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Geil und Kreuzspitze

Eine "geile" Skitour in den Villgratener Bergen


Intro

Geil? Nein, nein, keine Angst, diese Page ist nicht zur Erotik übergewechselt, der Berg über dem Villgratental heißt nun mal so: Geil. Obwohl - von seiner Lage, Schönheit und von Gemütlichkeit her würde ihn eine bestimmte Bevölkerungsgruppe wahrscheinlich einen "geilen" Berg nennen mit "geilen" Ausblicken, "geilen" Rastplätzen usw. Why not?

Der Geil wie auch die benachbarte Kreuzspitze, inmitten des Skitourenparadieses des Gsieser Tals (die Fortsetzung des Villgratentales) gelegen, gehören zu jenen Skibergen, die nur selten Besuch erhalten. Ja, ja, daneben gibt es einige Höhere, manche versperren sogar etwas die Sicht, aber wer das "Geile" nicht ehrt, ist die Kreuzspitze oder das Pfannhorn nicht wert ...

Weitere Vorzüge dieser Tour abseits der Modegebiete: Die ausgedehnten, freien SW-Hänge, die einen angenehmen, weitgehend gefahrlosen Aufstieg und eine hindernislose Abfahrt bieten; die Schneesicherheit, die einen Skitouren-Genuss über den gesamten Winter gewährt, und die Einsamkeit. Wir bleiben unter uns, wir Bergfexe, und können hier in vollen Zügen einatmen, was diese Ecke um Inner- und Außervillgraten so überaus reizvoll macht: Ruhe, Licht und Beschaulichkeit.


Aufstieg:

Kalkstein (1639m) - Roßtal - Kalksteiner Jöchl (2326m) - Geil (2494m) bzw. Kreuzspitze (2624m)

HM 900m / GZ 3 Stunden (Kreuzspitze + 30 Minuten)

Aufbruch im Roßtal

 

 

 

 

 

Im Gipfelbereich des Geil

Vom Parkplatz der Siedlung Kalkstein (5 Kilometer von Innervillgraten) südwärts durch schütteren Lärchenwald in Richtung Alfer Alm, bis nach 200 Metern, kurz vor der baumfreien Fläche der Alm ein Wegweiser in Richtung "Roßtal" lenkt. Weiter auf dem Güterweg gen Norden, am Kalksteiner Egg vorbei und im Linksbogen oberhalb der tiefen Schlucht des Roßtalbachs in das Roßbachtal. An dessen linken Seite entlang, kleine Gräben überschreitend, gemütlich flach dahin, mitunter ein wenig eingeklemmt zwischen den Felsabbrüchen von Multerspitze und Kärlsspitze zur malerisch gelegenen "Lipperalm", wo der Fahrweg endet.

An der Alm vorbei, in eine weite Mulde bis zum Talschluss, wo sich der Hang deutlich aufsteilt. Wenn hier (besonders bei starker Frühlingssonne) die Situation lawinös wird, besser in die Talmitte ausweichen!

Bei Punkt 2040 kreuzen sich die Wege: links hinauf zum Geil oder geradeaus zur Kreuzspitze - auch ein lohnendes Ziel. Der Zeitaufwand bleibt für beide Erhebungen etwa gleich hoch (Kreuzspitze + 30 Min.), die Lawinengefahr bei günstigen Bedingungen gleich niedrig.

Ich will beide Gipfel vorstellen: Zuerst die Kreuzspitze. Im Tal kurz weiter, dann durch Mulden und über Kuppen und die nun steileren Hange empor auf den NW-Kamm der Kreuzspitze. Erst etwa 70 Höhenmeter unter dem Gipfel nach rechts, den steilen Gipfelhang gegen Südosten hin gequert und auf diesem zum höchsten Punkt der Kreuzspitze (Kreuz, 2624m).

Der Weg zum Geil führt über einen nur nach heftigen Neuschneefällen gefährlichen Hang zum Kalksteiner Jöchl (2326m, 2-2,5 Stunden) hoch, das ein großer Steinmann markiert. Der Gipfelanstieg führt auf der östlichen Seite des breiten Rückens über den Punkt 2450m und dann etwas steiler mit ein paar Spitzkehren zum Vermessungsssignal am Gipfel (2494m).

Von beiden Gipfeln bietet sich das elegische Panorama der Sextener Dolomiten (Drei Zinnen), der Ortlergruppe und der Ötztaler.

Die Sextener Dolomiten mit dem Drei Zinnen im Hintergrund


Abfahrt wie Aufstieg

AZ 1,5 Stunden

 

Die Abfahrt kann risikolos genossen werden und ist vor allem Anfängern wie auf den Leib geschnitten: lange, hindernislose Hänge mit sattem Gefälle, der weite Almboden des Roßtales, Sonnenplätze vor den Heustadeln und der etwas enge, aber ideal geneigte Fahrweg durch den Wald nach Kalkstein zurück.

Abfahrt


Schwierigkeiten/Lawinen:

Unschwierige Skitour; unter dem Gipfel der Kreuzspitze bzw. zum Kalksteiner Jöchl hinauf eventuell Schneebrettgefahr.

Lawinenrisiko auf den Westhängen des Roßtals.

Lawinenwarndienst >>>

Kinder: Ab 14 Jahre
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeit: Keine
Karten: Österreichische Karte, Nr. 177 "Sankt Veit in Defereggen", 1:25.000; Mayr Winterkarte, Blatt 80 "Hochpustertal", 1:50.000
Geschichte: Nicht jede Gemeinde kann das Jahr nennen, in dem auf ihrem Gebiet erstmals gesiedelt worden ist. Die Innervillgratener können es, und zwar präzise. Es gibt nämlich eine Urkunde, die vom Vorstand des Klosters Innichen ausgestellt wurde, mit der dem Grafen Arnold von Morit ein zur Rodung geeignetes Waldgebiet names Ualgratto zugewiesen worden ist. Das war im Jahr 1140. Am 11. Mai 1267 wurde in Innvervillgraten vom Bischof Bruno von Brixen ein Seelsorger bestellt.
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