungskletterschuhen verdrängt wird.


September 1951

Das erste Bergfilmfestival in Trient

Das bedeutende Festival für Berg- und Forschungsfilme der Stadt Trient hat weltweiten Ruf. Alljährlich wird Trient für eine Woche zur internationalen Metropole des Bergfilms. Neben der Prämierung der besten Filme findet vor allem aber auch am Rande ein Treffen der besten Bergsteiger aus vielen Ländern statt. Kaum einer, der alpine Geschichte schrieb und noch an keinem Alpinistentreffen in Trient teilgenommen hätte. In diesem Jahr stand das 50-jährige Jubiläum der K2-Erstbesteigung im Mittelpunkt. Zum 18. Mal ist auch die Bergbuchausstellung Montagna Libri angeschlossen, auf der über 750 Druckwerke zu sehen waren!


April 1952

Gründung der Schweizer Rettungsflugwacht

Seit den Pionieren, wie dem legendären Gletscherpiloten Hermann Geiger, sind die ungezählten Rettungseinsätze der Rega beispiellos. Weltweit dürfen die Profis der schweizerischen Rettungsflugwacht zu den profiliertesten Rettern überhaupt gezählt werden. Sie bergen sommers wie winters zahllose Verunfallte im Gebirge, sind gleichwohl bei Lawinenkatastrophen wie internationalen Hilfeleistungen im Einsatz und befreien Alpinisten aus schier ausweglosen Situationen in großen Wänden.


Juni 1953

In den Kinderschuhen: der Schutzhelm gegen Steinschlag

In Zusammenarbeit mit einem Münchner Sporthaus entwickelt Paul Hübel einen Steinschlaghelm aus Aluminium zum Preis von 11,75 DM, wofür er große Anerkennung aus Fachkreisen erntet und den Anstoß für weitere Entwicklungen gibt. Bald darauf folgten die ersten Kunststoffhelme.


Jänner 1954

Katastrophale Lawinenabgänge in den Alpen

Weite Gebiete der Alpen werden von ungeheuerlichen Lawinen heimgesucht. Zahlreiche, durch Verschüttung zu Tode gekommene Menschen sind zu beklagen.
Solche katastrophalen Lawinenwinter sind immer die Folge ganz ungewöhnlicher Wetterlagen, wie auch im schrecklichen Winter 1999.
In solch extremen Wintern gehen Lawinen mitunter auch dort ab, wo sie noch nie oder in Jahrhunderten nicht mehr abgegangen sind. Modernste Schutzbauten und eine ständig verbesserte Lawinen- und Unwetterfrühwarnung sollen Menschen vor den verheerenden Auswirkungen der urgewaltigen, winterlichen Bergnatur bewahren.


August 1955

Walter Bonatti bewältigt allein den Petit Dru-Südwestpfeiler

Der Italiener Walter Bonatti macht eine der kühnsten Erstbegehungen der Alpingeschichte. In mehreren Tagen kämpft er sich im Alleingang den Petit Dru-Südwestpfeiler hinauf - bis heute eine der ganz schweren Westalpenklettereien.
Weitere Erstbegehungen:

  • 1951 Grand Capucin-Ostwand
  • 1953 1. Winterbegehung Westliche Zinne-Nordwand (Cassin)
  • 1957 Grand Pilier d'Angle Nordwand
  • 1963 1. Winterbegehung Grandes Jorasses-Nordwand Walkerpfeiler
  • 1965 Erst-, Winter- u. Alleinbegehung der Matterhorn-Nordwand auf neuer Route
Der charismatische Bonatti zählt zu den besten Allroundbergsteigern des 20. Jahrhunderts.

Juni 1957

Erstbesteigung des Broad Peak

Die Österreicher Hermann Buhl, Kurt Diemberger, Marcus Schmuck und Fritz Wintersteller besteigen als erste den 8.047 m hohen Broad Peak. Diese Kleinexpedition ist ein Markstein in der Geschichte des Höhenbergsteigens. Ohne Sauerstoff und Hochträger erreicht das Team unter der Leitung von Marcus Schmuck den Gipfel. Seither eine Orientierung, ein Maßstab für alle, die einen modernen, sportlichen und fairen Besteigungsstil an den höchsten Bergen der Welt praktizieren wollen.


Juli 1958

Erstbegehung der „Direkten Nordwand“ der Großen Zinne

Dietrich Hasse, Lothar Brandler, Jörg Lehne und Sigi Löw gelingt die Durchsteigung der Große Zinne-Nordwand in direkter Linie zum Gipfel und damit ein Highlight in der Epoche des technischen Kletterns. Ohne Zweifel eine beachtenswerte Leistung mit hohen Ansprüchen an Kraft und Ausdauer.
Rund 180 Stand- und Zwischenhaken werden gesetzt, um in der damals angestrebten Form den Gipfel zu erreichen. 1987 gelingt Kurt Albert und Gerold Sprachmann die Route rotpunkt. 2002 hält die Kletterszene den Atem an, als Alexander Huber die „Hasse-Brandler“ free solo durchsteigt!


November 1958

Erste Begehung der "Nose", Südpfeiler des El Capitan im Yosemite Valley

Warren Harding, Wayne Merry und George Whitmore gelingt die erste Begehung der "Nase" am El Capitan - und leiten das Zeitalter der "Big Walls" im Yosemite ein. 1970 durchsteigen als erste Alpenbergsteiger Leo Schlömmer und Peter Perner die "Nose" (20. Beg.). 1993 schafft Lynn Hill die erste freie Begehung der Tour! Vom Yosemite Valley gingen wichtige Impulse für die Renaissance des Freikletterns aus, hier finden sich noch heute die Top-Athleten des Sportkletterns ein.