Anfahrt
& Aufstieg
Lilienfeld-Stift
(383 m) - Spitzbrand-Kogel (729 m) - Glatzwiesen Sattel -
Lilienfelder Hütte (956 m) - Kloster Alm (1067 m)
- Traisener Hütte (Kloster-Hinter Alpe, 1311
m) - Muckenkogel (1248 m) - Lilienfelder Hütte - Lilienfeld
HU

ca. 950 m / GZ 6 Stunden


Ein
Metall fressender Baum

Die
Lilienfelder Hütte


Die
Traisener Hütte
Klösterpunkt
|
Die
hier vorgestellte Tour eignet sich sowohl für Skitouren- als auch
Schneeschuhgeher. Entenfüßler sollten aber Figln dabei haben,
da die krönende Abfahrt über oder neben der Piste einen kraftraubenden
Talhatscher erspart.
Gleich
nach dem Stift Lilienfeld kann das Gefährt auf einem großen
Parkplatz abgestellt werden (ein Blick in die barocke Basilika lohnt
sich auf jeden Fall!). Beim ersten Teilstück sind eher Schneeschuhgeher
im Vorteil, verläuft der Weg doch etwas steiler durch Wald und
über jungfräuliche Lichtungen. Skitourengehern sei empfohlen,
mit dem Sessellift bis zum Muckenkogel bzw. per Schlepplift bis knapp
vor die Kloster Alm zu fahren. Von dort gibt es noch genügend Möglichkeiten,
weiter zu stapfen.
Zurück aber nach Lilienfeld. Nach einem kurzen Stück Straße
rechts hinauf dem Wegweiser "Ulrichshöhe" bzw.
"Ulrichswarte" (gelb, später blau markiert) nach.
Mit schönem Blick über Lilienfeld bis zu einem hölzernen
Pavillon. Dort dann links an einem Gehöft vorbei bis zum Fuß
der von weitem sichtbaren, dreiecksförmigen Lichtung. Diese nun
je nach Schnee- und Lawinenlage im konsequentem Zickzack oder durch
den Wald umgangen hoch. Dieser Wegabschnitt kann sich bei hoher Schneelage
zu einer deftigen Wühlerei auswachsen, weshalb hier doch etwas
Kraft und Technik von Nutzen sind. Im oberen Drittel des Dreiecks schwenkt
der blau markierte Weg rechts, noch immer Richtung "Ulrichswarte",
in Waldgelände ab. Wenn blau auf grün und rot trifft, leitet
rot in Richtung "Glatz" (= Glatzwiesen Sattel) weiter,
während grün über den Spitzbrand Kogel (729 m)
ebenfalls in den Sattel führt. Landschaftlich schöner und
immer noch vom Glockengeläut des Stifts begleitet über den
breiten Kamm des Spitzbrand Kogels bis zu dessen bekreuzten Gipfel (1
½ Stunden, Gipfelbuch). Null Aussicht,
da zugebaumt. Nun bergab, an einer Wildfütterungstelle vorbei.
Die Wühlerei hat nun genauso ein Ende wie die Ruhe, da wir auf
die Skipiste stoßen. Wenn unter der Woche wenig los ist, kann
der Rand der Abfahrt ruhig benutzt werden. Nach einer halben Stunde
ist schon die erste Raststation erreicht, die kleine Lilienfelder
Hütte (1 St., 956 m).
Von
der Hütte nun etwas abseits der Piste an einer Bergrettungshütte
vorbei, wo über uns schon die Sendestation am Muckenkogel aufragt.
Immer rechts haltend über freie Flächen zur Kloster Alm
(Einkehrmöglichkeit, 1067 m). An dieser vorbei in eine Forststraße
einlenkend, wo wieder beschauliche Ruhe herrscht. Den Weg findet man
meist von Skitourengehern gespurt. Übrigens schwenken wir hier
auf den "Mathias Zdarsky-Panoramaweg" (Rundweg von
der Bergstation des Sesselliftes über Muckenkogel und Schutzhaus
Hinteralm - zurück über Schwarzwald und Kloster Alm zur Bergstation)
ein und verfolgen diesen von jetzt an. Infotafeln erinnern an den Ski-Pionier
und manche seiner Lebensweisheiten, wie etwa jenen "Leicht irrt,
wer nach Wahrheit strebt. Wer nicht sucht, lebt im Irrtum."
Auf
dem Weiterweg kann es keinen Irrtum geben: immer der Gürtellinie
der Klosteralpe entlang, immer den Ötscher im Blick Richtung Süden,
bis der Weg beim Schwarzwald Riegel eine scharfe Linkskurve vollzieht.

Variante:
Wenn man will, kann man den gelb markierten Weg Richtung Kandlhof
Alm und Rotenstein fortsetzen und von dort zur nach Südosten
zur Öderberghütte und weiter zum Rotenstein
(1126 m) aufsteigen. Von dort über den Kamm der Sternleiten zur
Kloster-Hinter-Alpe.
Von
der besagten Weggabelung beim Schwarzwald Riegel links mäßig
steil (rot, 622) hoch bis zur Lichtung der Kloster-Hinter Alpe,
an deren oberen Rand die Traisener Hütte thornt (1 ½
St. von der Lilienfelder Hütte). Die wunderschön gelegene
Raststation lädt zum Schauen, Essen und Genießen ein.
Skitourengeher
können hier ihre Felle abziehen, gilt es doch über eine pistenartig
gepflegte Forststraße gen Muckenkogel zu gleiten. Wer auf den
Gipfel des Muckenkogels will, muss allerdings wieder anfellen
bzw. die paar Schritte über den kurzen Gipfelaufbau zu Fuß
gehen (1248 m, 30 Minuten von der Traisener Hütte). Warum noch
dort hinauf? Weil sich neben der scheußlichen Sendeanlage der
historische Startplatz des ersten Torlaufes der alpinen Skigeschichte
befindet.

Der
Startplatz des ersten alpinen Skirennens
Am
19. März 1905 veranstaltete Mathias Zdarsky hier den ersten Torlauf
der alpinen Skigeschichte. Der Hang, der damals in uralter Technik aufgefahren
wurde, hat es in sich! Bis 45° neigt er sich zur Bergstation des
Sesselliftes - Kompliment! Auf jeden Fall ist's schade um diesen herrlichen
Platz mit Blick auf Wein- und Waldviertel. Eine kleine Hütte mit
Zdarsky-Reminiszenzen, die historische Piste wieder in sprichwörtlichen
Schwung gebracht - und der Platz würde erheblich aufgewertet.
Am
Muckenkogel auch der sog. "Klösterpunkt", da dort
bei klarem Weter alle möglichen Stifte und Klöster in den
Blick rücken sollen - wie Melk, Herzogenburg, Göttweig. Ein
Schilderbaum listet sogar etwas hochmütig den Wiener Stephansdom
auf.
Wer nun die
Ski bzw. Figln im Keller stehen gelassen hat, ist selbst schuld. Die Abfahrt
bis ins Tal sollte man sich jedenfalls nicht entgehen lassen - wenn schon
mal eine Piste da ist ..., die Gebühr für deren Befahrung wird
man schon auf der Lilienfelder oder Traisener Hütte entrichtet haben. |