Bei
günstiger Schneelage bietet sich der Wiesenwienerwald zwischen
Traisen-, Gölsen- und Laabental bis zum Alpenvorland bei St. Pölten
als ideales Tourengebiet für Schneeschuhwanderungen und nordischen
Tourenlauf an: von Wien und St. Pölten aus leicht erreichbar, bei
jedem Wetter geeignet, sportlich überraschend anspruchsvoll. Wenn
sogar in den Voralpen Lawinengefahr droht, ist man hier sicher unterwegs!
Über
den Gföhlberg
Im
dicht bewaldeten Gipfelbereich anspruchsvolle Schneeschuhtour auf den
höchsten Berg im Wiesenwienerwald (885 m), die übrigen Wege
(gut markiert) sind einfacher und mit sehr hübschen Ausblicken
verbunden; Einkehrmöglichkeit in der Gföhlberghütte und
beim Kreuzwirt.
Routenverlauf
Gern
- Güterweg Gföhl - Gföhlberg (885 m) - Zigeunerboden
- Gföhlberghütte Gföhlsattel - Sonnleitner - Gern-Sattel
- Schloss Stollberg - Kreuzwirt - Rotes Kreuz - Haus Großleiten
- Ausgangspunkt
GZ 5 Stunden
Gföhlberg
- sibirisch
Zufahrt
und Ausgangspunkt: Von der Westautobahn/Altlengbach durch das Laabental
Richtung Hainfeld, beim Gasthaus Glashütte rechts (Richtung Stollberg)
abzweigen. Im anschließenden Seitental der "Gern" linksseitig
bei der markierten Abzweigung zur Gföhlberghütte beschränkte
Parkmöglichkeit.
Entlang
der roten Markierung von Gern durch Obstgärten, über
Wiesen und zuletzt durch steiles Waldgelände zum Güterweg
Gföhl. Weiter den Rücken entlang rot markiert zuerst
flacher zu einem Wiesensattel (Querung der blauen Markierung), dann
zunehmend steiler über einen Holzschlag (Ausblick zum Schöpfl)
zur Rechtswendung des schmalen Steiges in den dichten Waldbestand. Bei
hoher Schneelage bleibt man hier direkt auf dem Nordostkamm und gelangt
durch urigen, mit Sandsteinblöcken durchsetzten Buchenwald zum
Steinmann auf dem Gföhlberggipfel. Abstieg südseitig
durch den Hochwald, den Kammrücken entlang rot markiert und bei
Verflachung geradeaus zum "Zigeunerboden“ mit der Gföhlberghütte
der Naturfreunde (ca. 2 Std., am Wochenende und an Feiertagen bewirtschaftet).
Auf
dem "Hüttenweg" nordwestlich und (neben einem Hohlweg,
teilweise mühsam) zum breiten Gföhlsattel mit herrlichem
Blick ins Gölsental, zum Schneeberg und Ötscher. Hier links
flach und rot (404) markiert zum Sonnleitner und dort auf dem
rechts abzweigenden Güterweg an einer Kapelle vorbei zum Gern-Sattel
mit der Stollbergstraße. Nun links ein kurzes Straßenstück
beim SchlossStollberg vorbei, dann rechts bei der grünen
Markierung abzweigen (auf der Straße weiter bergab, Einkehr beim
folgenden Kreuzwirt möglich, dort Wegweiser Richtung "Laaben
- Rotes Kreuz" zur grünen Markierung, ca. 1 ½ Std.).
Über einen hübschen Wiesenrücken und durch ausgedehntes
Waldgelände kommt man dann zum Roten Kreuz. Hier führt
ein unmarkierter Forstweg rechts bergab durch Buchenwälder bis
zum Haus Großleiten (Weidgenossenschaft). Der Abstieg erfolgt
auf dem Güterweg oder abkürzend über Wiesen ins Tal,
500 m vom Ausgangspunkt (ca. 1 ½ Std.).
Schneeschuhwanderung
"Steinwandleiten mit Stockerhütte"
Diese
Rundstrecke ist gut markiert und bietet herrliche Ausblicke in die Voralpen.
Wenn für das Schneeschuhstapfen nicht genug Schnee liegt, bieten
die Schwarzenbacher Rundwanderwege überaus lohnende Winterwanderungen!
Zufahrt
und Ausgangspunkt: Schwarzenbach bei St. Veit an der Gölsen;
Zufahrt von St. Pölten über Traisen ins Gölsental, dort
von der B 18 ab Wiesenfeld nach Schwarzenbach, Parkplatz bei
der Kirche.
Auf
der Straße talaus bis zur auffallenden Kapelle und rechts auf
dem rot-gelb markierten Rundwanderweg Nr. 01 zum Reitbauern (hier
anschnallen, dann keine geräumten Strecken mehr). Nach Querung
eines Hochwaldes über freies Gelände ansteigend zum Gehöft
Moreder (in den Karten "Maret", richtig Mairöd).
Am Hinterleitnerhof vorbei über Wiesen mit wunderschönem
Blick ins Gölsental und gegen die Reisalpengruppe zum folgenden
Waldgelände. Besonders reizvoll wird die Route nach Einmündung
der blauen Markierung von Schwarzenbach her (abkürzende Route,
siehe Hinweis!) bei der Kreuzung mit einem Forstweg. Im verwitterten
Rotbuchenbestand treten immer mehr Sandsteinblöcke hervor, die
der Steinwandleiten (734 m, eigentliche Gipfelbezeichnung, aber
weniger bekannt als die Stockerhütte) den Namen gegeben haben.
Zuletzt flach querend zur Stockerhütte der Naturfreunde
(kein Ruhetag, Aufstiegszeit 1 ½ bis 2 Stunden).
Abstieg
auf dem Hüttenfahrweg zum Gehöft Stadelböck und
nach den Markierungen des Schwarzenbacher Rundwanderweges Nr. 01 und
der Wienerwald-Weitwanderung 404 rechts über Wiesen und kurz bergab
durch einen Wald und durch eine Wiesenmulde mit anschließendem
Rastplatz zum Zehethofer auf der nächsten Anhöhe. Hier
rechts abzweigen und entlang der rot-gelben Markierung Nr. 01+02 zum
überaus malerisch gelegenen Bergbauernhof Leitner mit Panoramablick
bis zum Unterberg. Der folgende Abstieg verläuft zuletzt in steilerem
Wald, dann geht es auf dem Güterweg beim Freilanthnerhof
vorbei hinaus nach Schwarzenbach, zuletzt mit reizvollem Blick
über die Dorfkirche gegen Muckenkogel und Hinteralm (1 bis ½
Stunden, gepflegte Einkehrmöglichkeit im Gasthof Hollaus).
Hinweis:
Um das erste Straßenstück zu vermeiden, kann man auch von
der Kirche weg entlang der blauen Markierung aufsteigen und vor dem
steilen Bergrand links zum Rundwanderweg queren (ebenfalls lohnend,
aber kürzer).
Kukubauerhütte
und Steinberg
Nur
teilweise markierte und stellenweise anspruchsvolle Rundtour von St.
Veit an der Gölsen/Kerschenbach; empfehlenswert mit Schneeschuhen,
Backcountry- oder Tourenski (insgesamt ca. 4 Std., gutes Orientierungsvermögen
erforderlich).
Zufahrt
und Ausgangspunkt: Von Kropfsdorf (gegenüber Lagerhaus) durch
das Kerschenbachtal bis zur Kapelle am Ende der Asphaltstrecke
(Wegteilung, rechts die asphaltierte Abzweigung des Güterweges
"Tisch" mit der grünen Markierung zur Sattlerkapelle),
beschränkte Parkmöglichkeit!
Auf
dem links abzweigenden geräumten Güterweg bis zum Gehöft
Schönthaler (vulgo "Lodn"). Hier nordwärts
auf die freien Kammwiesen mit herrlicher Aussicht auf Ötscher und
Schneeberg. Man bleibt auf dem Höhenrücken und gelangt nach
dem dritten, an der Südseite unterhalb gelegenen, Gehöft zum
Göllersreiter-Sattel (P. 705 m, rote Markierung der
Wienerwald-Weitwanderung-404, Ausblick über St. Pölten zum
Dunkelsteinerwald und Waldviertel). Nun ostwärts entlang der Markierung
zur auffallend blauen Windkreuz-Kapelle und über
den "Föhrenbigl-Alpenblick" zur Kukubauerhütte
(im Winter nur zum Wochenende bewirtschaftet, ca. 2 Std.).
Vom
Gipfelkreuz (782 m) oberhalb der Hütte an der rechten Zaunseite
südlich und dann durch den Wald bergab zu den Wiesen oberhalb vom
Groß-Sattler. Hier links zur schon sichtbaren Sattler-Kapelle
(einfache Abstiegsmöglichkeit auf dem grün markierten Güterweg
"Tisch" zum Ausgangspunkt, ¾ bis 1 Std.; bei
hoher Schneelage Abfahrt möglich – von der Kurve vor dem übernächsten
Gehöft rechts schöne Wiesenhänge zum Ausgangspunkt).
Viel
interessanter ist jedoch die "Variante Steinberg"
(unmarkiert, Jagdgebiet, nicht in den Abendstunden begehen!): Bei der
Kapelle an der rechten (westlichen) Seite der Baumreihe zum Hochwald,
in diesem rechts haltend aufwärts und zuletzt durch einen Hohlweg
auf den Bergkamm. Jenseits hinab zum Haus Groß-Steinberg
und rechts auf dem ziemlich eben weiterführenden Fahrweg, bald
durch ein Waldstück, zum Haus Klein-Steinberg mit seinen
weiten Wiesenflächen und herrlichem Ausblick. Für den Abstieg
westlich über die Wiesen in eine deutliche Mulde hinab, durch das
dichte Staudenhag und über weitere schöne Wiesen hinab zu
einem Stadel. Dort folgt man einem im Bogen weiter bergab führenden
Forstweg und erreicht am Waldrand entlang den Hof Wagnerberger. Nun
nur mehr den asphaltierten Güterweg entlang zum Ausgangspunkt
(ca. 2 Std.).
Lage:
Zwischen
Traisen-, Gölsen- und Laabental bis zum Alpenvorland
bei St. Pölten reichend, umfasst das Gebiet die südwestlichen
Wienerwaldgipfel mit Steinwandleiten (Stockerhütte), Kukubauerhöhe,
Gföhlberg, Hegerberg und Rudolfshöhe (Ochsenburger
Hütte).
Tourenführer:
Bernhard
Baumgartner: Wandern im Wiesenwienerwald, Naturfreunde NÖ.
2003 (2. Auflage 2004; mit naturkundlicher und historischer Gebietsbeschreibung
und Tourenvorschlägen), erhältlich im Buchhandel oder bei
Naturfreunde-Landesleitung NÖ, Hessstraße 4, 3100 St. Pölten,
Tel. 02742/357211-9
Weitere
Infos:
Ein ausführlicher
Artikel über Wintertouren im Wiesenwienerwald findet sich
im Land der Berge Nr. 8/2004: "Leichte Winterkost".
Weitere
Informationen auch im Internet (mit aktuellen Beiträgen zum "Naturkalender"
nach dem Buch "Wandererlebnis NÖ. Die schönsten Touren"
von Bernhard Baumgartner, NP-Buchverlag 2004): www.st-veit-goelsen.gv.at
Spezialkarte:
BEV-Österr.
Karten Nr. 56 (St. Pölten) und Nr. 57 (Neulengbach)