Kurzbeschreibung:
In England
nennen sie ihn "Serial Survivor", den Mann mit den vielen
Leben. Obwohl er seit seiner unglaublichen Überlebensgeschichte am
Siula Grande in den peruanischen Anden ("Sturz ins Leere")
dem Tod noch weitere drei Mal nur ganz knapp entgangen ist, kann Joe Simpson,
Extrembergsteiger, Eiskletterer und Drachenflieger, der Faszination der
Berge nicht widerstehen. Immer wieder balanciert er auf dem schmalen Grat
zwischen Leben und Tod. Er weiß, eigentlich wäre es an der
Zeit, den Bergen für immer den Rücken zu kehren. Doch der Abschied
fällt schwer. Und so fordert er an der Eiger-Nordwand sein Schicksal
aufs Neue heraus. Die Eigerbesteigung wird zum tragischen Finale seiner
Bergsteigerkarriere ...
Kommentar:
Der
Seiltanz zwischen Sein und Nichtsein
Warum
riskiert ein Extrembergsteiger ständig sein Leben? Was treibt ihn
immer wieder aufs Neue in die Senkrechte, wo ein einziger falscher Griff
den Tod bedeuten kann? Was lockt einen Extremkletterer ständig zum
Seiltanz zwischen Sein und Nichtsein?
Joe Simpson beschreibt diesen Seiltanz an sich selbst, gewährt einen
atemberaubend intensiven Einblick die Denk- und Gefühlswelt eines
Extrembergsteigers. Obwohl mehr als ein Mal mehr tot als lebendig, obwohl
ständig mit einem Fuß im Jenseits, obwohl viele seiner Freunde
nach und nach ihr Risiko mit dem Leben bezahlen, legt er immer wieder
aufs Neue Steigeisen und Karabiner an, um an die Grenzen vorzustoßen.
Joe
Simpson liefert eine unvergleichliche Charakterstudie derer, die den Giganten
der Welt verfallen sind, und legt ihre innersten Beweggründe, sich
immer immer wieder an den gewaltigen Elementarkräften zu messen,
offen.
Das Angenehme an Simpsons Erzählungen: Er unterscheidet sich zu seinen
schreibenden, sich selbst meist heroisierenden Bergsteigerkollegen vor
allem dadurch, dass er seine eigene Leistung nie überhöht darstellt.
Im Gegenteil: Der Leser bekommt es mit einem selbstkritischen, ja zuweilen
unsicheren, ängstlichen, kurzum: erdigen und sympathischen Menschen
zu tun.
Vielleicht
liegt es an der ausgezeichneten Übersetzung, vielleicht aber am glasklaren,
direkten Stil Simpsons selbst, dass das Buch, wie auch schon "Sturz
ins Leere", einen unglaublichen Sog auf den Leser ausübt.
Dieses Buch legt man nicht einfach mittendrin weg, man muss es fertig
lesen, bis man weiß, ob die Wand der Wände den ewigen Seiltänzer
endlich eines Besseren belehrt ...
Zum
Autor:
Joe
Simpson, geboren 1960, war schon mit 14 Jahren klar, was sein Leben bestimmen
würde: Bergsteigen und Schreiben. Seine unglaubliche Überlebensgeschichte
"Sturz ins Leere", ein Bestseller weltweit, machte ihn
buchstäblich unsterblich und zur Legende unter Bergsportlern. Er
lebt in der Nähe von Sheffield, England.
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