Bei dieser aussichtsreichen und familiengerechten Genusstour von Kaumberg zur Araburg beeindruckt der Kontrast zwischen der lieblichen Hügellandschaft des Wienerwalds und den Bergen des Voralpengebiets. Aber auch die Mischung aus Landschafts- und Kulturgenuss begeistert nicht zuletzt durch das neue "Szenarium" Araburg.
Wir schultern den Rucksack am Marktplatz von Kaumberg. Vorbei am Fassbrunnen, der bis heute als Trinkwasserreservoir dient, steigen wir vor dem Heimatmuseum die Stiegen zur Pfarrkirche hinauf. Dieses im 12. Jahrhundert im gotischen Stil erbaute Gotteshaus gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde und sollte unbedingt besichtigt werden. Die Kirche dient auch als beliebte Wallfahrtsstation, da sie an der Via Sacra und dem Wiener Wallfahrerweg liegt. Diesen Pilgerrouten folgen wir nun rot, teilweise auch grün markiert am Friedhof vorbei durch die Bergsiedlung aus dem Ort hinaus.
Ein Gustostückerl Mostviertel
Dann verrät das Schild mit der Aufschrift "Griaß di, do geht's aufi", dass es nun etwas mühevoller wird. Es folgt ein leicht ansteigender, aber sehr beschaulicher Weg durch Wiesen und Weiden. Schon bald rückt die Araburg ins Blickfeld und bleibt uns fast die gesamte Wanderung über als schönes Fotomotiv erhalten. Der Weg begeistert durch seine Leichtigkeit, seine hübschen Ausblicke über die sanft gewellte Hügellandschaft, durch die Streuobstgärten und die Friedlichkeit, die über allem liegt.
Wir erleben hier ein Gustostückerl des hier beginnenden, typischen Mostviertels – eine weithin offene, gepflegte Wiesen- und Weidenlandschaft mit all der lieblichen Farbenpracht, für die das Birnen- und Apfelviertel bekannt ist. Das umfassende Panorama über die Voralpenlandschaft, der Farbenreichtum vor allem im Frühling und die gepflegte Kulturlandschaft berühren das Gemüt. Rund eine Stunde promenieren wir so dahin bis zu einem Parkplatz, wo der Schlussanstieg zur Araburg ansetzt.
Steil zur Araburg
Nun wirds kurz anstrengend, wenn wir auf einem Steig in mehr oder weniger steilen Serpentinen zur Araburg hinaufsteigen. Nach 15 Minuten haben wir es geschafft und stehen vor der höchstgelegenen Burg in Niederösterreichs (1 ½ Std.).
Die Araburg mit der Lutherglocke (links im Bild)
Vor der Araburg gilt es zuerst die Lutherglocke zu bewundern, eine 970 kg schwere Stahlglocke mit der Aufschrift "Ein feste Burg ist unser Gott". Die Glocke ist ein Geschenk eines gewissen Josef Wachter an das Stift Lilienfeld und kann gegen einen Preis von 2 Euro zum Läuten gebracht werden. Die Besichtigung der zum Teil gut erhaltenen Ruine aus dem 12. Jahrhundert lohnt sich, zumal vor einigen Jahren auch das sog "Szenarium" fertiggestellt wurde, eine interaktive Ausstellung, in der moderne und geschichtsgetreue Kulturvermittlung ineinander fließen (siehe Bilder unten).
Mit dem neuen "Szenarium" fertiggestellt wurde eine interaktive Ausstellung geschaffen, in der moderne und geschichtsgetreue Kulturvermittlung ineinander fließen und das Leben im Mittelalter nachempfunden werden kann.
Umfassend die Aussicht vom Burgfried, die vom Schöpfl über den Peilstein und den Schneeberg bis weit in die Voralpen reicht.
Der Ausblick vom Bergfried der Araburg ist umfassend
Bevor wir den Rückweg antreten, empfiehlt sich der Besuch des gemütlichen Burgstüberls.
Am Burg- und Hirschweg zurück
Für den Rückweg wählen wir zuerst den Ing. Josef Lux Weg in westlicher Richtung, dann den sog. "Burgweg", der uns rotmarkiert anfangs durch Wald, dann über freie Weideflächen zum Kollmannshof führt. Von hier ebenso lieblich wie beim Aufsteig und mit ebenso tollem Ausblick über die unendlichen Weiten des Mostviertels und auf die Araburg zum Brennhof. Dann lädt ein Rastplatz bei einem Wegkreuz zum Verweilen und Schauen ein. Am Hirschweg, einem der kleinen Wanderwege von Kaumberg, gelangen wir über die Sonnenhangsiedlung wieder zurück nach Kaumberg. |