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Zwei Gipferln, eine Alm und freche Zwerge
Öhler – Schober – Mamauwiese

Schober-Öhler

Wanderung, Gutensteiner Alpen, September 2010; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

Die Überschreitung des felsigen Kammes zwischen Öhler und Schober galt einst als "Lieblingswanderung der Kenner der Gutensteiner Alpen." Nicht zu unrecht! Der schmale, durchaus alpine Steig führt zu mehreren Felskanzeln, die einen famosen Blick von den Voralpen bis zu den Kleinen Karpaten eröffnen. Und an den Eckpunkten liegen mit dem Öhlerhaus, dem Ghf. Mamauwiese und dem Sebastianwirt drei pfundige Einkehrstationen. Wanderer, was willst du mehr!?

Der Weg

Das Auto wird am Bahnhof von Puchberg/Schneeberg geparkt, wo es genügend Plätze gibt. Von dort dem Wegweiser "Öhler/Öhler Schutzhaus" nach in die Sierningstraße. Dann auf Asphalt dem Sierningbach nach bis zum Haltberghof. Was hier schon auffällt, ist der parfümartige Duft von Zyklamen, die hier Ende des Sommers buschweise wachsen. Die kleinen Alpenveilchen erfreuen aber auch mit ihrer Farbenpracht. Nun auf einem Fahrweg anfangs sehr steil empor. Nach dem anstrengendsten Teilstück tröstet eine Tafel: "Lieber Wanderer,Zyklamen ist dir so richtig heiß, und auf der Stirn steht der Schweiß, dann sag' ich dir ganz nebenbei, das steilste Wegstück ist vorbei." Fein! Der Spruch sagt die Wahrheit, der Weg verflacht ein wenig, wir halten uns bei den kommenden Weggabelungen stets links, und erreichen nach der Johann-Weninger-Ruhe nach 1,5 Stunden das Öhler-Schutzhaus. Nun um die Hütte herum und rot markiert Richtung Mamauwiese. Je mehr wir uns dem Öhler-Gipfel nähern, desto mehr verengt sich der Weg, ehe ein schmaler Steig auf die unbekreuzte Felskanzel führt. Eine Bank markiert den Öhler-Gipfel, auf der wir gerne Platz nehmen und den Ausblick auf die Voralpen mit Hochstatt, Unterberg, Reisalpe und Schneeberg genießen. Von Puchberg erklingen die Mittagglocken, es duftet nach Pilzen. Dieses einsame Platzerl hier empfiehlt sich durchwegs als Premium-Ziel.
Der Weg führt nun weiter über einen langen Kamm mit mehreren Einsattelungen, windet sich manchmal um Felswände herum bzw. unter sie hindurch. Auf dem Steig ist Vorsicht geboten. Rutschig kann es nach Regen werden, zwei Mal heißt es sich über etwas höhere Felsstufen hinabhangeln. Nach gut 1,5 Stunden vom Öhlerschutzhaus weg erreichen wir das kleine, im Wald versteckte Gipfelkreuz des Schober. auch ein nettes Plätzchen und so richtig typisch für die hiesigen Gipferln, die alle etwas Verlassenes, Romantisches, Vergessenes an sich haben. Als ich im Gipfelbuch blättere, springt eine Gämse vorbei, beäugt mich erstaunt und verschwindet im Wald.
Auch der Weiterweg ist kein Spazierweg, verläuft er doch vorwiegend über Steine und kleine Felsstufen. Glockengebimmel kündigt die große Kuhweide Mamauweise an. Diese Hochalm hat Seltenheitswert in den Voralpen. Übrigens leitet sich der Name "Mamau" von "Muhmen" ab, einem Wort, das auf geisterhafte Zwerge hinweist, die hier laut Sage einst die Kühe hüteten und als Lohn nur verlangten, auf den Tieren reiten zu dürfen. Am Beginn der Weide lädt die Schoberkapelle zum Innehalten ein. Dann vergnüglich ausgeschritten auf der weiten, sonnigen Alm und über einen sanften Wiesensattel bis zum Gasthof Mamauwiese lustgewandelt. Eine Forststraße führt dann weiter bergab Richtung Wasserfallwirt. Nach 30 Minuten biegt ein Waldweg nach rechts in den Fadengraben, wo das Rauschen des Wassers schon lange seinen Fall ankündigt. Der romantische Sebastian-Wasserfall stürzt hier rund 40 m mit Getöse in die Tiefe, die Wände neben den Kaskaden dienen auch Kletterern als Übungsgelände.
Gleich unterhalb das sehr gemütliche und stilvoll eingerichtete Wasserfallwirt, wo die Brandteig-Krapferln am knisternden Kaminfeuer besonders gut schmecken! Nun auf Asphalt bis zu einer Straßenkreuzung, wo wir uns links halten und auf fast ebenem Weg teils auf Straße, teils auf Weideweg, teils auf dem alternativ zu begheenden Römerweg über Unternberg nach Puchberg zurückgelangen.

Weitere Bilder

Schober Schober Mamauwiese Gasthof Mamauwiese Wasserfallwirt
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Lexikon: Die Dürre Wand

Unsere "Gipferln" Schober & Öhler liegen eigentlich auf der sog. "Dürren Wand". Dieser Niederösterreichische Höhenzug wiederum gehört topografisch gesehen zu den Gutensteiner Alpen. Die Dürre Wand erstreckt sich von Miesenbach bis zum Schneeberg und gipfelt im Gegensatz zur östlich benachbarten, aber weite Hochebene der Hohen Wand in einen schmalen Grat, über den oben beschriebener aussichtsreicher Wanderweg führt.
Quelle: Wikipedia (mehr erfahren >>>)

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Ausgangspunkt:
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Route:
Puchberg/Schneeberg (Bahnhof) – Sierningbachtal – Öhler Schutzhaus (1027 m) – Öhler (1183 m, Bank) – Schober (1213 m, Kreuz, Gipfelbuch) – Ghf. Mamauwiese – Fadengraben – Sebastian Wasserfall (Wasserfallwirt) – Sonnleiten – Unternberg – Im Prater – Puchberg
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up pfeil down 800
Gesamtgehzeit (in Stunden):
Pfeil up pfeil down ca. 6½–7
Schwierigkeiten:
Am Kamm zwischen Schober & Öhler bedarf es Trittsicherheit, bei feuchten Witterungsverhältnissen herrscht Rutschgefahr
Eignung für Kinder:
Wenn gehfreudig und trittsicher, gut geeignet
Eignung für Hund & Katz':
Wenn gehfreudig und trittsicher, gut geeignet
Ausrüstung:
Einkehrmöglichkeiten:
Öhler Schutzhaus, Ghf. Mamauwiese, Wasserfallwirt
Karte:
Freytag & berndt "Wiener Hausberge"
Wissen:
Hilfreiche Links:

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