Klappentext:
Mit
den "gewöhnlichen" Touristen hat Hans Höfl wenig gemeinsam
- bewusst meidet er Nobelhotels, Luxusstrände und Safari-Veranstalter.
Denn der erfahrene Globetrotter ist es gewohnt, auch unter schwierigen
und bescheidenen Verhältnissen sein eigener Herr zu bleiben und dafür
mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Zum "Wohnort Gottes",
dem Mount Kenia, zum höchsten Berg Afrikas, dem "Uhurupeak",
und anderen Bergen pilgert der steirische Abenteurer ausnahmsweise mit
schwarzen Begleitern, die hinterher ihr Glück preisen, mit so einem
"Typen" gegangen zu sein. Zweimal unternimmt Höfl über
mehrere Monate lange Reisen durch verschiedene Länder Afrikas, dabei
lernt er neben überwältigenden landschaftlichen und kulturhistorischen
Attraktionen auch viel vom Alltags leben sowie die Rassenkonflikte und
sozialen Probleme Afrikas kennen. Wie schon in seinem ersten Buch, "Der
lange Weg nach Cox's Bazar", konfrontiert der Autor seine
Leser neben den beglückenden Momenten auch ungeschminkt mit den Widrigkeiten
und Gefahren seiner Reise.
Kommentar:
Ein
Steirer jenseits von Afrika - Eine besondere Art von Glück
Die
"Aufzeichnungen eines Vagabunden" - so der Untertitel
dieses empfehlenswerten Buches – stellen uns ein Afrika vor, wie wir es
nicht kennen. Der steirische "Zigeuner und Herumtreiber",
wie sich Höfl selbst nennt, trampt hinter den Kulissen des Schwarzen
Kontinents durch die Hinterhöfe und verborgenen Winkel der Großstädte
und Landschaften. Das Resultat sind abenteuerliche Zug- und Busfahrten,
turbulente Tage in epidemieversuchten Bürgerkriegsländern, spannungsgeladene
Machtkämpfe rivalisierender Stämme, Gefängnisaufenthalte,
Irrfahrten durch Slums, aber auch Freundschaften und Clinches mit Einheimischen.
Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia, Simbabwe, Botswana,
Namibia, Republik Südafrika, Lesotho, Swasiland unter den Rock g'schaut
sozusagen.
Der erfahrene Globetrotter bleibt auch unter schwierigen und bescheidenen
Verhältnissen sein eigener Herr, tritt offen und gerade mit den Einheimischen
in Kontakt, sodass ein ungeschminkter Blick auf das Alltagsleben, aber
auch auf Rassenkonflikte und soziale Probleme Afrikas frei wird. Dass
dieser Herbert Tichy moderner Prägung jeden Berg, der sich ihm da
in den Weg stellt, mitnimmt, versteht sich von selbst: Mount Kenia, Kili,
Ruwenzori, Mt. Meru – die Berge sind allerdings nie das eigentliche Ziel,
sondern bloß Stationen seines Zigeunerlebens. Höfl zeigt sie
uns aus einer anderen, auf ihren eigentlichen Reiz fokussierten Perspektive.
Höfl schreibt, wie ihm der steirische Schnabel gewachsen scheint
– und das macht nicht selten schmunzeln, wenn er etwa mitten in moskitodurchschwirrten
Hotelzimmern sein Zelt aufschlägt oder ihm selbst in heftigsten Erlebnisturbulenzen
oft nur mehr eines Halt gibt: sein geliebtes Bier. In seiner locker luftigen
Sprache kommt eines besonders reizvoll zum Vorschein: Sein Verständnis
von "Glück", das Höfl in seinem Vagabundenleben findet:
"Ich frage mich, womit ich so viel Glück verdient habe, denn
ich bin ein Zigeuner, ein Herumtreiber."
Unterschwellig kehrt Höfl aber auch unser aller Freiheitsdrang nach
außen. Er lebt das aus, wovon wir zwar gerne träumen, was wir
aber nicht zu verwirklichen wagen: "Ich genieße die wunderbare
Ruhe, höre nur das Knistern meines kleinen Lagerfeuers, das Schwirren
von Käfern und vom nahen Regenwald unbekannten Tier- und Vogellaute.
Etwas verloren, aber glücklich blicke ich in die herunterbrennende
Glut und frage den von Sternen übersäten Himmel, ob es eine
noch größere Freiheit gibt."
Lesen, mitvagabundieren, mitträumen – ein ideales Buch, gerade für
den Urlaub.
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