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Günter Seubold

Eine Philosophie des Lebens


2025, Tyrolia
ISBN 978-3-7022-4254-1, 128 Seiten

Verlagsinformation

Bergsteigen ist konzentriertes Tun. Bergsteigen ist konzentriertes Leben. Es verdichten sich: Zeit, Aufmerksamkeit, Sinnlichkeit, Nachdenklichkeit; es intensiviert sich die Beziehung von Mensch und Welt. Was Natur ist und was der Mensch kann, erfährt man beim Bergsteigen nachdrücklicher als in der Ebene des Alltags. Dieses konzentrierte Tun und innige Weltverhältnis vermag auf das alltägliche Leben in der Ebene zurückzustrahlen, sodass auch dieses bereichert wird und in neuem Licht erscheint. Diese fundierte und dennoch leicht verständliche philosophische Abhandlung zeigt, dass Bergsteigen mehr ist als ein Sport, der Spaß macht; es zeigt sich in der Haltung sich selbst und dem Leben gegenüber und bildet eine erfüllende Lebenskunst. Aufgezeigt werden die Sinnkomponenten des Bergsteigens, die ökonomische und ökologische, die spirituelle und erotische Dimension dieses Tuns.
Dabei will dieses Buch weder die Weltanschauungen renommierter Profibergsteiger analysieren noch eine Kulturgeschichte des Bergsteigens liefern; es beruht vielmehr auf individueller Sicht und vereinigt darin – und das ist das Besondere – die tiefgründige Denkweise des klassischen Philosophen mit den authentischen Erfahrungen des erfahrenen Bergsteigers. Damit bietet es Menschen, die selbst gern in die Berge gehen, ein inspirierendes Reflektieren dieses Tuns. Sie werden sich von diesem Buch ebenso verstanden fühlen wie neue Dimensionen darin finden.
Kommentar

Der Autor dieser Buchbesprechung hat eine schlechte Angewohnheit: Er markiert gute Sätze, die er in Büchern findet, mit Bleistift. Und der vorliegende Band ist VOLLER Markierungen. Heißt: Er hat VIELE wunderbare Sätze gefunden, die ihm – als Mensch und Bergsteiger – ans Herz gegangen sind.
Ein paar Kostproben:

Bergsteigen ist konzentriertes Leben. Es verdichten sich: Zeit, Aufmerksamkeit, Sinnlichkeit, Nachdenklichkeit; es intensiviert sich die Beziehung von Mensch und Welt.
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Im reinen Gehen bin ich bei mir zuhause. Ich fühle mich gut und frei.
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Der Berg gilt als ein Ort der Abgeschiedenheit und Nicht-Alltäglichkeit, als Ort der Stille, der Seelenreinigung, das Überblicks und des Zu-sich-Kommens.
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Bergsteigen als solches ist ein permanentes Memento mori. Nimmt man das Bergsteigen in seiner spirituell-metaphysischen Tiefendimension, so dürfte dies sogar die entscheidende Sinnkomponente des ganzen Treibens sein.
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Bergsteiger gehen nicht in die Berge, weil sie lebensmüde sind, sie gehen in die Berge – Phänomen, der bereits erörterten Kontrastierung –, weil sie das Leben lieben und mit jeder erfolgreichen Bergtour das Leben bewusster leben.
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Der Bergsteiger sucht und findet das Leben, wenn er in die Berge geht.


Günter Seubold betrachtet den Berg, das Bergsteigen und Wandern aus allen möglichen Blickwinkeln – etwa aus ethischen, spirituellen, sinnlichen, ökologischen und ökonomischen. Und Seubold weiß seine Ansichten in treffende, gefühlvolle Worte zu kleiden. Er fasst in tiefgründiger Weise zusammen, worum es beim Bergsteigen geht, warum es uns auf die Gipfel zieht und weshalb bloßes Gehen, Bergwandern und Klettern zu den heilsamsten Lebenselexieren gehört – womit der auch viele Fragen des Lebens berührt.
Um seine philosophischen Anmerkungen verständlicher zu machen, setzt er sie mit seinen eigenen Bergerfahrungen gleichsam in die Praxis um. So steigen wir mit Seubold aufs Matterhorn, auf den Piz Palü oder den Watzmann – und erleben, was dabei in seinem Innersten vorgeht. Er lässt uns teilhaben an seinen eigenen Empfindungen – und wir finden uns darin selbst. Ja, der Leser entdeckt in dieser Fundgrube positiver Gedanken viele Entsprechungen mit seinem eigenen Empfinden und wird dadurch in seiner Leidenschaft für die Berge bestärkt und zu weiteren Touren inspiriert.
Seubolds überaus empfehlenswerte philosophische Bergfibel liest man gerne mehrmals und geht danach noch bewusster und froher auf Wanderschaft. Dass dabei viele weitere Sätze mit Bleistift markiert werden, versteht sich von selbst.

Der Autor

GÜNTER SEUBOLD, geb. 1955, Prof. Dr. phil. habil., studierte Philosophie, Germanistik und Katholische Theologie in Würzburg, Frankfurt, Heidelberg und Berlin. Von 2006 bis 2020 war er Professor für Philosophie und Kunsttheorie an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter/Bonn. Seubold ist von Jugend an selbst leidenschaftlicher Bergsteiger. Weitere Angaben unter: www.seubold.de

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