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Weit-, Wein- und Wienblicke

Hermannskogel
Wr. Stadtwanderweg 2

November 2004
Hermannskogel, Wiener Stadtwanderweg 2

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Stille Wälder, romantische Heurigengassln, architektonische Kostbarkeiten, ausblicksreiche Weingärten und Wiens erstes keltisches Baumhoroskop - so die Charakteristik des abwechslungsreichen Stadtwanderweges 2 am nordwestlichen Wiener Stadtrand, der auf Wiens höchste Erhebung, den Hermannskogel, führt. Etliche Einkehrmöglichkeiten am Weg, kurzweilige Attraktionen wie eben der Lebensbaumkreis, die Sisi-Kapelle, ein Tiergehege und Spielplätze machen diese Tour sowohl für Kulturfreunde als auch für Kinder selbst im Winter zu einem lohnenswerten Wochenend-Highlight.

Anfahrt & Aufstieg

Sievering - Agnesgasse - Salmannsdorfer Höhe - Häuserl am Stoan - Häuserl am Roan (440 m, Dreimarkstein) - Grüaß di a Gott-Wirt (360 m) - Hermannskogel (Habsburgwarte, 542 m) - Jägerwiese - Cobenzl - Am Himmel (Lebensbaumkreis) - Gspöttgraben - Sieveringer Hauptstraße - Endstelle der Autobuslinie 39A

HU ca. 150 m / GZ 3-4 Stunden

Habsburgwarte am Hermannskogel
Habsburgwarte am Hermannskogel

Der Lebensbaumkreis
Der Lebensbaumkreis

Sis-Kapelle
Die Sisi-Kapelle
Wo man diese Tour startet, ist eigentlich nebensächlich. Wer ohne Auto unterwegs ist, lässt sich vom Autobus 39A zur Endstation in Sievering bringen. Von dort durch die Agnesgasse bis zu einem Muttergottes-Marterl, dann rechts überaus reizvoll über die Salmannsdorfer Weingärten mit feinem Weit-, Wein- und Wienblick.

Beim Café Restaurant Häuserl am Stoan, einem weiteren netten Rastplatzl mit Wienblick, kann dann schon mal gerastet werden, bevor es durch lichten Laubwald weitergeht. Ein Durchlass führt unter der Höhenstraße hindurch, rot markiert den Wegweisern "Stadtwanderweg 2" weiter. Bei einem Bankerl + Tisch könnte links zum Häuserl am Roan zur zweiten Jause abgezweigt werden oder links weiter in Richtung Grüaß di a Gott-Wirt. Beide sind nach wenigen Minuten erreicht. Beim Grüaß di a Gott-Wirt die Höhenstraße übersetzt und den Wegweisern nach Richtung Habsburgwarte am Hermannskogel. Auf asphaltierter Waldstraße hoch, bis rechts schon die Warte zwischen den Baumwipfeln hervorlugt. Nach einer dreiviertel Stunde schon am Hermannskogel, dem höchsten Gipfel Wiens mit seiner von Satellitenantennen entstellten Habsburgwarte. Wer das Glück guten Wetters hat, außerdem von Mai bis Oktober und Sa., So. bzw. feiertags unterwegs ist, kann bis zur Plattform hochsteigen und über das niederösterreichische Hügelland bis zu den Kleinen Karpaten und der Hainburger Pforte sehen.
Hinter der Warte dann über einen hübschen Kamm weiter, bis man beim besonders kinderfreundlichen Gasthaus Jägerwiese anlangt (große Wiese mit Spielplatz, Tierhege, ein kleiner Abstecher führt zum wundersamen "Agnesbründl", Infos siehe unten). Dann durch stillen Buchenwald, der im Herbst recht tief und schlammig sein kann. Bei der Abzweigung Kahlenberg - Sievering - Gspöttgraben nach rechts gelb markiert. Hier auch die Möglichkeit die Tour abzubrechen und zum Grüß di Gott-Wirt zurückzukehren.
Ich würd's nicht tun, denn a
m Oktogon, dem Lebensbaumkreis Am Himmel, gibt es einiges zu sehen und zu erleben. Die 40 Bäume in diesem Kreis symbolisieren den Verlauf eines Jahres und sind gemäß ihres Er- und Verblühens sowie ihrer Bedeutung für den Menschen den verschiedenen Zeiträumen zugeordnet. Das keltische Baumhoroskop gibt Auskunft über seinen "eigenen" Lebensbaum. Man suche sich sein Geburtsdatum und lasse den betreffenden Baum sprechen - aus Lautsprechern ...

In wenigen Minuten zur Sisi-Kapelle, einem kleinen Baujuwel mit kaiserlicher Historie, das gerade rundum erneuert wird (Geschichte siehe unten).
Nun durch den Gspöttgraben, eine kleine verwachsene, von Sommerhütten gesäumte Gasse.
Die lauschigen und förmlich von Weinduft durchzogenen Heurigengassen von Sievering zwingen fast zum Schlusstrunk. Prost!

Habsburgwarte

Die 27 m hohe und von vielen Sagen umrankte Warte wurde 1888 vom Österreichischen Touristenklub erbaut, nachdem Kaiser Franz Joseph I im Rahmen einer Audienz die Genehmigung für den Namen "Habsburgwarte" erteilte. 1938 wurde der Turm zwangsweise in "Hermannskogel-Warte" umbenannt, erst ab 1974 heißt er auf Betreiben des Touristenklubs wieder "Habsburgwarte".
Von seiner Spitze aus soll man angeblich 22.452 km² überblicken, was einem Viertel der österreichischen Staatsfläche entspräche. Geöffnet v
on April bis Oktober, Sa., So., und Feiertag, und das auch nur bei "günstiger Witterung".

Agnesbründl

Dem Agnesbründl, einer kleinen Quelle, schreibt man wundersame Wirkung zu: In seinem Wasser soll man sogar die richtigen Lottozahlen erkennen können. (Bei mir hat's nicht geklappt, sonst würde ich diese Tour nicht mühsam abtippen ...)

Sisi-Kapelle

Auch die Sisi-Kapelle hat kaiserliche Geschichte: Sie wurde 1854 anlässlich der Hochzeit des Kaiserpaares Franz Joseph I und Elisabeth errichtet.
Das Gebäude stellt für Wien ein frühes Beispiel eines romantischen Sakralbaus dar und ist auf Grund der architektonischen Beschaffenheit und seiner besonderen Lage mitten im Wienerwald in höchstem Maße erhaltungswürdig. Diese wurden dann tatsächlich 2004, zum 150. Geburtstag des Gebäudes, durchgeführt. Das historische Bauwerk wird zudem im Innenraum durch modernste Technik zu einem einzigartigen, sensibel gestalteten Erlebnis mit der umgebenden Natur. Auf 14 Flachbildschirmen entsteht ein "Kreuzweg der Natur", Plasmadisplays an der Decke dienen als Blickfenster in einen virtuellen Himmel, eine spezielle Beleuchtung setzt Kapelle und umgebende Natur in beeindruckende Szene. Absolut sehenswert!

Oktogon-Lebensbaumkreis

Der Lebensbaumkreis Am Himmel ist eine Art Amphitheater, das das Kuratorium Wald 1997 auf der Himmelwiese errichtet hat. Um die kreisrunde Mitte sind 40 Bäume nach ihrer Blüte und Fruchtzeit angeordnet. Jeder einzelne dieser Bäume ist auf einer Tonstele beschrieben, in deren Sockel überdies eine Bandaufnahme installiert ist. An Wochenenden wird über die Lautsprecher klassische Musik eingespielt, eine Stimme erklärt den Bezug des Baumes zum Menschen. Die Ränge bestehen aus schweren, quadratisch behauenen Baumstämmen. Infos: www.himmel.at

Salmannsdorf

In dieser urigen Heurigengemeinde wird seit 350 Jahren Wein ausgeschenkt. Der Ort hat sich mit seinen engen Gassen und Gasthäusern seine Gemütlichkeit bis heute bewahrt.

Heuriger in Salmannsdorf

Schwierigkeiten:
Keine
Höhenmeter: Etwa 150 in Auf- und Abstieg
Gesamtgehzeit: ca. 3-4 Stunden
Beste Jahreszeit: Jederzeit möglich
Kinder: Das Tiergehege und der große Spielplatz beim Gasthaus Jägerwiese, die Aussichtswarte und der Lebensbaumkreis bieten jede Menge Erlebnisse. Je nach Alter der Kinder kann die Tour auch kürzer angelegt werden (z.B. Grüß di a Gott-Wirt - Jägerwiese - Hermannskogel - Grüß di a Gott-Wirt, GZ 1 Stunde).
Hund und Katz': Gut geeignet
Ausrüstung: Pack-Checkliste >>>
Einkehrmöglichkeiten:

Häuserl am Staon, Häuserl am Roan, Gasthaus Jägerwirt, Grüß di a Gott-Wirt, Salmannsdorfer Heurige

Karte: Freytag & berndt "Wanderatlas Wienerwald"
Internet:

www.himmel.at