Der Eichgrabner Höhenwanderweg führt über die landschaftlich schönsten Anhöhen, Wälder und Dörfer zwischen Eichgraben, Rekawinkel, Altlengbach und Hochstraß. Fast acht Stunden ist man unterwegs – ein ordentliches Stück Wanderarbeit! Belohnt wird man aber durch viel Ausblick, uralte Wälder und noch viel ältere römerzeitliche Hügelgräber.
Waldwandern
Vom Bahnhof Rekawinkel steuern wir in westlicher Richtung den Ortseingang von Rekawinkel an, wo auch das Gasthaus Mayer liegt. Gegenüber davon führt uns der verlässlich grüngelb markierte Höhenweg durch die Buchbergstraße zur Pfarrkirche von Rekawinkel. Davor zweigt ein schmaler Weg nach rechts ab und schlängelt sich durch Siedlungsgelände in den Talgrund hinab, wo wir uns den Bahngeleisen anschließen und uns von diesen Richtung Südwesten bis zur Bierbachstraße leiten lassen. Dann absolvieren wir einen ersten kleinen Aufschwung um den Dürreberg herum, wo wir auch die ersten von rund 50 Infotafeln vorfinden, die uns über die Bereiche Wald, Waldnutzung, Kultur und Geschichte. im Wienerwald aufklären. Es folgt eine längere Waldpassage voller Rotbuchen, Tannen, Kastanien und später auch Eichen. Sehr einsam und beschaulich wandern wir dahin und treffen kaum auf eine Menschenseele. Langsam schwingt sich unser Weg auf eine erste Anhöhe, die Lechnerwiese, hinauf. Ein hübsches, sonniges Plätzchen, wo es sich zu verweilen lohnt. Ein weiteres folgt bei einer Wegkreuzung. Wir folgen unserer Markierung und umrunden das Obergeschoss des Potzensteins, bis uns Autolärm an die Ohren dringt. Es ist die Westautobahn, die nun das Hintergrundgeräusch liefert. Nach einer Brücke über die Autobahn wird es wieder stiller, ja sogar recht hübsch, wenn wir über das Wiesenplateau am Gschaid wandern. Die Gschaidstraße führt uns dann nach Hochstraß. Kurze Zeit später kreuzen wir abermals eine Autobahn, diesmal die A21. Nun mit schönem Blick über Wienerwaldgehügel bis Kaltenberg hinunter. Gleich darauf Altlengbach und schließlich Steinhäusl, wo wir durch eine Unterführung die Westautobahn kreuzen.
Altlengbach
Weitschauwandern
Danach sicher der schönste Teil der Wanderung. Auf der Kleinbergstraße marschieren wir genießerisch über eine sonnige, weitflächtige Hochebene, wo der Wanderweg seinem Namen gerecht wird. Bis zum Schöpfl, Schneeberg und Ötscher reicht die Fernsicht, auf Marterln, kleine Gehöfte und Felder die Nahsicht. Schauen, gehen, sich freuen an der wunderbaren Welt des Wienerwalds, heißt die Devise.
Ein Marterl auf der Anhöhe vor Götzwiesen
Nach einem Pferdegestüt betreten wir in Götzwiesen wieder urbaneres Gelände. Danach aber wieder in derselben Tonart wie vorher, also abwechselnd über Wiesen und durch kleine Waldstücke Richtung Burgweg. Im Zentrum der Kulisse nun Neulengbach und der Buchberg.
Von Burgweg führt uns eine Straße nach Unter-Oberndorf hinunter, wo wir die Bahn zurück nach Rekawinkel oder Wien besteigen könnten.
Kurz vor Götzwiesen
Römerwandern
Wer aber die Runde schließen möchte und noch Kraft für rund 2 Stunden Gehzeit hat, setzt den Weg auf einer verkehrsarmen Landstraße fort, die von Unter-Oberndorf leicht bergauf anstiegt. Hier sollten wir immer wieder umdrehen, um das Panorama Richtung Neulengbach nicht zu versäumen. Bald erreichen wir die Siedlung Erlaa, wo eine archäologische Sensation auf uns wartet. Gleich beim Ortseingangsschild folgen wir dem Wegweiser nach links in den Wald. Nur 150 m von der Straße entfernt befindet sich eine der bedeutendsten und größten römerzeitlichen Hügelgräbernekropolen Niederösterreichs, rund 20 Grabhügel reihen sich hier entlang eines etwa 400 m langen Altwegs. Eine Infotafel erklärt den geschichtlichen Hintergrund. Eine Nachbildung eines Hügelgrabes befindet sich übrigens im Wienerwaldmuseum Eichgraben.
Verborgen im Wald liegen im Wald bei der Siedlung Erlaa römerzeitliche Hügelgräber
Wieder zurück bei der Straße, setzen wir unseren Weg eben, dann leicht bergab fort. Bei Winten betreten wir Wald, durch den es zum "Römerstern" hinuntergeht. Auch hier befinden sich Hügelgräber, allerdings nicht so leicht zu erkennen wie die in der Siedlung Erlaa. Entlang von weiten Wiesen, im Hintergrund ist der Buchberg mit seiner Warte zu sehen, führt eine Forststraße auf den Kaiserspitz. Von hier führt uns die Rittbergstraße teilweise durch Wald, teilweise über Wiesen nach Rekawinkel hinunter. |