Andi
Orgler, herausragender Extremkletterer, Buchautor und Drachenflieger,
stürzt am 4. Jänner bei einem Drachflugwettbewerb in Australien
ab. Mit Andreas Orgler ist ein Sportler ums Leben gekommen, der auch international
höchste Anerkennung gefunden hat. Seine Erstbegehungen an den schweirigsten
Wänden der Alpen sowie an den großen Wänden von Alaska
bis ins Karakorum zählten immer zu den anspruchsvollsten ihrer Zeit.
Seine alpine Bilanz: 250 Erstbeghungen im Fels, rund 70 Erstbesteigungen
im Eis und etliche Ski-Erstbefahrungen wie die der Ortler-Nordwand und
der Großglockner-Mayerlrinne. Der allseits als sehr bescheiden und
sympathisch geltende Tiroler war überdies erfolgreicher Architekt
und stattlich geprüfter Bergführer. Orgler hinterlässt
eine Frau und zwei Kinder.
Februar
2007
Der
"Klimabericht" der UNO bestätigt Klimawandel
Am
2. Feburar präsentiert die UNO den sog. Klimabericht und spricht
erstmals offiziell von einem durch den Menschen verusrachten Klimawandel.
Im besten Fall sei bis 2100 mit einer Erwärmung von 1,1 bis 2,9°
C zu rechnen, im schlimmsten mit 2,4 bis 6,4° C. Selbst wenn alle
CO2-Emissionen sofort gestoppt würden, stiege die Temperatur noch
um weiter 0,6 Grad. Sollte die Erwärmung deutlich über drei
Grad liegen, würde das Festlandeis Grönlands vollständig
abschmelzen - mit katastrophalen Folgen für die Küstengebiete.
Den Gletschern Mitteleuropas geht es ja schon seit Längeram an den
eisigen Kragen.
In Österreich wird der Klimawandel durch den schneearmen Winter spürbar.
Tiefer gelegene Skigebiete bleiben aper, herbstliche Temperaturen im Osten
lassen sogar Orkanstürme entstehen, wie sie so hierzulande noch nie
erlebt wurden.
März
2007
Die
Huberbuam klettern "Am Limit" in die Kinos
"Am
Limit", ein Film mit und über die Alexander und Thomas Huber,
revolutioniert nach Worten des Regisseurs und Oscar-Preisträgers
Pepe Danquart das Genre des Berg-Doku-Films.
Die
Kamera folgt den Kletterern in bisher nie gefilmte Höhen und begleitet
sie bei dem Versuch, den Rekord im Speed-Klettern an der "Nose",
der 1.000 Meter hohen Granitwand des "El Capitan" im Yosemite
Nationalpark, (Kalifornien/USA) zu brechen. "Am Limit" zeigt
atemberaubende, spannende Bilder an der Grenze des physisch und psychisch
Machbaren. Alexander und Thomas Huber gehen bis ans Äußerste,
getrieben vom unbändigen Willen, ihre Grenzen und Ängste zu
überwinden und die damit verbundenen Herausforderungen anzunehmen.
"Am Limit" ist kein "Spiel"film im herkömmlichen
Sinn, sondern eher ein Dokumentarfilm, in dem sich Interviews und reale
- übrigens phantastisch gefilmte - Kletterszenen zu einem sehr tiefgründigen
Porträt zweier Besessener verflechten. Die Kletterszenen haben es
an Spannung und Action in sich. Selbst Insider werden die Speed-Läufe
die senkrechte Wand hinauf in fassungsloses Erstaunen versetzen. Nichtkletterer
werden ungläubig den Kopf schütteln und sich fragen, wie es
die beiden zustande bringen, das Gesetz der Schwerkraft zu überlisten
und dort hinaufzulaufen, wo sich ein "Normalsterblicher" nicht
einmal traut, langsam hinunterzuschauen.
April
2007
Klettern
olympisch
Bei
der Generalversammlung der GAISF (= Dachorganisation aller Sportverbände
weltweit) in Peking wurde die Aufnahme des im Jänner neu neue gegründete
Weltsportkletterverband (IFSC) ohne Gegenstimme angenommen. Damit ist
dem Wettklettersport ein wichtiger Schritt in Richtung Olympia gelungen.
Mit dieser Aufnahme war auch die Aufnahme in die International World Games
Association (IWGA) verbunden und somit ist Klettern auch bei den World
Games 2009 in Taiwan dabei.
Mai
2007
Kammerlander
am Gipfel des Jasemba
Die
Südtiroler Extrembergsteiger Hans Kammerlander und Karl Unterkircher
haben den Jasemba, einen 7.350 m hohen, bisher unbestiegenen Berg in
Nepal, erfolgreich bestiegen. Die beiden haben den Gipfelerfolg Luis
Brugger gewidmet, der letztes Jahr während des zweiten Besteigungsversuchs
des Jasemba mit Hans Kammerlander tödlich verunglückt ist.
''Es war die schwierigste aber auch schönste Expedition meiner
bisherigen Bergsteigerkarriere'', erzählt Kammerlander. Seit drei
Jahren habe er mit diesem wunderschön geformten Berg gerauft. ''Die
Wand ist mit der Eigernordwand zu vergleichen, nur dass sie viel höher,
viel schwieriger ist und über der 6.000 m-Grenze liegt", erklärt
Kammerlander.
Juni
2007
"Online-Gipfelbuch"
für Glockner-Besteiger
Alpinisten,
die den Großglockner (3.798 Meter) besteigen, haben ab nun die
Möglichkeit, ihren Gipfelsieg via Internet zu verewigen. Ein reguläres
Gipfelbuch gibt es am Großglockner nicht mehr, da es immer wieder
als Souvenir entwendet wurde. Unter dem Gipfelkreuz befindet sich nunmehr
ein eisernes Gipfelbuch, auf dem der Zugangscode zu finden ist. Mit
diesem Passwort loggt man sich zu Hause ins "Online-Gipfelbuch"
der Webseite www.bestof-grossglockner.at ein und verkündet darin
seine Glockner-Abenteuer.
Statt der für "analoge" Gipfelbücher üblichen
Gedichte, Zeichnungen und geistigen Ergüsse besteht beim 'Online-Gipfelbuch'
die Möglichkeit, sein Gipfelbild online zu stellen. Der Zugangscode
wird regelmäßig geändert, damit niemand schummelt.
Juli
2007
Silvio
Mondinelli schafft alle 14
Die
magische "14", also am Gipfel aller Achttausender zu stehen,
gehört noch immer zu den größten Herausforderungen
und Träumen der Bergsteigerwelt.
Silvio
Mondinelli hat es geschafft: Mit dem Gipfel des Broad Peak (8.042
m), auf dem er am 12. Juli 2007 stand, ist er nun der sechste Mann
der Geschichte, der alle 14 Achttausender der Erde ohne Sauerstoff
bestiegen hat. Seit Reinhold Messners Erfolg vor 21 Jahren schafften
dies nur noch 4 weitere Männer ohne zusätzlichen Sauerstoff:
Erhard Loretan (Schweiz), Juanito Oiarzabal (Spanien), Alberto Inurrategi
(Spanien) und Ed Viesturs (USA).
August
2007
Zuviel
teure Sucheinsätze.
Appell der Bergrettung:
Ab- und anmelden!
Die
Statistik der Alpinpolizei verzeichnet für das Jahr 2007 bereits
232 Bergtote. 99 davon kamen beim Wandern und Bergsteigen ums Leben.
Der Freizeit-Run auf die alpinen Regionen des Landes bereitet aber
auch dem Österreichischen Bergrettungsdienst (ÖBRD) zusehends
Kopfzerbrechen: Die uneinbringlichen Kosten für Einsätze
steigen. "Bereits 20 Prozent unserer 7000 jährlichen Einsätze
sind Fehleinsätze", klagt ÖBRD-Präsident
Reinhold Dörflinger. Meistens handelt es sich dabei um Sucheinsätze
nach vermeintlich abgängigen Bergsteigern, die von ihrer Hütte
oder ihrem Hotel aus zu einer Tour aufgebrochen sind, aber niemanden
darüber informiert haben, wohin sie gehen.
Während
die Kosten für Bergungen oder Suchaktionen im Normalfall (Ausnahme:
Bergeversicherung) vom Opfer/Gesuchten bezahlt werden müssen,
bleibt der durch Fehleinsätze verursachte Schaden bei der Bergrettung
hängen. Je nach Einsatz kann dieser mehrere Tausend Euro betragen.
Dörflinger: "So kommt im Jahr eine gewaltige Summe zusammen,
die vermeidbar wäre, wenn Bergwanderer am Start ihrer Tour sagen
würden, wohin es geht."
September
2007
Eiter
und Stöhr Weltmeisterinnen
Bei
der Kletter-Weltmeisterschaft in Aviles (Spanien) konnte Angela
Eiter ihren Titel im Vorstiegsbewerb aus dem Jahr 2005 (München)
verteidigen. Im Superfinale siegte sie gegen ihre Vorgängerin
Sarkany Muriel (Belgien). 3. wurde Vidmar Maja aus Slowenien. Saurwein
Katharina wird 6. und Barbara Bacher 15.
Am
Schlusstag der Weltmeisterschaften schafft es eine zweite Österreicherin
auf die höchste Stufe des Podests: Die
Tirolerin Anna Stöhr (im Bild links) gewinnt
überraschend den Boulder-Bewerb der Damen. Die 19-jährige
Innsbruckerin kletterte als einzige der sechs Finalistinnen alle
vier Finalrouten durch.
Wieder
eine tolle Leistung unserer Weltklasse-Kletterinnen!
Oktober
2007
Die
Huberbuam unterbieten Speedrekord an "The Nose"
Was
sie in Pepe Danquartts Kino-Film "Am Limit" (siehe März
2007) noch nicht schafften, wurde am 8. Oktober Realität: Die
bayrischen Profikletterer Thomas und Alexander Huber stellten in der
tausend Meter langen Route "The Nose" am El Capitan im Yosemite
Nationalpark mit 2:45,45 Stunden einen neuen Speedrekord auf.
Während Warren J. Harding, Wayne Merry und George Whitmore im
Jahr 1958 noch 47 Tage brauchten, um die 1000 m hohe Wand zu erklimmen,
nützten die zwei Brüder aus Deutschland das warme Herbstwetter
dazu, die bisherige Bestzeit von 2:48,50, die 2006 von Hans Florine
und Yuji Hirayama aufgestellt wurde, um über 3 Minuten zu schlagen.
"Thomas und ich leben für diesen Sport und deshalb war es
uns auch so wichtig, diese Route schneller als jeder andere zu bezwingen",
gab der 38-jährige Alexander Huber nach der Besteigung bekannt. "Den
Rekord zu brechen war schwieriger, als wir es uns vorgestellt hatten.
Immerhin wurde er von Weltklasse-Kletterern aufgestellt. Es ist wahrlich
kein Zuckerschlecken, 1000 Höhenmeter in weniger als drei Stunden
zu schaffen."
November
2007
ÖAV-Hütten
rauchfrei
Der
Alpenverein beschließt alle seine Schutzhütten rauchfrei
zu halten. "Wir
haben in Österreich 241 Schutzhütten und sind damit der
größte Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb Österreichs",
so der designierte Alpenvereins-Präsident, Christian Wadsack.
"Natürlich sind auch viele unserer Mitglieder und Besucher
Raucher. Aber wir wollen ja nicht die Raucher vertreiben, sondern
den Rauch aus den Hütten entfernen." Wadsack erwartet sich
durch das Verbot auch eine Vorbildwirkung für die Jugend.
"Das
ist ein wirklich mutiger Schritt. Das ist ein richtiger Schritt. Gerade
so naturverbundene Menschen wie Hunderttausende Bergwanderer sollen
nicht dem Passivrauchen ausgesetzt werden und in den Schutz- und Berghütten
frei atmen können", würdigte Ärztekammer-Präsident
Dorner die Initiative.
Dezember
2007
Christian
Stangl erläuft alle Seven Summits in Rekordzeit
Neun
Stunden und zehn Minuten vom Basislager bis zum Gipfel, in dieser
Zeit erstürmte Extrembergsteiger Christian Stangl den Mount
Vinson – den höchsten Berg der Antarktis mit 4.892 Metern.
Damit schaffte der Steirer auch den letzten Gipfel seiner "Seven
Summits Speed-Tour": die sieben höchsten Bergriesen der
Kontinente in Rekordzeit. In Summe brauchte der Ausnahmeathlet 58
Stunden und 45 Minuten für alle sieben Berge: Vinson, Elbrus,
Kilimandscharo, Aconcagua, Carstensz, McKinley und Everest - absoluter
Weltrekord.
Sicher ein Meilenstein im Bergsport.