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Teichtrail für Naturradler
Höllberg-Strecke (Gutenbrunn)
Mountainbiken im Waldviertel
Waldviertel 2018, Text/Bilder: © Thomas Rambauske

Start- und Zielpunkt der Höllberg-Strecke ist der Edlesberger See bei Gutenbrunn, ein traumhafter Naturbadesee. Dazwischen liegen aber noch andere nicht minder naturbelassene Gewässer. All das ergibt einen Teichtrail wie aus dem Waldviertler Bilderbuch. Eine Kostprobe aus dem Buch "Mountainbiken im Waldviertel" von Thomas Rambauske.

Die Route

Edlesberger See
Der stille, 13,7 Hektar große Edlesberger See liegt von Wald und Wiesen umgeben auf 870 m Seehöhe. Während er früher als Wasserspeicher für das Schwemmen (Wassertransport) von Holz diente, gehört er heute Badegästen und Fischern. Letztere können sich über Zander, Forellen, Karpfen, Saiblinge, Weißfische, Schleien und Störe freuen. Am Ostufer des Sees steigen wir in den Sattel und werden von den Streckenschildern gleich nach Nordosten in und wenig später aus dem Wald gelenkt, womit die Reise rund um den Großen und Kleinen Höllberg beginnt ...

Reitzendorfer Teich
Nach einem Sägewerk lenken wir nach links auf einen Waldweg. Nach wenigen Minuten verlassen wir den Forst jedoch wieder in freie Feldlandschaft, wo Mitte Juli Mohn und Erdäpfel in farbenprächtiger Blüte stehen. An der kleinen Vereins- und Volkssternwarte Orion vorbei, gelangen wir nach Oed und ein kleines Asphaltstück weiter zur ersten lohnenswerten Halte-Stelle, dem Reitzendorfer Teich. Hübsch umrahmt von Bäumen und Feldern und gespeist von etlichen Bächen, dürfen darin nur Karpfen schwimmen. Und diese auch nur bis zum Abfischen im Herbst (mehr über die Tradition des „Abfischens“ siehe Infokasten). Weiter durch Erdäpfelfelder Richtung Reitzendorf.

Stifter Teich
Der malerisch gelegene Stifter Teich, über den ein Floß mit Genießern zieht


Stifter Teich
Danach auf Asphalt in sanftem Wellengang durch Wald und Feld zu den Vorderen Waldhäusern, wo die Große Krems entspringt. Weiter auf der Straße zu den Hinteren Waldhäusern (Heinreichs). Nach dieser Siedlung links auf einen Güterweg, der uns über eine Weide, dann durch ein Wäldchen bis zur Mertlteichwiese führt. Hier treffen wir auf die Waldbahn-Strecke und den Granittrail. Wir folgen diesen Routen auf der Trasse der ehemaligen "Waldbahn" nach Südosten über die Spitzwiese. Die Waldbahn, eine Schmalspurbahn, wurde im Jahre 1919 zwischen Gutenbrunn und Bärnkopf errichtet, um geschlägertes Holz abtransportieren zu können. 1933 wurden die 31 km langen Bahngeleise wieder abgebaut. Übrig blieb die Trasse, auf der nun Langläufer und wir Mountainbiker ihre Bahnen ziehen.
Weiter auf einer Forststraße, auf der wir aufpassen sollten, da unser Radweg recht plötzlich nach rechts auf einen von Gras bedeckten Bio-Weg abzweigt. Gleich danach verlassen wir den Wald auf eine Weide und gelangen zum malerisch gelegenen Stifter Teich. Auch hier dürfen nur Fische schwimmen, uns bleibt es, uns an der Schönheit der Natur sattzusehen. Weiter in derselben Tonart wie vorher durch den Weinsberger Wald, bis wir auf eine Asphaltstraße und gleich danach auf den Edlesberger See treffen. Hier dürfen auch wir schwimmen! Wer die Badesachen mithat, sollte sich nun einen erfrischenden Sprung ins blitzsaubere Wasser und danach eine Fischspezialität oder ein Mohnschmankerl im Restaurant Seewolf gönnen. Naturradler, was gibt‘s Schöneres?


Wissen

Die Karpfen des Waldviertels
Der Waldviertler Karpfen wächst in großen, naturnah angelegten Teichen heran und ernährt sich zu 50 % von Plankton und Kleingetier, das er in seinem natürlichen Lebensraum vorfindet. Weil er auf der Jagd danach den Schlamm durchwühlt, hat er sich den Beinamen "Teichschweindl" erworben. Die naturnahe, extensive Aufzucht der Fische gewährleistet hinsichtlich Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und Fleischqualität höchsten Standard. Das sogenannte Abfischen der Karpfen von Anfang Oktober bis Anfang November ist ein Stück echter Waldviertler Tradition und wird dementsprechend zelebriert. Dafür wird das Teichwasser abgelassen, um die darin gezüchteten Karpfen mit großen Netzen und Keschern zu fangen und in wassergefüllte Sortierbottiche zu befördern. Im Zuge des Abfischens zappelt es im seichter werdenden Wasser so sehr, dass es zu "kochen" scheint, wie es im Volksmund heißt. Die 100% bio gezogenen Karpfen gehören zu den begehrtesten Delikatessen des Waldviertels. Mahlzeit!

Abfischen in Geras
Das traditionelle Abfischen, wie hier in Geras, wird im Waldviertel stets im Oktober zelebriert.


Route:
Edlesberger See (875 m) – Sternwarte – Oed (846 m) – Reitzendorfer Teich (852 m) – Reitzendorf (890 m) – Vordere Waldhäuser (930 m) – Hintere Waldhäuser (Heinreichs, 942 m) – Mertlteichwiese – Spitzwiese (862 m) – Stifter Teich (923 m) – Edlesberger See
Gesamthöhenmeter:
Pfeil up Pfeil down 200
Sreckenlänge:
15 km
Schwierigkeiten:
eine besonderen Anforderungen
Eignung für Kinder:
ab 13
Bewertung:
leicht
Attraktionen:
Edlesberger See, Volkssternwarte Orion (www.sternwarte.wvnet.at), Reitzendorfer Teich, Stifter Teich
Beste Jahreszeit:
Sommer, da dann die Tour mit einem Sprung in den Edlesberger See verbunden werden kann.
Ausrüstungstipp:
Badesachen
E-Bike-Tauglichkeit:
Marktgemeinde Martinsberg, Bahnstraße 4, 3664 Martinsberg (links neben der Garage des Roten Kreuzes Martinsberg), Tel. +43 2874 6278
E-Bike-Ladestation:
leicht
Einkehrmöglichkeiten:
Restaurant Seewolf am Edlesberger See (www.seewolf.at) Stützpunkt Gutenbrunn (www.gutenbrunn.at): Nächtigung, Einkauf, Rad-Verleih, Bademöglichkeit (Edlsesberger See)
GPS-Track:
Höllberg-Strecke

Diese und 39 weitere Strecken im Waldviertel findest du in diesem neuen Buch:

Mountainbiken im Waldviertel

Thomas Rambauske

Die 40 schönsten Ausritte für Genießer, Familien und E-Biker

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