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Steinerne Monumente
Teufelsmühlstein – Steinerner Stadl

Wanderung, Fischauer Berge, Februar 2024; Text/Bilder: © Thomas Rambauske

In den Fischauer Bergen nahe Wiener Neustadt finden sich zahlreiche Höhlen, Grotten, aber auch stille Natur- und Spielplätze. Ideale Zutaten für einen spannenden Familienwandertag.

Von Wöllersdorf zum Teufelsmühlstein
Ausgangspunkt der leichten, aber sehr abwechslungsreichen Tour ist der Hauptplatz (Bus) von Wöllerdorf. Von hier wandern wir auf der Hauptstraße Richtung Osten stadtauswärts bis zum Gasthof Räuscher. Dort wenden wir uns nach rechts und steuern auf Treppen eine Bahn- und Straßenunterführung an. Nach dieser links und auf dem asphaltierten „Forstweg“ bergauf an einem hübschen Jagdhaus vorbei Richtung Sportplatz auf dem Größenberg. Zu diesem durch Föhrenwald. Noch vor dem Fußballfeld auf einem schwach markierten Pfad nach rechts durch Wald bis zu einem Bankerl, wo wir einmal verschnaufen und den Ausblick über die Fischauer Vorberge genießen. Wer zum Naturdenkmal Teufelsmühlstein will, folgt einem Wegweiser leicht bergab. Schon nach wenigen Minuten stehen wir bei der seltsamen Felsformation der Teufelsmühle, eines sog. Durchkriechsteins. Tatsächlich kann man durch einen schmalen Steinspalt hindurchrobben und erproben, ob die Sage stimmt, wonach der Felsbrocken heilende Wirkung – vor allem auf den Rücken – ausüben soll. Als sicher gilt, dass er durch Korrosion und Auswaschungen der Urpiesting entstand, die einst hier durchgeflossen ist. Achtung: Wer um den Felsen herumklettern will, braucht etwas Trittsicherheit und Klettergeschick.

Über das Bründl zum Steinernen Stadl
Nun wieder zur Bank zurück und der roten Markierung nach, bis uns ein Schild zum Bründl lenkt. Die ummauerte Quelle liegt idyllisch in einem Bachgraben, eine Bank lädt zur Rast ein. Das – heute untrinkbare – Wasser löschte einst nicht nur den Durst von hier arbeitenden Pechern und Steinbrucharbeitern, sondern auch von Familien, die oberhalb der Steinbrüche wohnten.


Weiter am markierten Weg zur nächsten Wegkreuzung hinauf, die uns zum Steinernen Stadl weist. Auf einer Forststraße gelangen wir in alten Fichtenwald, dann in den Marchgraben, wo wir auf das nächste Schild achten sollten. Dieses lenkt uns nach rechts auf einen schmalen Pfad, auf dem wir über den Rand eines Abhangs zum Naturdenkmal des Steinernen Stadls gelangen. Bei dieser eindrucksvollen, am Malleitenberg liegenden Felsformation handelt es sich um eine natürliche, etwa 20 m breite und 1-2 m hohe Felsbrücke, die von einer eingestürzten Höhle stammt. Auch hier darf man sich hindurchducken, in manchen Ecken finden sich geheimnisvolle Grotten.

Der Stadl diente in der Vergangenheit als Unterschlupf, in der Jungstein- und Eisenzeit sogar als Wohnort, wie Funde von Steinwerkzeugen und Keramiken beweisen. Heimisch fühlen sich an überhängenden Wänden des Stadls auch Boulderer, die hier zig Routen im High-End-Bereich vorfinden

Über das Zigeunerloch zur Waldandacht
Wir setzen unseren Weg fort, wandern etwas bergauf und einen Zaun entlang, bis wir auf einen breiteren Weg gelangen, der nun bergab bis zu einer Wegkreuzung führt. Hier bleiben wir geradeaus Richtung Piesting. Bald erreichen wir eine Asphaltstraße und folgen dieser bis zu einer Landstraße. Nun auf dieser oder auf einem blau markierten Wegerl daneben Richtung Zigeunerloch/Wöllersdorf. Bald grün markiert in den stillen und sehr beschaulichen Marchgraben hinunter, wo wir uns dem Marchgrabenbach anschließen. Bald wechseln wir auf eine Forststraße, bis wir – über eine Brücke – zum Zigeunerloch gelangen. Auch diese etwa 7 m lange Höhle hat vor Jahrtausenden Menschen als Unterschlupf gedient.


Zurück am Weg erreichen wir kurze Zeit später die Waldandacht "Karolinenruhe" – eine Felsausbuchtung mit zahlreichen Devotionalien sowie Tischen und Bänken, die sich für eine ausgiebige, aber auch besinnliche Rast eignen.

Am "zur Ruhe gebetteten" Viersitzerrad vorbei zurück
Für das Finale der Tour wählen wir einen schmalen Weg (231) neben dem Bach und wandern weiter durch den Marchgraben. Bald landen wir auf einer Forststraße, die uns zuerst zu einer weiteren Sehenswürdigkeit führt: einem auf einer 100-jährigen Fichgte hängenden Viersitzerrad. Dieses wurde von Radfreunden nach vielen erfolgreichen Fahrten im Jahr 1970 am Baum "zur letzten Ruhe aufgehängt", wie eine Tafel kundgibt. Herzig.

Nun an einem sehr gut ausgestatteten Waldspielplatz vorbei auf den Weg namens "In der Teufelsmühle". Dieser mündet in die Marchgrabenstraße. Die Piestinger Straße bringt uns schließlich zum Ausgangspunkt zurück. Tipp: Alternativ könnte man auch am sog. Pecher-Lehrpfad (Abzweigung kurz vor dem Viersitzer-Fahrrad) nach Wöllersdorf zurückkehren.


Start- und Zielpunkt:
Wöllersdorf-Steinabrückl (Bahnhof, Bus)
Route:
Wöllersdorf (315 m) – Teufelsmühlstein (464 m) – Bründl – Steinerner Stadl (Malleitenberg, 545 m) – Marchgraben – Zigeunerloch – Waldandacht Karolinenruhe – Wöllersdorf
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up Pfeil down 350
Gesamtkilometer
ca. 11
Gesamtgehzeit (in Stunden):
ca. 3½
Charakter:
Keine
Eignung für Kinder:
ab 10
Ausrüstung:
Einkehrmöglichkeiten:
keine unterwegs, einige in Wöllersdorf

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