Das
Strahlhorn ist ein Teil der Mischabelgruppe und bildet den östlichen
Eckpfeiler des gewaltigen Kammverlaufs zwischen Saas Fee und Zermatt. Wer es von Norden sieht, muss wohl annehmen, der Name
dieses Berges beziehe sich auf die strahlende Erscheinung seiner Gletscher
und der feinen Linie des Nordgrats vom Gipfel hinab in den Allalingletscher.
Vom
Stützpunkt der Britanniahütte aus kann neben dem Allalinhorn auch das Strahlhorn mit wenig Mühe bestiegen werden.
Saas Fee - Seilbahn-Felskinn (2991 m) - Britannia Hütte (3030 m)
3/4 Stunde
Britannia Hütte (3030m) - Adlerpass - Strahlhorn
4-4,5 Stunden/HU: 1300 m
Der
Ausgangspunkt auf das Strahlhorn ist bequem mit der Seilbahn von Saas
Fee aus zu erreichen (aufpassen, dass man dennoch genügend
akklimatisiert ist!). Von der Station der Metro Alpin auf der
breiten Spur der Pistenwalzen einige Meter höher, eben in östlicher
Richtung ins Egginer Joch und weiter ziemlich eben zur Britannia
Hütte.
Wer
frühzeitig am Morgen zur Tour auf das Strahlhorn aufbricht, wird
in den Genuss eines unvergesslichen Sonnenaufgangs kommen - der
Berg scheint dann förmlich zu glühen.
Von
der Britanniahütte (3030 m) westlich einen kleinen markierten Weg durch gelblichen Schutt
auf den Hohlaubgletscher hinab (2950m). Dieser wird nach Südwesten
traversiert. Unter dem Ausläufer des Hohlaubgrates auf einen
Schneesattel (P. 3105), von dort zum Allalingletscher hinab,
an dessen rechten (N-)Rand die Felswände von Allalin- und Rimpfischhorn entlang. Auf ca. 3240 m umgeht man einen Felsvorsprung
des Allalinhorns und betritt ein Gletscherplateau, von wo aus endlich
der Adlerpass sichtbar wird. Gegen 3400m hält man sich schräg
nach rechts (SW) und nähert sich der Wand des Rimpfischhorns.
Eine Gletschermulde führt von hier direkt auf den Pass - Punkt
3789 m.
Auf
dem dort beginnenden breiten Schneegrat in südöstlicher Richtung
zum Punkt 3954 m und über die Schneeflanke zum Gipfel des Strahlhorns,
4190 m. Der Gipfelaufbau besteht aus leicht ersteigbarem Felsen. Der
Blick reicht an klaren Tagen über die Berge Oberitaliens bis in
die Poebene.
Wissen
Obwohl
das Strahlhorn zu den "leichten" Viertausendern gezählt
wird, bezieht sich die Leichtigkeit nur auf die Länge des Anstiegs
und die technischen Schwierigkeiten. Die Gefahren der Gletscher, Wetterstürze, Stein- und Eisschlag sind
mit dem gleichen Ernst einzubeziehen wie an jenen Gipfeln, die als
"schwer" gelten.
Vor
allem gegen Ende der Saison erfordern verdeckte und große
Spalten erhöhte Aufmerksamkeit.
Der Namedes Strahlhorns könnte vom Glitzern
des Schnees beim Sonnenuntergang herrühren. Tatsächlich leitet
er sich von Strahlstein ab. Strahlen nennen die Schweizer
das Suchen und Bergen von Mineralien und Kristallen. Der Adlerpass soll
schon im 16. Jahrhundert benützt worden sein.
Erstbestiegen wurde das Strahlhorn am 15.8.1854 durch Edmund J.Grenville, Christopher Smyth mit Franz-Josef
Andenmatten und Ulrich Lavener.
Die erste touristische Überschreitung des Adlerpasses gelang Gottlieb Lauterburg, Gottlieb Studer und Melchior Ulrich mit Franz und Franz-Josef Andenmatten und Johann Madutz am 9. 8. 1849. Der Name dieses Passes soll von einer durch diese
Partie auf dem Pass gefundenen Adlerfeder herrühren.
Die Britannia
Hütte der Sektion Genf ist eine der meistbesuchten SAC-Berghütten
der Alpen und vor allem Ausgangspunkt der berühmten Haute-Route.