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Wintertouren im

Wiesenwienerwald

Februar 2005

Wiesenwienerwald

Text/Bilder: Bernhard Baumgartner

Bei günstiger Schneelage bietet sich der Wiesenwienerwald zwischen Traisen-, Gölsen- und Laabental bis zum Alpenvorland bei St. Pölten als ideales Tourengebiet für Schneeschuhwanderungen und nordischen Tourenlauf an: von Wien und St. Pölten aus leicht erreichbar, bei jedem Wetter geeignet, sportlich überraschend anspruchsvoll. Wenn sogar in den Voralpen Lawinengefahr droht, ist man hier sicher unterwegs!

Über den Gföhlberg

Im dicht bewaldeten Gipfelbereich anspruchsvolle Schneeschuhtour auf den höchsten Berg im Wiesenwienerwald (885 m), die übrigen Wege (gut markiert) sind einfacher und mit sehr hübschen Ausblicken verbunden; Einkehrmöglichkeit in der Gföhlberghütte und beim Kreuzwirt.


Routenverlauf

Gern - Güterweg Gföhl - Gföhlberg (885 m) - Zigeunerboden - Gföhlberghütte Gföhlsattel - Sonnleitner - Gern-Sattel - Schloss Stollberg - Kreuzwirt - Rotes Kreuz - Haus Großleiten - Ausgangspunkt

GZ 5 Stunden

 

 

Gföhlberg sibirisch
Gföhlberg - sibirisch

 

Gföhlberghütte

Zufahrt und Ausgangspunkt: Von der Westautobahn/Altlengbach durch das Laabental Richtung Hainfeld, beim Gasthaus Glashütte rechts (Richtung Stollberg) abzweigen. Im anschließenden Seitental der "Gern" linksseitig bei der markierten Abzweigung zur Gföhlberghütte beschränkte Parkmöglichkeit.

Entlang der roten Markierung von Gern durch Obstgärten, über Wiesen und zuletzt durch steiles Waldgelände zum Güterweg Gföhl. Weiter den Rücken entlang rot markiert zuerst flacher zu einem Wiesensattel (Querung der blauen Markierung), dann zunehmend steiler über einen Holzschlag (Ausblick zum Schöpfl) zur Rechtswendung des schmalen Steiges in den dichten Waldbestand. Bei hoher Schneelage bleibt man hier direkt auf dem Nordostkamm und gelangt durch urigen, mit Sandsteinblöcken durchsetzten Buchenwald zum Steinmann auf dem Gföhlberggipfel. Abstieg südseitig durch den Hochwald, den Kammrücken entlang rot markiert und bei Verflachung geradeaus zum "Zigeunerboden“ mit der Gföhlberghütte der Naturfreunde (ca. 2 Std., am Wochenende und an Feiertagen bewirtschaftet).

Auf dem "Hüttenweg" nordwestlich und (neben einem Hohlweg, teilweise mühsam) zum breiten Gföhlsattel mit herrlichem Blick ins Gölsental, zum Schneeberg und Ötscher. Hier links flach und rot (404) markiert zum Sonnleitner und dort auf dem rechts abzweigenden Güterweg an einer Kapelle vorbei zum Gern-Sattel mit der Stollbergstraße. Nun links ein kurzes Straßenstück beim Schloss Stollberg vorbei, dann rechts bei der grünen Markierung abzweigen (auf der Straße weiter bergab, Einkehr beim folgenden Kreuzwirt möglich, dort Wegweiser Richtung "Laaben - Rotes Kreuz" zur grünen Markierung, ca. 1 ½ Std.).
Über einen hübschen Wiesenrücken und durch ausgedehntes Waldgelände kommt man dann zum Roten Kreuz. Hier führt ein unmarkierter Forstweg rechts bergab durch Buchenwälder bis zum Haus Großleiten (Weidgenossenschaft). Der Abstieg erfolgt auf dem Güterweg oder abkürzend über Wiesen ins Tal, 500 m vom Ausgangspunkt (ca. 1 ½ Std.).

Schneeschuhwanderung "Steinwandleiten mit Stockerhütte"

Diese Rundstrecke ist gut markiert und bietet herrliche Ausblicke in die Voralpen. Wenn für das Schneeschuhstapfen nicht genug Schnee liegt, bieten die Schwarzenbacher Rundwanderwege überaus lohnende Winterwanderungen!


Routenverlauf

Schwarzenbach - Reitbauer - Moreder - Stockerhütte (734 m) - Stadelböck - Zehethofer - Leitner - Schwarzenbach

HU 335 m / GZ 3 ½ Stunden

 

 

Stockerhüte
Stockerhütte

 

 

Wiesenwiederwald

 

 

Zufahrt und Ausgangspunkt: Schwarzenbach bei St. Veit an der Gölsen; Zufahrt von St. Pölten über Traisen ins Gölsental, dort von der B 18 ab Wiesenfeld nach Schwarzenbach, Parkplatz bei der Kirche.

Auf der Straße talaus bis zur auffallenden Kapelle und rechts auf dem rot-gelb markierten Rundwanderweg Nr. 01 zum Reitbauern (hier anschnallen, dann keine geräumten Strecken mehr). Nach Querung eines Hochwaldes über freies Gelände ansteigend zum Gehöft Moreder (in den Karten "Maret", richtig Mairöd). Am Hinterleitnerhof vorbei über Wiesen mit wunderschönem Blick ins Gölsental und gegen die Reisalpengruppe zum folgenden Waldgelände. Besonders reizvoll wird die Route nach Einmündung der blauen Markierung von Schwarzenbach her (abkürzende Route, siehe Hinweis!) bei der Kreuzung mit einem Forstweg. Im verwitterten Rotbuchenbestand treten immer mehr Sandsteinblöcke hervor, die der Steinwandleiten (734 m, eigentliche Gipfelbezeichnung, aber weniger bekannt als die Stockerhütte) den Namen gegeben haben. Zuletzt flach querend zur Stockerhütte der Naturfreunde (kein Ruhetag, Aufstiegszeit 1 ½ bis 2 Stunden).

Abstieg auf dem Hüttenfahrweg zum Gehöft Stadelböck und nach den Markierungen des Schwarzenbacher Rundwanderweges Nr. 01 und der Wienerwald-Weitwanderung 404 rechts über Wiesen und kurz bergab durch einen Wald und durch eine Wiesenmulde mit anschließendem Rastplatz zum Zehethofer auf der nächsten Anhöhe. Hier rechts abzweigen und entlang der rot-gelben Markierung Nr. 01+02 zum überaus malerisch gelegenen Bergbauernhof Leitner mit Panoramablick bis zum Unterberg. Der folgende Abstieg verläuft zuletzt in steilerem Wald, dann geht es auf dem Güterweg beim Freilanthnerhof vorbei hinaus nach Schwarzenbach, zuletzt mit reizvollem Blick über die Dorfkirche gegen Muckenkogel und Hinteralm (1 bis ½ Stunden, gepflegte Einkehrmöglichkeit im Gasthof Hollaus).

Hinweis: Um das erste Straßenstück zu vermeiden, kann man auch von der Kirche weg entlang der blauen Markierung aufsteigen und vor dem steilen Bergrand links zum Rundwanderweg queren (ebenfalls lohnend, aber kürzer).

Kukubauerhütte und Steinberg

Nur teilweise markierte und stellenweise anspruchsvolle Rundtour von St. Veit an der Gölsen/Kerschenbach; empfehlenswert mit Schneeschuhen, Backcountry- oder Tourenski (insgesamt ca. 4 Std., gutes Orientierungsvermögen erforderlich).


Routenverlauf

Kerschenbachtal - Schönthaler - Göllersreiter-Sattel - Windkreuz-Kapelle - Kukubauerhütte (782 m) - Sattler-Kapelle

GZ 4 Stunden


Kukubauerhöhe mit ...

 

Kukubauerhöhe - Alpenblick
... Alpenblick

 

Kukubauerhöhe

Zufahrt und Ausgangspunkt: Von Kropfsdorf (gegenüber Lagerhaus) durch das Kerschenbachtal bis zur Kapelle am Ende der Asphaltstrecke (Wegteilung, rechts die asphaltierte Abzweigung des Güterweges "Tisch" mit der grünen Markierung zur Sattlerkapelle), beschränkte Parkmöglichkeit!

Auf dem links abzweigenden geräumten Güterweg bis zum Gehöft Schönthaler (vulgo "Lodn"). Hier nordwärts auf die freien Kammwiesen mit herrlicher Aussicht auf Ötscher und Schneeberg. Man bleibt auf dem Höhenrücken und gelangt nach dem dritten, an der Südseite unterhalb gelegenen, Gehöft zum Göllersreiter-Sattel (P. 705 m, rote Markierung der Wienerwald-Weitwanderung-404, Ausblick über St. Pölten zum Dunkelsteinerwald und Waldviertel). Nun ostwärts entlang der Markierung zur auffallend blauen Windkreuz-Kapelle und über den "Föhrenbigl-Alpenblick" zur Kukubauerhütte (im Winter nur zum Wochenende bewirtschaftet, ca. 2 Std.).

Vom Gipfelkreuz (782 m) oberhalb der Hütte an der rechten Zaunseite südlich und dann durch den Wald bergab zu den Wiesen oberhalb vom Groß-Sattler. Hier links zur schon sichtbaren Sattler-Kapelle (einfache Abstiegsmöglichkeit auf dem grün markierten Güterweg "Tisch" zum Ausgangspunkt, ¾ bis 1 Std.; bei hoher Schneelage Abfahrt möglich – von der Kurve vor dem übernächsten Gehöft rechts schöne Wiesenhänge zum Ausgangspunkt).

Viel interessanter ist jedoch die "Variante Steinberg" (unmarkiert, Jagdgebiet, nicht in den Abendstunden begehen!): Bei der Kapelle an der rechten (westlichen) Seite der Baumreihe zum Hochwald, in diesem rechts haltend aufwärts und zuletzt durch einen Hohlweg auf den Bergkamm. Jenseits hinab zum Haus Groß-Steinberg und rechts auf dem ziemlich eben weiterführenden Fahrweg, bald durch ein Waldstück, zum Haus Klein-Steinberg mit seinen weiten Wiesenflächen und herrlichem Ausblick. Für den Abstieg westlich über die Wiesen in eine deutliche Mulde hinab, durch das dichte Staudenhag und über weitere schöne Wiesen hinab zu einem Stadel. Dort folgt man einem im Bogen weiter bergab führenden Forstweg und erreicht am Waldrand entlang den Hof Wagnerberger. Nun nur mehr den asphaltierten Güterweg entlang zum Ausgangspunkt (ca. 2 Std.).


Lage:
Zwischen Traisen-, Gölsen- und Laabental bis zum Alpenvorland bei St. Pölten reichend, umfasst das Gebiet die südwestlichen Wienerwaldgipfel mit Steinwandleiten (Stockerhütte), Kukubauerhöhe, Gföhlberg, Hegerberg und Rudolfshöhe (Ochsenburger Hütte).
Tourenführer:

Bernhard Baumgartner: Wandern im Wiesenwienerwald, Naturfreunde NÖ. 2003 (2. Auflage 2004; mit naturkundlicher und historischer Gebietsbeschreibung und Tourenvorschlägen), erhältlich im Buchhandel oder bei Naturfreunde-Landesleitung NÖ, Hessstraße 4, 3100 St. Pölten, Tel. 02742/357211-9

Weitere Infos:

Ein ausführlicher Artikel über Wintertouren im Wiesenwienerwald findet sich im Land der Berge Nr. 8/2004: "Leichte Winterkost".

Weitere Informationen auch im Internet (mit aktuellen Beiträgen zum "Naturkalender" nach dem Buch "Wandererlebnis NÖ. Die schönsten Touren" von Bernhard Baumgartner, NP-Buchverlag 2004): www.st-veit-goelsen.gv.at

Spezialkarte: BEV-Österr. Karten Nr. 56 (St. Pölten) und Nr. 57 (Neulengbach)